Peacemaker (VoD HBO Max) Mini-Serie
Einige Kritiker bezeichnen Peacemaker jetzt schon als womöglich beste Serie des Jahres. Dem kann ich mich in dieser Review nur anschließen. Eines vorweg: Ja die Serie ist brutal, brachial und hat diesen eigenen James Gunn Humor, denn man von ihm aus Guardians of the Galaxy oder The Suicide Squad kennt. Wer aber genau diese Dinge schätzt, wird um die Pacemaker Serie nicht herumkommen.
Achtung folgende Kritik enthält Spoiler zu The Suicide Squad.
Wir erinnern uns: Am Ende von The Suicide Squad wird Pacemaker tödlich von Deadshot getroffen und erst im Abspann finden wir heraus, dass er noch am Leben ist und in einem Krankenhaus behandelt wird. Genau an diesem Punkt setzt die Serie an.
Pacemaker wacht auf und ist verwirrt darüber, dass er nicht gleich wieder verhaftet wird. Dabei wird gleich eine der wichtigsten DC-Fragen überhaupt geklärt: Fickt Aquaman mit Fischen? Schon dieser Beginn zeigt, in welche Richtung die Serie geht.
Wir finden heraus, wie und wo Peacemaker wohnt, wer sein Vater ist und wie er überhaupt zu jemandem werden konnte der „den Frieden von ganzem Herzen liebt und dem dabei völlig egal ist, wie viele Männer, Frauen und Kinder er töten muss, um ihn zu erlangen.“ Hier treffen wir auch auf eines der absoluten Show-Highlights: den Adler „Eagly“, seinen stets treuen Begleiter. Die Animationen haben hier Kino Niveau, wobei man der Serie an manchen Stellen schon anmerkt, dass das Budget deutlich niedrig war als bei The Suicide Squad.
Normalerweise würde ich hier einen Trailer einfügen, aber das bessere Verkaufsargument für die Serie ist das grandiose Intro:
James Gunn schafft es fantastisch, absurde Charaktere einzuführen, für die man trotz oder gerade wegen all ihrer Fehler eine gewisse Sympathie empfindet. Er lässt seinen Figuren Zeit, sich zu entwickeln, ohne dabei unglaubwürdige Sprünge zu vollziehen.
Zum Schluss möchte ich einige Worte über John Cena verlieren. Normalerweise bin ich absolut kein Fan davon, wenn Ex-Wrestler, Instagram Promis, oder Influencer als Schauspieler genommen werden nur aufgrund ihrer Popularität. Das beste Beispiel hierfür ist Dwayne „The Rock“ Johnson, der in all seinen Filmen einen Gesichtsausdruck hat – nein zwei – zählt man seine hochgezogene Augenbraue dazu.
Aber John Cena überrascht mich extrem in der Serie. Zum einen beweist er komödiantisches Talent und weiß gleichzeitig in den ruhigeren emotionaleren Szenen zu überzeugen. Möglicherweise hat James Gunn auch ein gutes Händchen für Ex-Wrestler, immerhin spielte Dave Bautista in Guardians of the Galaxy genauso in seiner bisher besten Rolle.
Wo ihr die Serie in Österreich und Deutschland sehen werdet, ist unklar, aber höchstwahrscheinlich wird sie auf RTL+ erscheinen. Bis dahin kann sie nur auf HBOMax in Amerika gestreamt werden.
Wer langsam gesättigt ist von all den ewig gleichen Superhelden-Filmen und Marvel-Disney+ Serien und sich nach etwas erwachsenem in diesem Genre sehnt, denn kann ich Pacemaker an Herz legen. Mich hat sie überrascht und vollends überzeugt.
Peace Out 😉
Wertung: 14/15 dpt
- Titel: Peacemaker
- Originaltitel: Peacemaker
- Produktionsland und -jahr: USA 2022
- Genre: Action, Comedy, Superhelden
- Erschienen: 01/2022
- Label: HBO Max
- Spielzeit: 8 Episoden, ca. 45 Minuten
- Darsteller:
John Cena
Danielle Brooks
Freddie Stroma - Regie: James Gunn
- Drehbuch: James Gunn
- Musik: Clint Mansel
- FSK: 16