Anlässlich zum 60. Jubiläum des Kinderbuch-Klassikers von Otfried Preußler gibt es den Räuber Hotzenplotz jetzt auf großer Leinwand! Ein Kinovergnügen für die ganze Familie – in liebevoller Modernisierung und mit prominenter Besetzung.
Die Bücher von Otfried Preußler zählen mittlerweile seit mehreren Jahrzehnten zum festen Bestandteil der Literatur für Kinder: Die kleine Hexe, Das kleine Gespenst und Krabat zählen dabei wohl zu den bekanntesten – natürlich abgesehen vom Räuber Hotzenplotz! Bereits 1962 erschien die erste Geschichte um den berühmten Räuber, die nun 60 Jahre später Klein und Groß ins Kino locken soll.
Worum geht’s?
Die Grundstory ist schnell erzählt: Der umtriebige Räuber Hotzenplotz bedroht die arme Großmutter und stiehlt deren Kaffeemühle. Kasperl und Seppel machen sich mutig auf die Suche nach dem Versteck des Räubers im Wald – ihre List ist zwar gut, aber Hotzenplotz lässt sich nicht foppen und so landen die beiden als Gefangene in der Räuberhöhle und im Schloss des Zauberers Petrosilius Zwackelmann, der mit dem Räuber Hotzenplotz unter einer Decke steckt. Jetzt macht sich Wachtmeister Dimpfelmoser ebenfalls auf die Suche, mit Unterstützung einer Wahrsagerin. Nebenbei wird noch eine verzauberte Fee gerettet, der Räuber in einen Gimpel verwandelt und allerlei Schabernack getrieben. Wie im klassischen Märchen darf natürlich mit einem Happy End gerechnet werden.
Ist das Buch überhaupt wiederzuerkennen?
Auf jeden Fall. Die Filmemacher haben nur behutsam modernisiert. Sicherlich fragen sich einige Kinder, was ein Wachtmeister ist und weshalb er so einen komischen Helm aufhat oder wozu man überhaupt eine Kaffeemühle braucht – aber dieser nostalgische Touch passt einfach gut zum märchenhaften Charakter der Geschichte. Auch Kasperl und Seppel erscheinen als Figuren auf den ersten Blick vielleicht etwas aus der Zeit gefallen, werden aber so wunderbar von den beiden Kinderdarstellern Hans Marquardt («Kasperl») und Benedikt Jenke («Seppel») verkörpert, dass sie einfach als zwei gute Freunde durchgehen, die gemeinsam ein großes Abenteuer erleben. Und auch die Kostüme sind klassisch und farbenfroh gehalten: Die Großmutter trägt einen grauen Dutt und sieht nichts ohne Brille – wie das eben so ist bei Großmüttern aus Erzählungen – und der Räuber Hotzenplotz erinnert mit seinem zerzausten Bart und den Federn am Hut ganz stark an die Illustration des Kinderbuchs. Einige animierte Sequenzen sorgen für Aufregung, aber in kindgerechtem Maß.
Und was erwartet die Eltern?
Nicholas Ofczarek! Mehr muss man eigentlich nicht sagen, denn der Burgtheater-Star aus Österreich stiehlt als Räuber Hotzenplotz allen anderen die Show. Bekannt ist er dem deutschen Publikum aus der Krimiserie “Der Pass” (Grimme-Preis 2019) oder der bitterbösen Serie “Braunschlag” (Netflix-Empfehlung). Wer ihn einmal erlebt hat, vergisst ihn nicht mehr. Den Räuber Hotzenplotz spielt er verschlagen und gewitzt, bekommt aber auch Sympathiepunkte und Lacher: Wer sonst könnte sich so schön über Großmutters Schwammerlsuppe freuen? Der Schauspieler war sofort von der Idee begeistert, in die bekannte Rolle des Räubers zu schlüpfen. Über Preußlers berühmte Figur sagt er:
Nicholas Ofczarek brauchte die Hilfe von 2 Maskenbildnerinnen und 90 Minuten, um sich in den Räuber Hotzenplotz zu verwandeln: in sein Gesicht wurden hunderte kleine Sommersprossen gesprenkelt; 777 Gramm Barthaare und 40 Paar Augenbrauen wurden während der ganzen Produktion verarbeitet.
