Österreichischer Buchpreis geht an Raphaela Edelbauer


Zum Auftakt der Buch-Wien Woche (booknerds wird live vor Ort sein) erhielt gestern Raphaela Edelbauer den Österreichischen Buchpreis 2021. Dieser Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird seit 2016 vergeben. “Dave” ist im Klett-Cotta Verlag erschienen und spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft.

© Victoria Herbig

Die Jurybegründung lautet wie folgt: „Wir befinden uns in einer gar nicht fernen Zukunft, das System auf der Erde ist dank ungebremster Klimaerwärmung und extremem Wassermangel kollabiert, in einem „Labor“ knapp über dem Erdboden bilden 118 998 Menschen die vermeintliche Restbevölkerung. Der nicht ganz zuverlässige Ich-Erzähler, der Mathematiker Syz, wird vom dubiosen Laborleiter rekrutiert, um mit seinen Erinnerungen DAVE zu füttern, den in Entwicklung befindlichen Prototyp einer künstlichen Superintelligenz. Raphaela Edelbauer hat mit DAVE einen raffinierten Science-Fiction-Roman mit eingebauter Liebesgeschichte geschaffen, der nach den Gesetzen des Thrillers funktioniert. Dabei unterhält man sich nicht nur, sondern erfährt dank Edelbauers erstaunlicher Belesenheit viel über philosophische Debatten, Bewusstseins- und Gedächtnisforschung, Informatik und lernende Systeme, deren Heilsversprechen die Autorin spürbar misstraut. Denn der Weg zu einer schmerzlosen und total vernünftigen Gesellschaft nach dem Ebenbild des Computers führt durch Überwachung und Repression. Edelbauer erzählt elegant und pointiert, mit galligem Witz, Lust an der Anspielung und immer wieder verblüffenden Wendungen von der Ohnmacht des einzelnen in einer Diktatur der Weltverbesserer.“

Anna Baars „Nil“ (Wallstein), Ferdinand Schmalz’ „Mein Lieblingstier heißt Winter“ (S. Fischer), Daniela Chanas „Neun seltsame Frauen“ (Limbus) und Olga Flors „Morituri“ (Jung und Jung) befanden sich ebenfalls auf der Shortlist und erhalten je € 2.500,-.

Der mit € 10.000,- dotierte Debütpreis ging an Anna Albinus für den Titel „Revolver Christi“(edition.fotoTAPETA).


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