Mein Jahresrückblick 2024 – Jochen König

Wer hat Angst vor KI?

Meine frommen Wünsche des letztens Jahres blieben (erwartbar?) fromm und unerfüllt. Die Welt ist kein besserer Ort geworden. Dummheit und Denkfaulheit brechen sich weiter ihre Bahn, begleitet von immer perfider werdenden Fake News, missbrauchter künstlicher Intelligenz und irgendwelchen Kellergeistern, die behaupten, “man dürfe ja nichts mehr sagen”; um dieses “Nichts” umgehend lautstark und vehement in die Öffentlichkeit hinauszubrüllen. Natürlich gibt es auch die Lauteren, die Redlichen und Unermüdlichen im Kampf gegen faschistische Ideologien und dumpfbackige Adepten eines freidrehenden Neoliberalismus.

Für den Alltag gibt es ein paar Tipps: Macht einen Bogen um Menschen, die sich “nicht verbiegen lassen”, das sind meist Figuren, die das Prinzip der hohlen Erde im eigenen Kopf anwenden. Ebenso kann man schnaubende Probanden und Publikationen, die “woke” für ein Schimpfwort halten (siehe auch “woke Blase”) links (das ärgert sie am meisten) liegen lassen. Manchmal trennt sich der Spreu ganz einfach vom Weizen.

Wie leider viel zu oft sind zwei meiner Lieblingslieder treue Wegbegleiter: “New Dark Age” von THE SOUND ist selbsterklärend, und “Fuck U” von ARCHIVE war irgendwann mal George Bush gewidmet, der angesichts von Trump, Musk, Putin, Weidel und ähnlich ekligen Gestaltwandlern fast schon rehabilitiert zu sein scheint.

Wie heißt es doch so treffend: “Can’t believe you were once just like anyone else, then you grew and became like the devil himself. Pray to God I can think of a nice thing to say, but I don’t think I can so fuck you anyway.”

Mit diesen freundlichen Worten in Kopf und Herzen geht’s postwendend hinüber zur Kultur. Bezeichnend, dass zwei der besten Filme gleich zu Jahresanfang tief ins Herz der Finsternis reisten.

Film und Ferrnsehen

“Zone Of Interest” von Jonathan Glazer erzählt vom Grauen in Auschwitz und erreicht ein Höchstmaß Wirkung, weil er diese Grauen nicht bebildert. Eine kühle, scheinbar distanzierte Inszenierung, die den Alltag der Familie Höss schildert. Man plaudert, hat Sex, kümmert sich um die Kinder, empfängt Verwandte und feiert mit Freunden. Das alles wird überlagert von Schreien und Schüssen hinter der Mauer, die das heimische Grundstück vom Vernichtungslager trennt. Glazer zeigt das Unsagbare nicht, er macht es hörbar, fühlbar. “Zone Of Interest” gibt sich unterkühlt, doch der Film brodelt und setzt sich mit Nachdruck fest.


“Civil War” hat die knalligeren Farben, ist fiebriger und zeigt mehr graphische Gewalt, erzählt aber ebenfalls ernüchternd vom Zerfall der Gesellschaft. Krieg als Kampf aller gegen alle, Frontlinien sind willkürlich gesetzt, manchmal reicht die Vorliebe für den falschen Sport oder der Verdacht von Intellektualität um hingerichtet zu werden. Regisseur Alex Garland bezieht (scheinbar) keine Position, seine Kameras gerieren sich als staunende Chronisten und werden zum verlängerten Arm der Kriegsberichterstatter im Zentrum des Films. Der letzte Shot ist der, der einen selbst umbringt. “Civil War” zeigt auf hintersinnige Weise, dass es keine Zeitzeugen gibt, nur Täter und Opfer, die beides mitunter zugleich sind. Kirsten Dunsts Figur Lee(!) Smith ist an die legendäre Lee Miller angelehnt, die Mitte des Jahres mit Ellen Kuras’ “Die Fotografin” ein solides Biopic, mit einer exzellenten Kate Winslet in der Titelrolle, spendiert bekam.

Lohnend waren auch die Ausflüge in die Wüste mit “Dune, Part Two” und “Furiosa: A Mad Max Saga”. “Dune” Numero Zwo hielt locker das Level des ersten Films. Hans Zimmers bombastische Dauerberieselung war sogar erträglicher. Dennis Villeneuve verknappte die voluminöse literarische Vorlage, was ansprechend, auch dank des überzeugenden Casts, gelang. Gleichzeitig gab der Regisseur seinen Manierismen Zucker und zog die Zeit. Timothy Chalamet in Messias-Pose und das Setzen von Sandwurm-Bewegungsmeldern in den Wüstensand setzte er augenscheinlich sehr gerne in Szene. Dessen ungeachtet unterhält “Dune, Part Two” ausgesprochen gut. Und lässt erahnen (oder hoffen) dass Zendaya im dritten Part mehr in den Fokus der ausladenden Erzählung rückt.


