Sex Pistols – Die Graphic Novel (Print)

Sex Pistols – Die Graphic Novel (Print)

Sex Pistols - Die Graphic Novel (© Panini)
Sex Pistols – Die Graphic Novel (© Panini)

Im Jahre 1975 fanden sich die Herren Johnny Rotten, Steve Jones, Paul Cook und Glen Matlock zusammen und gründeten die Sex Pistols. Matlock blieb zwei Jahre bei der Band und wurde dann bis 1978 von Sid Vicious abgelöst. In meinem Geburtsjahr, 1978, löste sich die Band wieder auf und Vicious starb ein Jahr später bekanntermaßen. Einige Wiedervereinigungen erfolgten, und zwar von 1996 bis 2001, 2002 bis 2003 und 2007 bis 2008. Der Manager der Truppe war ein gewisser Malcolm McLaren (22. Januar 1946 bis 8. April 2010). McLarens Management wird im vorliegenden Printerzeugnis als “Mis-Management” dargestellt.

Die Sex Pistols waren berühmt-berüchtigt und kombinierten ihren Punkrock mit Drogenexzessen, Schimpfereien gegen das Publikum und spielten überall, sofern nicht, wie es häufig passierte, ein Auftrittsverbot vorlag. Außerdem hinterließen sie ein Chaos sondergleichen.

Hinzukommen auch gestohlene Instrumente und Equipment. Hits wie “Anarchy In The UK” und “God Save The Queen” (ursprünglich hieß das Stück “No Future”; textliche wetterte die Band gegen die Monarchie und die generell “Hörigkeit”, die gefordert wurde. Die Folgen waren Radioverbote, auch aufgrund des Single-Covers.) sind hingegen unvergessen.

Die Story der Graphic Novel stammt von Jim McCarthy und illustriert wurde sie von Steve Parkhouse.

Zu Beginn singt John Lydon vor, der später als Johnny Rotten bekannt wurde, und nervt die bisherigen Bandmitglieder. Danach gibt es eine schnelle Fahrt über die wichtigsten Eckpunkte der Band. Darunter auch die Fahrt auf der Themse zum Jubiläum der Queen, wo der Song “God Save The Queen” gespielt wurde. Ein Stück, das kein Radiosender damals spielen wollte. Die Fahrt endete bei der Polizei. Diese unterbrach das Ganze nämlich. Das Skandal-TV-Interview mit Moderator Bill Grundy befindet sich ebenfalls im Buch.

Gegen Ende sieht man die Band auseinanderfallen. Getrennte Wege werden eingeschlagen. Ein Teil fliegt nach Südamerika, einer liegt im Krankenhaus und wieder jemand anderes wird mit seinen Drogenproblemen alleingelassen. Sid Vicious bekommt gegen Ende ein eigenes Kapitel. Darin enthalten ist der erzwungene Entzug, der Tod von Nancy Spungen und das Sid selbst sagt, er sei der Täter gewesen sowie sein eigener (Heroin-)Tod. Das ist ganz gut umgesetzt, wirkt allerdings dann kitschig als Jesus den Sid abholt und erlöst.

Stellenweise fiel es mir schwer, die einzelnen Bandmitglieder zu erkennen. Zum Beispiel im Panel wo Sid auf dem Motorrad sitzt. Das fiktionale Ende, in dem Rotten darüber sinniert, dass die Sex Pistols immer mehr als nur ein Marketing-Gag waren, finde ich allerdings gelungen. Wenngleich auch nicht gekennzeichnet als Fiktion. Für alle, die sich damit jetzt erst beschäftigen wollen, wäre das im Vorfeld sinnvoller gewesen.

Für Kenner gibt es kaum einen großen Mehrwert der Graphic Novel. Es ist ganz nett, schön, dass es dieses Mal ein Printerzeugnis, in Farbe und gezeichnet gibt. Möglicherweise sieht man dies als Fan einer, dieser, Band anders und freut sich sehr darüber. Punk-Neulinge kann dieses Werk vielleicht ein bisschen musikalische Geschichte vermitteln.

  • Autor: Jim McCarthy
  • Titel: Sex Pistols – Die Graphic Novel
  • Verlag: Panini Comics
  • Erschienen: 03/2021
  • Einband: Softcover
  • