Dominik Nüse-Lorenz
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Als gebürtiger Freiburger und aufgewachsener Rheinländer bin ich inzwischen seit doch einigen Jahren im Dreieck Bamberg-Bayreuth-Nürnberg gelandet. Nach fast zehn Jahren als Pressepsprecher eines Kinder- und Jugendbuchverlages kam 2012 die Zeit, in der ich meine angedache Doktorarbeit endlich realisieren wollte und beschäftige mich daher gerade mit - grob gesagt - Postnationalen Entwürfen der deutschen Gegenwartsliteratur. Daneben bin ich in der Leseförderung tätig, rezensiere Musik - und weil fast alles Geistige wunderbar mit Weinen harmoniert, versuche ich durch meine Tätigkeit in einem Weinhandel auf dem Boden der wirtschaftlichen Tatsachen zu bleiben ;-). Meine Liebe zur Literatur, der auch ein Germantistik-Studium nichts anhaben konnte - ganz im Gegenteil sogar - begann in der 11. Klasse mit Büchners "Woyzeck" und führte über die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär hin zu Robert Menasse. Zufällig habe ich Menasses Roman "Sinnliche Gewissheit" und die CD "Scenes from a memory" von Dream Theater am gleichen Tag gekauft: Der Anfang zweier großer Lieben - Musik und Literatur. Allerdings lese und höre ich nicht nur diese beiden "Protagonisten" - meine Bücher- und CD-Regale sind, wenn man es negativ formulieren möchte, eklektisch und projekthaft oder auch nur aus einer besonderen Laune heraus bestückt. Und so finden sich neben Joseph Roth auch diverse skandinavische KrimiautorInnen, neben Böll auch Wieland, neben Hohlbein Walser und vor allem auch Timm, Köhlmeier und Muschg, Suter, Stamm, de Winter, deLillo und nicht zuletzt Robert Schindel und ... Andrea Camillieri. Vielleicht ist die Fantasy ein wenig unterrepräsentiert - ebenso wie "Nackenbeisserromane" - aber ansonsten lese ich alles, was mir zwischen die Finger kommt. Ich lasse mich gerne inspirieren und unterhalten, sei es durch besonders intelligente Gedanken, eine kühne Erzählkonstruktion oder ganz einfach durch eine tolle Geschichte, die einfach mein Herz erreicht. Und diese Aspekte möchte ich auch in den Kritiken deutlich zum Vorschein kommen lassen - was ist das Besondere? Wo ist der Haken? Wo ist das Neue, Überraschende oder Faszinierende des künstlerischen Werkes? Eine besondere Schwäche habe ich inzwischen wieder für die dramatische Literatur, also Theatertexte und Essays - ganz einfach, weil ich glaube, dass es auch Aufgabe von Literatur sein sollte, Bezug zur Gegenwart zu nehmen und Stellung zu beziehen. Und der Essay als völlig freie Form kann da ganz spannende literarische Formen und Aussagen hervorbringen. Musikalisch stehen hier Opeth neben Phil Collins, David Sylvian neben AC/DC und doch irgendwo ganz oben die sehr nerdigen und phantastischen Rush.
Das war 2013 – Dominik Nüse-Lorenz
Und wieder ist ein Jahr zu Ende – ein Jahr, in dem mal wieder einiges passiert ist. Persönlich…
4. Januar 2014
Paul Auster – Winterjournal (Buch)
Körperlichkeit – also wirklich thematisierte Körperlichkeit, nicht einfach nur die schwärmerische Beschreibung der Liebsten als “engelsgleich“ oder thrilleresk…
4. Dezember 2013
Christian Demand (Herausgeber) – Wir? Formen der Gemeinschaft in der liberalen Gesellschaft
“Ich kann jeder sagen” – unter diesem Titel erschien vor einigen Jahren ein Band mit Erzählungen des österreichischen…
27. November 2013
“Wenn Du Philosoph werden willst, schreib Romane!” – Albert Camus zum 100. Geburtstag
»Man denkt nur in Bildern. Wenn du Philosoph sein willst, schreib Romane.« Dieses Credo steht in den “Carnets”,…
7. November 2013
Michael Maar – Heute bedeckt und kühl. Große Tagebücher von Samuel Pepys bis Virginia Woolf (Buch)
Warum liest man Tagebücher? Die Antwort des Essayisten: Er gibt keine Antworten – er gibt Beispiele und der…
6. November 2013
György Konrád – Europa und die Nationalstaaten (Buch)
Der lernende Kontinent – Europa und die Nationalstaaten “Europa ist eines der wichtigsten, ja das Kernthema, der anstehenden…
19. Oktober 2013