“Furiosa” war eine angenehme Überraschung, denn die ersten Kritiken verhießen nichts Gutes. Doch der “Mad Max”-Film (fast) ohne Max Rockatansky machte als Frauenpower-Variante durchaus Spaß. Trotz des suboptimalen CGI-Einsatzes, einiger Pausen und Logiklöchern, größer als Chris Hemsworths künstliche Nase. Sein durchgeknallter Warlord war der Li-La-Launebär des sandigen Trips.

Sehr gut waren auch Phil Tippetts phantasmagorischer Animationsfilm “Mad God”, an dem Alejandro Jodorowsky seine helle Freude hätte sowie “Challengers” (mit Zendaya zum zweiten) im fiebrigsten Tennisfilm, den man sich nur vorstellen kann. Auch wenn man den fauligen, langen Atem des Hayes-Codes an allen Ecken und Enden noch wahrnimmt.

Filme, die Begehr weckten und noch auf Sichtung warten: “Des Teufels Bad”, “Heretic”, “The Substance”, “Strange Darling”, “Love Lies Bleeding”, “Longlegs”, “Smile 2”, “City Of Darkness” und einige mehr. Das wird.

Im Fernsehen gefielen zwei junge Detektivinnen unterschiedlicher Couleur. Die kleine Werwölfin (“Wednesday”) Emma Myers widmete sich im Rahmen eines Schulprojekts einem Cold Case, der in ihrem Wohnort tiefe Risse und Traumata hinterlassen hat. Gegen zahlreiche Widerstände ermittelte sich Myers zur Lösung vor, die neue Wunden aufriss und alte schloss. Stimmungsvoll gefilmt, mit tagesaktuellem aber nie anbiederndem Soundtrack, gut gespielt, machte “A Good Girls Guide To Murder” rundum Spaß. Das galt mit Abstrichen auch für “A Murder at the End of the World”. Emma Corrin spielte eine punkige Nachfahrin von Sherlock Holmes und hinterließ dabei weit mehr Eindruck als im geschwätzigen “Deadpool vs. Wolverine”, in dem sie Professor Xaviers Schwester verkörperte.

Feine Bilder aus eisiger Einöde, wiederum ein hervorragender Soundtrack und gut aufgelegter Cast, ein paar kluge Gedanken zur Entwicklung von K.I. und eine eigenwillige Auflösung machten die Miniserie zu einem kleinen Hingucker, dem allerdings etwas Straffung gutgetan hätte. Da agierte das “Good Girl” Myers effizienter.


Verlässlich blieben “Reacher”, wenn auch das Niveau der ersten Staffel nicht gehalten wurde, die gemütvolle “Harry Wild” und das späte “Geister – Exodus”-Sequel von Lars von Trier. Trotz zahlreicher surrealer Sequenzen war das schwarzhumorige “Geister-Exodus” kompakter als die Vorgänger. Ein lohnender Trip, auch wenn dem armen Mikael Persbrandt übel mitgespielt wurde. Was ihm sichtlich Spaß machte.


“Fallout” zeigte, wie schon “The Witcher” und “The Last Of Us”, dass Videospielumsetzungen im TV exzellent funktionieren. Im Kino bemühte sich “Borderlands” hingegen erfolgreich das Gegenteil zu beweisen. Eli Roth hat es (mal wieder) zu großen Teilen verbockt. Wie weit er für die Endfassung verantwortlich war, darüber darf spekuliert werden. Dass man in der deutschen Synchronfassung den gänzlich talentfreien und humorresistenten Chris Tall ans Mikrophon ließ, kann man Roth indes nicht anlasten. Wir entfachen wesentlich lieber mit Ella Purnell und Walton Goggins Feuer in den “Fallout”-Schächten.

Bücher und mehr

Literarisch begab ich mich mit Megan Abbott in die Cheerleader-Hölle. “Wage es nur” belegte einmal mehr, dass Abbott über jedes Thema schreiben kann, etwas Lesenswertes kommt immer dabei heraus. Ob Coming Of Age (Das Ende der Unschuld”), Ballettstunden der etwas anderen Art (“Aus der Balance”) oder Cheerleader im Dauerstress – kauft ihre Bücher, lest sie. Zum Jahresende erschien, wieder beim verdienten Pulp Master-Verlag, die “Rebecca”-Mystery-Paraphrase “Hüte dich vor der Frau”. Ein immer ernst zu nehmender Ratschlag.

