Bente Storm – Windstärke Tod (Buch)


Verdächtige, aber keine Beweise

Vor zwei Jahren machte Agatha Christensen ihre Ausbildung zur Polizeikommissarin in Hamburg, doch nach dem Tod ihrer Mutter zog es sie zurück in ihre Heimatstadt Cuxhaven, wo ihr Vater lebt. Selbst an ihrem freien Tag bei der Wasserschutzpolizei zieht es sie mit ihrem Boot auf die Elbe, wo sie eine Wasserleiche findet. Der Tote ist Gunther Fluth, der eigentlich dringend als Mediator bei einer Diskussion zu einer geplanten Windparkanlage erwartet wird, da dort die unterschiedlichsten Interessen konträr aufeinanderprallen. Stattdessen ist er tot und eine sichtbare Kopfverletzung deutet auf einen Schlag oder einen Unfall hin. Kommissar Victor Carvalho von der Kripo übernimmt, folgt Spuren in die Diskussionsrunde und beißt sich fest. Zwar gibt es Verdächtige für den Fall, dass ein Tötungsdelikt überhaupt vorliegen sollte, aber keine Beweise.

Ein weiterer Leichenfund macht die Situation für Victor ungemütlich, denn er muss Spuren in die hohe Politik folgen, da die Oberbürgermeisterin in den Fall involviert ist. Derweil mischt sich Agatha ungewünscht in seine Ermittlungen ein und Victors jüngere Schwester Ana, die mit einem Drogendealer befreundet ist, sorgt ebenfalls für Probleme. Von seinem mitunter cholerischen Chef ganz zu schweigen.

Auftakt der WaPo-Cuxhaven-Reihe

Bente Storm (die eigentlich Anja Goerz und Eric Niemann heißen) startet mit „Windstärke Tod“ ihre WaPo-Cuxhaven-Reihe, in der die beiden Protagonisten Agatha und Victor erst spät zusammenfinden, da sich Victor zunächst jegliche Einmischung in seine Arbeit verbietet. Doch beide sind attraktiv und zudem Single, es könnte sich also was entwickeln. Aber zurück zum Krimi. Einige Verdächtige sorgen zunächst für Spannung, die auf Seite 139 eine überraschende Wende erfährt, denn plötzlich gibt es ein Geständnis und der Tod des Mediators ist geklärt. Jedenfalls für den Leser, denn die – sagen wir – Zeugin des Geständnisses schweigt sich aus und am nächsten Morgen ist jene Person, die geständig war, selber tot. Dieses Mal ein eindeutiger Mord, man müsste nur richtig ermitteln und die richtigen Zeugen befragen. Für Victor in seinem ersten Fall nicht so einfach, so dass er sich mit zunehmender Dauer dann doch auf die „Unterstützung“ von Agatha freut.

Die Handlung wechselt hauptsächlich zwischen Agatha, Victor und Ana, die in ein fragwürdiges Drogengeschäft hineinzugeraten droht. Dies erscheint zwar im vorliegenden Fall nur eine überflüssige Sidestory zu sein, welche den Buchumfang aufbläht, aber vielleicht werden die beteiligten vier Jugendlichen ja in einem späteren Fall noch einmal relevant. Der Roman endet übrigens mit einem Telefonat, in dem auf das nächste Verbrechen bereits hingewiesen wird. Band Zwei „Die Tote am Kai“ ist bereits erschienen und setzt in der Handlung unmittelbar an den ersten Teil respektive besagtes Telefonat an. Gönnen wir Agatha und Victor also ein weiteres „Abenteuer“, verbunden mit der Hoffnung, dass Victor aus seinem ersten Fall gelernt hat und künftig professioneller ans Werk geht, was ebenso für seinen hitzköpfigen Vorgesetzten mit eingeschränkten Führungsqualitäten gilt. Potential für die Serie ist jedenfalls ausreichend vorhanden.

  • Autor: Bente Storm
  • Titel: Windstärke Tod
  • Verlag: Ullstein
  • Umfang: 368 Seiten
  • Einband: Taschenbuch
  • Erschienen: März 2023
  • ISBN: 978-3-548-06675-2
  • Produktseite


Wertung: 10/15 dpt


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