Besucht: “Disney 100: Die Ausstellung” in München


Eine private Reise führte unsere kleine, große Patchwork-Familie kürzlich nach München. Dank geschicktem Marketing stießen wir auf “Disney 100: Die Ausstellung” in der kleinen Olympiahalle.

Disney 100 - Die Ausstellung
Disney 100 – Die Ausstellung

Nachdem an dem Tag ein Konzert von “The Weekend” im Stadion stattfand, mussten wir unseren Weg erstmals durch die zahlreichen Fans bannen, um den etwas versteckten Ausstellungseingang zu finden. Der ist barrierefrei leider nicht erreichbar (oder wir haben es schlicht übersehen), sprich: mit Kinderwagen wirds tricky. Das gilt auch in weiterer Folge für den Ausstellungsbereich.

Sobald sich allerdings die Türen zur Ausstellung öffnen, beginnt die “Disney-Magie” schon etwas zu wirken. Ein geschickt in Szene gesetzter Beamer projiziert Walt Disney vor die Zuseher*innen und begrüßt diese gemeinsam mit Micky Maus. Immer wieder werden (englischsprachige) Zitate des Zeichentrick-Visionärs an Wänden gebeamt.

Zu Beginn wird die Entstehungsgeschichte von “The Walt Disney Inc.” beleuchtet und erwähnt, wie wichtig und stark die Familie hier zusammengehalten hat. Gerade sein älterer Bruder, Roy O., war für Walt E. immer eine wertvolle Stütze. Vor Micky war Oswald der Hase da, warum und wer das war, wird ebenso gezeigt, wie zahlreiche Skizzen und Dokumente aus der Gründungszeit in den späteren 1920er-Jahren. Natürlich sind die meisten dieser Zeichnungen Reproduktionen, es finden sich aber auch durchaus interessante Originale wie ein Metallpferd aus “Mary Poppins” oder Emma Stones rotes Kleid aus “Cruela”.

Die weiteren Ausstellungsräume sind nicht chronologisch sondern thematisch aufgebaut. Viel Augen- bzw. Ohrenmerk wird auf die Musik in den Disney-Filmen gelegt. Es wird genau gezeigt, wie sich Musik auf die Zuseher*innen auswirkt, allen voran durch eines der frühen Disney-Meisterwerke “Fantasia” oder auch durch die zahlreichen Synchronisierungen der Filme.

Walt Disney war nicht nur ein exzellenter Geschichtenerzähler, wie wir aus Infotafeln der interaktiven Tablets erfuhren, sondern vor allem technischer Visionär. Ob Technicolor-Verfahren, Modelle und Storyboards oder in weiterer Folge groß angelegte Naturaufnahmen und TV-Beiträge über die Zukunft und dem Weltraum (in den 1950er-Jahren!) waren alles Themen, die der Produzent aus Chicago persönlich vorantrieb. Parallelen zum späteren Steve Jobs tun sich auf.

Disney World in Kalifornien war in den letzten Lebensjahren eine Herzensangelegenheit und dementsprechend wird den Unterhaltungsparks und deren Entstehungsgeschichte auch Einiges an Platz eingeräumt. Weniger davon gibt es für die “Einkäufe” des amerikanischen Unterhaltungsriesen. Ein paar Ausstellungsstücke zu “Star Wars” und “Marvel” – der Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf Werke des Mauskonzerns. Die Animationsschmiede Pixar darf hier natürlich fehlen, hier gibt es ein bisschen mehr zu sehen, wie den Animationscomputer Pixar II.

Persönlich schade fand ich, dass der Bereich der Comics (hier zu Lande ist die Reihe “Lustiges Taschenbuch” immerhin eine Institution) beinahe gänzlich ausgespart wurde. Es war wohl schwer, aus allen Bereichen des riesigen Konzerns mit 100-jähriger Geschichte etwas zu zeigen.

Walt Disney war ein Familienmensch und sein größtes Ziel war es, Unterhaltung für die gesamte Familie anzubieten. Dieser Ansatz wird mit dieser Ausstellung sehr gut umgesetzt. Die Mischung aus Bildern, Videos, Texten, interaktive Elemente und Fotopoints ist gut gewählt und abwechslungsreich. Für Kinder gibt es eine Rätselrallye wo am Ende Sticker und ein Poster winken.

Im begleitenden Ausstellungskatalog können die Exponate nochmals im Details angesehen und Informationen nachgelesen werden. Wie zu erwarten, sind die Preise im Shop gesalzen, nimmt aber erfreulicherweise nicht all zu viel Fläche ein, wie beispielsweise bei der “Harry Potter Ausstellung” in Wien.

“Disney 100: Die Ausstellung” ist noch bis zum 3. September 2023 in München zu sehen.

Wertung: 14/15 dpt


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