Im Zusammenhang mit meinem Nachwort zu Mariana Travacios deutscher Ausgabe des phantastischen “”Como si existiese el perdón”, das im Laufe des Jahres erscheinen wird (AT.: “Ein Mann namens Loprete”), entdeckte ich Juan Rulfos “Pedro Palarmo”. Wie Travacios Roman keine 200 Seiten lang und ein Meisterwerk, in dem es mehr zu entdecken gibt als in vielen Wälzern dreifachen Umfangs. Eine Reise ins Totenreich, die menschliche Abgründe, Gesellschaft und Politik im Auge behält, faszinierend erzählt und exzellent neu übersetzt. Führte ohne Umschweife zum Kauf der gesammelten Werke (“Unter einem ferneren Himmel”) des großen Autors. Warum ich Rulfo nicht früher gelesen habe, wundert mich noch immer. Also dank an Mariana Travacio, eine bemerkenswerte Autorin und sehr angenehme Mail-Partnerin. Im Auge behalten, unbedingt. Buch und Künstlerin.

Sehr schön, dass von Tim O’Brien, einem meiner Alltime-Faves, “America Fantastica” auf Deutsch erschienen ist. Dabei wieder über eine Nachlässigkeit meinerseits gestolpert: “Die Verfolgung”, die deutschsprachige Ausgabe von “Going After Cacciato” ist mir glatt entgangen. Beides dicke Leseempfehlungen.
Ansonsten standen bei mir eher Sachbücher im Kurs. Wie Mark Bells äußerst akribische GENESIS-Studien zu “Foxtrot” und “The Lamb Lies Down On Broadway”. Respekt vor der ausufernden Recherchearbeit, die Bell eloquent zu Papier brachte. Neben mannigfaltigen Infos zur Bandgeschichte , den Songs und Liedtexten setzte es auch Einblicke ins verzwickte Musikbusiness der Siebziger. Deshalb nicht nur für Groupies von Interesse


Eric Pfeil wiederum veröffentlichte mit “Ciao Amore, ciao” das zweite Buch zum Wunderwirken italienischer Cantatauri. Ebenso amüsant wie der Vorgänger “Azzurro” acht das Buch Lust auf die jede noch so abgefahrene, kitschtriefende italienische Pop-Schmonzette und alles weit darüber hinaus. Bringt dabei verflucht viele Diamanten ans Licht. Bin jetzt großer Fan von Fausto Leali, Donatella Rettore, Calcutta und selbst des kontoversen Morgan. Angelo Branduardi habe ich für mich rehabilitiert und selbst Gianna Nannini eine neue Chance gegeben. Aber das wird nix mehr mit uns. Ich träume lieber davon, irgendwann ALICE live sehen zu dürfen.

Musik liegt in der Luft

Womit wir beim musikalischen Part gelandet sind. Da gab es voluminöse Neuveröffentlichungen von Altbekanntem wie JETHRO TULL (“Live – Bursting Out” als “Inflated Edition” neu auf dem Markt sowie vergleichsweise günstige Wiederveröffentlichungen ausverkaufter Monster-Box-Sets) und Frank Zappa(fette Boxen zu “Overnite Sensation” und “Apostrophe (‚)” sowie eine Flut kaum noch zu durchschauender Live-Albn) , John Cale legte mit “Poptical Illusion” ein hörenswertes neues Werk vor, während mit “101, Milky Way” ein zweites postumes Klaus Schulze-Album erschien. Pflichtstunde in der Berliner Schule. THE THE meldeten sich mit dem vorzüglichen Studioalbum “Ensoulment” zurück, und Matt Johnson wirkte, als wäre er nie weg gewesen. Gutes Gefühl.

Das konnten auch ULVER mit ihrer bandeigenen Veröffentlichung von “Liminal Animals”. Bestenfalls metallische Spurenelemente, stattdessen mit Synthies unterfütterte, melancholische Tanz- und Traum-Musik der elaborierten Art. Die vollends gelungene Version von dem, was DREDG mit “Chuckles And Mr.Squeezy” vergebens versuchten. Entwickelte sich zum Dauerbrenner.

