Alles steht Kopf 2 (Kino)


Fortsetzungen zu erfolgreichen Filmen sind immer so eine Sache: hohe Erwartungshaltung des Studios und des Publikums, Balance finden zwischen neuen und bestehenden Seher*innen, die begonnen Story sinnvoll und interessant weiterführen, eventuell stehen Schauspieler*innen und Sprecher*innen nicht mehr zur Verfügung und und und. Ihr seht also, es kann theoretisch (und leider auch oft praktisch) viel schief gehen. Pixar liefert jedoch mit “Alles steht Kopf 2” abermals einen wunderbaren Familienfilm ab.

Nachdem im ersten Teil aus 2015 die 11-jährige Riley mit ihren Eltern von Minnesota nach San Francisco umzieht, gab es ein kleineres Gefühlschaos im Kopf des jungen Mädchens. Der Verlust der vertrauten Umgebung und Freunde war ein einschneidendes Erlebnis. Doch Dank der Zusammenarbeit von Rileys Emotionen “Freude”, “Kummer”, “Ekel”, “Wut” und “Angst” konnten so manche schwierige Situationen gemeistert werden.

Mittlerweile ist Riley 13, hat Freundinnen an der neuen Schule gefunden und spielt wieder gerne Eishockey. Die gegensätzlichen Emotionen Freude und Kummer verstehen sich mittlerweile prächtig. Was sollte also schon noch schief gehen?

Tzja, wenn da eines Nächtens nicht ein rotes Lämpchen am Kontrollpult in Rileys Kopf leuchten würde. Die Verwirrung über das kryptisch mit “Pubertät” beschriftete Leuchtmittel hält jedoch nur kurz an, sind doch flugs darauf emsige Arbeiter damit beschäftigt, das bekannte Kontrollpult zu erweitern. Schließlich benötigen die neuen Emotionen Zweifel, Neid, Peinlich und Ennui (quasi “Null Bock”) auch Platz um sich zu entfalten.

Riley fährt übers Wochenende in ein Hockey-Camp und versucht hier bei den coolen Highschool-Girls rund um Val Fuß zu fassen, während sie ihre beiden anderen Freundinnen nach und nach vernachlässigt. Dies bringt ihre Glaubensgrundsätze gehörig durcheinander, vor allem da Zweifel fest davon überzeugt ist, zu wissen, was Riley zu tun hat. Schließlich hat sich Zweifel schon alle möglichen Schreckensszenarien durchdacht und irgendwie gehört Riley ja schadlos durch die Pubertät navigiert.

Dass in den restlichen Filmminuten noch einiges passiert ist, ist gewiss. Allerdings auch, dass der Lösungsweg bzw. dessen -mechanik dann doch (zu) sehr dem ersten Teil ähnelt.

Für Kleinkinder wird die Thematik kaum greifbar sein. Riley beschäftigt sich stark damit, ihren Platz zu finden, ohne dabei gekünstelt oder peinlich zu wirken. Eben jene Selbstzweifel, Wut, Enttäuschung, Neid, Langeweile, Lügen, füreinander einstehen – die Pubertät ist eine verdammt abwechslungsreiche Zeit und Pixar nimmt uns gekonnt mit. Mal temporeicher, dann wieder etwas nachdenklicher und subtiler. Etwas aufdringlicher (weil derart animiert) sind einige der Nebencharaktere, hier gibt es herrlich abgefahrene Szenen zu bestaunen.

Bei der Synchronisierung gibt es wenig auszusetzen. Der bekannte Cast aus dem ersten Teil ist wieder dabei, neu hinzugekommen sind unter anderem Bastian Pastewka (“Bloofy”) und Tahnee (“Valentina”).

Fazit: “Alles steht Kopf 2” nimmt uns abermals auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle in den Kopf der 13-jährigen Riley. Spaß aber auch Nachdenkliches sind garantiert.

  • Titel: Alles steht Kopf 2
  • Originaltitel: Inside Out 2
  • Produktionsland und -jahr:  USA, 2023
  • Genre: Animation, Coming of Age, Komödie
  • Erschienen: 12.06.2024
  • Label: Disney
  • Spielzeit: 97 Minuten
  • Sprecher: Nana Spier
    • Olaf Schubert
    • Hans-Joachim Heist
  • Regie:  Kelsey Mann
  • Drehbuch: Meg LeFauve
    • Dave Holstein
  • Schnitt: Maurissa Horwitz
  • Musik: Andrea Datzman
  • FSK: 0
  • Sonstige Informationen:

Wertung: 13/15 dpt

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