Neben Ofczarek dürfen sich Eltern auch über die prominenten Mitwirkung von Olli Dittrich als Wachtmeister Dimpfelmoser und August Diehl als gruseligem Zauberer Zwackelmann freuen. Insgesamt verzaubert der Film auch ältere Kinobesucherinnnen und -besucher durch die liebevolle Aufmachung – von der gemütlichen Räuberhöhle über die schöne Filmmusik hin zur gelungenen Besetzung und sanften Modernisierung.
Reaktionen im Kino
Die Kinopremiere an einem Sonntagnachmittag in Leipzig war ein aufregendes Erlebnis für viele kleine Besucherinnen und Besucher. Es wurde zwischendurch munter gefragt: “Mama, wo ist denn jetzt die Räuberhöhle?” oder “Warum macht der Mann das?” Eltern antworteten im Flüsterton. Manchen Kindern war der Zauberer Zwackelmann dann doch zu gruselig und so wanderte mein Sitznachbar lieber vom eigenen Kinosessel auf Mamas Schoß. Der ein oder andere Schuss aus der Räuberpistole sorgte für Erschrecken und gelacht wurde viel: Ja, der Räuber pupst und auch die Großmutter hat ihre Glanzpunkte. Wachtmeister Dimpfelmoser (Olli Dittrich) sorgte bei den Erwachsenen für einige Lacher und am schönsten war es natürlich, wenn alte und junge Kinofans gemeinsam kicherten. Empfehlenswert ist, sich den Trailer vorab anzusehen – der Film ist für manche Kinder unter 6 Jahren vielleicht doch zu turbulent und mit einer Dauer von etwas über 90 Minuten recht lang.
Das Buch zum Film
Richtig: Im Kino gibt es aktuell den Film zum Buch. Neu und als besondere Ausgabe gibt es jetzt zusätzlich “Der Räuber Hotzenplotz” als Buch zur neuen Verfilmung! Die komplette Erzählung wird im Original auf 112 Seiten mit vielen Fotos aus dem Film geschmückt und ist seit Oktober im Thienemann Verlag erhältlich. Es eignet sich also besonders gut für alle, die sich an den Kinobesuch erinnern wollen oder die vielen Bilder als Leseunterstützung nutzen möchten. Zum Vorlesen und gemeinsam Anschauen lohnt es sich natürlich auch. Interessant ist ebenfalls, dass das Kinderbuch mittlerweile in 39 Sprachen übersetzt worden ist. So heißt der Räuber Hotzenplotz auf Englisch THE ROBBER HOTZENPLOTZ, auf Estnisch RÖÖVEL HOTZENPLOTZ oder auf Französisch LE BRIGAND BRIQUAMBROQUE.
Zur Produktseite des Buchs
Fazit: Ein Kinobesuch zur Weihnachtszeit oder in den Winterferien lohnt sich auf jeden Fall und auch den Eltern sollte es im Saal dabei nicht langweilig werden. Eine liebevolle Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers “Der Räuber Hotzenplotz”, die sich 60 Jahre später sehen lassen kann.
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Mehr erfahren
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- Titel: Der Räuber Hotzenplotz
- Produktionsland und -jahr: D 2022
- Genre:
Kinderfilm
Komödie
Märchen - Erschienen: Kinostart 08. Dezember 2022
- Label: Studiocanal
- Spielzeit: 106 Minuten
- Darsteller:
NICHOLAS OFCZAREK
HANS MARQUARDT
BENEDIKT JENKE
AUGUST DIEHL
HEDI KRIEGESKOTTE
CHRISTIANE PAUL
OLLI DITTRICH
LUNA WEDLER - Regie: MICHAEL KRUMMENACHER
- Drehbuch: MATTHIAS PACHT
- Kamera: MARC ACHENBACH
- Musik: NIKI REISER
- FSK: 0
- Sonstige Informationen:
Website zum Film
Wertung: 13/15 dpt
