In der ersten Staffel musste sich Agentin Annie Walker (Piper Perabo) als Team-Neuling in der streng geheimen CIA-Abteilung DPD (Domestic Protection Division) erst noch den erforderlichen Respekt verschaffen. Während einige misstrauisch blieben, hielt der durch seine Blindheit zu oftmals abenteuerlichen Methoden greifende und über ausgeprägte Menschenkenntnis und Wahrnehmung seiner anderen Sinne verfügende Kollege Auggie Anderson (Christopher Gorham) von Anfang an zu ihr – das tiefe Vertrauen ineinander und die gegenseitig ausgeprägte Empathie lässt die beiden auch in den sechzehn neuen Fällen zu einem unzertrennlichen Team werden.
Das Verhältnis zu Arthur Campbell (CIA Director Of National Clandestine Service) und Ehefrau und DPD-Leiterin Joan hat sich in der Zwischenzeit ein wenig entspannt, und auch die Eheleute selbst finden wieder zueinander. Annies Beziehung zu ihrer Schwester Danielle (Anne Dudek) hingegen leidet unter den berufsbedingten Geheimniskrämereien wie nie zuvor. Noch immer glaubt die Mutter zweier Kinder, dass Annie beim Smithsonian arbeitet, und nun gerät die Spionin langsam aber sicher in eine Zwickmühle, zumal sie sich immer mehr in Widersprüche verstrickt. Sagt Annie ihr, für wen sie wirklich arbeitet? Oder verschweigt sie ihr ihre CIA-Tätigkeit weiterhin?
Als Problemkind im Team erweist sich Jai Wilcox (Sendhil Ramamurthy), dessen Vater Henry (Gregory Itzin) einst Arthurs direkter Vorgänger war – denn er hegt ganz andere Pläne, die die Funktionalität der eigentlich gut eingespielten Truppe stark zu verschlechtern droht und die Loyalität einiger Kollegen enorm herausfordert. Doch nun noch mehr zu verraten außer der Tatsache, dass mit Ben Mercer (Eion Bailey) und Eyal Lavine (Oded Fehr) einige aus der ersten Staffel Bekannte wieder auftauchen werden und der Zuschauer zu einigen Fragen, die er sich bislang stellte, nun eine Antwort oder zumindest Hinweise geliefert bekommt, käme dem Spoilern gleich.
In der zweiten Staffel, die deutlich vielschichtiger angelegt ist – sowohl hinsichtlich Abteilungen und Szenarien als auch hinsichtlich der Non-Crime-Elemente – hat man aus den Unzulänglichkeiten, die stellenweise in der Debütstaffel zu finden waren, eindeutig gelernt. Zum einen sind die Actionszenen trotz aller Waghalsigkeiten und Extreme deutlich glaubwürdiger umgesetzt und inszeniert: Die Bluescreen-Technik wirkt über weite Strecken nicht mehr so auffällig eingesetzt – offensichtlich wurde diesbezüglich ein höheres Budget investiert. Erfreulicherweise hat man für diese Serie auch einige Locations tatsächlich aufgesucht und in den entsprechenden Ländern auch national etablierte Schauspieler engagieren können (beispielsweise Nina Kronjäger in der Berlin-Folge).
Wenngleich es erwartungsgemäß nach wie vor die ein oder andere “Ja nee, ist klar!” und “Welch ein Zufall!”-Szene gibt, so sind diese anno Produktionsjahr 2011 nicht ganz so mit der Brechstange platziert, wie es früher noch der Fall war. Auch Piper Perabo hat schauspielerisch offensichtlich ein paar Zusatzlektionen absolviert, denn während sie in Staffel eins noch etwas hölzern agierte, erledigt sie ihren Job vor der Kamera auch in den emotionalen und ruhigen Szenen doch um einiges souveräner. Zwar liegen der charismatisch aufspielende Christopher Gorham und die meisten anderen Kollegen in Sachen Leistung noch klar vernehmbar über ihrer eigenen, doch der Abstand hat sich ebenso klar vernehmbar verringert.
Was den Mix aus Drama, Action, Spannung und Humor betrifft, wurde der wohl größte Qualitätssprung gemacht: Fäuste, Kugeln, Gegenstände fliegen nach wie vor in rauen Mengen, doch deutlich effektiver; die unterhaltsamen Momente erscheinen geschickter platziert, und der Pathosanteil innerhalb der emotionalen Passagen wurde entscheidend reduziert. Und dann, wann es krachen soll, kracht es.
Alles in allem kann man in der zweiten Staffel den gereckten Daumen durchaus ein paar Grad weiter nach oben zeigend drehen – “Covert Affairs” hat sich zu einer wirklich guten Serie gemausert, die auf den obersten Plätzen der zweiten Liga anzusiedeln ist und große Chancen auf einen Aufstiegsplatz hat – zumal diese Art “James Bond auf High Heels” durchaus ein Alleinstellungsmerkmal darstellen könnte.
Cover © Universal Pictures Home Entertainment
- Titel: Covert Affairs
- Produktionsland und -Jahr: USA, 2011
- Staffel: 2
- Episoden: 16
- Erschienen: 05.09.2013
- Label: Universal Pictures
- Regie:
Stephen T. Kay
Felix Enriquez Alcala
Kate Woods
Allan Kroeker
J. Miller Tobin
John Fawcett
Jonathan Glassner
Ken Girotti
Rosemary Rodriguez - Drehbuch:
Alex Berger
Chris Ord
Erica Shelton
Julia Ruchman
Matt Corman
Norman Morrill
Donald Joh - Produktion:
Sean Ryerson
Dutch Oven Productions
Doug Liman
Dave Bartis
James D. Parriott - Spielzeit:
654 Minuten auf 4 DVDs in 16 Episoden - Darsteller:
Piper Perabo
Christopher Gorham
Kari Matchett
Peter Gallagher
Anne Dudek
Sendhil Ramamurthi
Eion Bailey
Oded Fehr
- Extras:
Gag Reel
Entfallene Szenen
Piper Perabo Comi-Con® Intro
Covert Affairs Locations - Technische Details:
Video: 1,78:1 Anamorph Widescreen
Audio: Deutsch, Englisch (DD 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch - FSK: 12
- Sonstige Informationen:
Produktseite @ Universal Pictures inklusive
Erwerbsmöglichkeit und Trailer
Wertung: 11/15 dpt