Ich mag auch “Luck & Strange”, den aktuellen David Gilmour-Output. Das ist höchst entspannte Musik, nichts Aufgeregtes oder Aufregendes, sondern wie der Besuch eines guten Freundes, der schön ist, einfach weil er da ist. Es gibt Menschen, die sich darüber echauffieren, dass nichts Innovatives, berauschend Neues kommt: Gerade denen täte ein wenig laissez faire á la Gilmour richtig gut. Und die Duette mit Tochter Romany sind anrührend. Wer zudem meint, gleichzeitig ein bisschen Chris Rea-Bashing betreiben zu können, hat auch nie Blumen gepflückt am Rand des Pfades zur Herberge der Ruhe und Gelassenheit. Traurige Sache, dies.

Spätzünder dieses Jahr waren THE CURE, die sechzehn Jahre für ein Nachfolgewerk brauchten (immerhin acht Jahre weniger als THE THE). Ich mag die konsequente Düsternis der aktuellen CURE-Inkarnation, mit ihrem Sound wie aus dem Übungskeller. Das ist nichts für Ästheten vielschichtigen Wohlklangs, dieses düstere Grummeln von irgendwo nach nirgendwo. Robert Smith ist erstaunlich gut bei Stimme und hat anscheinend noch genügend Stoff für potenzielle Nachfolgealben in petto. Zugegeben, komplett am Stück schaffe ich das Album nicht, aber in Häppchen genossen ist es eine gelungene Reise in die Dunkelheit. Einer Geisterbahn.

Und musikalisch ein weiteres Versäumnis: Warum hat mir niemand gesagt, wie grandios Katharina Nuttall ist? “The Garden” ist zwar von 2022 wird aber stracks zu einem meiner Alben für 2024. Gar nicht weit weg ist der fabulösen Anja Plaschgs (die auch als Schauspielerin in “Des Teufels Bad” reüssierte. Mit Wucht wie kolportiert wird) neues SOAP & SKIN-Album “Torso” gelagert. Coverversionen stripped down to the bone – was wiederum zu Frau Nuttall führt, die sich DEPECHE MODEs “Stripped” geradezu und phänomenal einverleibt bhat.. Was Plaschg aus “Voyage Voyage” und “The End” macht, ist schlicht phänomenal.
Hania Rani verzaubert mit ihrem intimen Live-Album “Nostalgia” und Julia Holter macht mit dem verwunschen-sperrigen “Something In The Room She Moves” das Quartett celeste komplett.

Dank meiner (zufälligen) Verbindungen nach Italien wurde ich mit der feinsten Acid-Psychedelic-Lounge-was-auch-immer-Musik für 21. Jahrhundert versorgt. Egal ob WONDER 45, das Joe Tatton Trio, Johnny Burgos, Claudio Corona, Alex Puddu oder THE BOOM YEH, das war Musik zum Staunen und Wohlfühlen.
Verlässlich auch Claudio Milano mit seinen experimentellen Kollaborationen und Hinweisen auf Künstler wie Sebastiano Lillo oder das höchst eigene Global Beats-Projekt “Ushaia”. Es gab neben Eric Pfeils Cantautori-Lehrstunden viele exzellente Aktualitäten aus dem Land, wo die Zitronen blühen.
Weitere Schmankerl, gerne auch aus dem Jazz-Bereich, findet ihr in meinen Rezensionen auf Musikreviews.de, jener Seite, die den Booknerds ja freundschaftlich verbunden ist.

Entdeckungen: A Swarm Of The Sun “An Empire” ist fein ziselierter Postrock, der nicht unter mächtig aufgetürmten Soundwällen zusammenbricht. So gefällt mir dieses Genre. Im Januar gab es bereits mitreißenden Post-Punk der SPRINTS mit “Letter To Self”, eine echte Bereicherung des von mir sehr geschätzten Genres. Dann waren da noch OUM SHATT mit “Opt Out”, FABER und sein “Addio”, MILDLIFE mit “Chorus” und der Noir Jazz von MOSE (“rand”), die begeisterten.

Wieder nur ein Bruchteil dessen, was 2024 multimedial an Positivem bereithielt. Keine negative Presse diesmal, es ist viel Tagesaktuelles schon schrecklich genug, da halte ich mich lieber am Schönen fest. Gut auch, dass neben der Deppenparade da draußen, zahlreiche Menschen nicht nur mein Leben bereicherten.

Fast zum Finale könnte ich wieder einmal die DOORS zitieren und das mache ich auch:
Strange days have found us / Strange days have tracked us down / They’re going to destroy our casual joys, We shall go on playing, or find a new town …

Der endgültige Schluss gehört Katharina Nuttall:

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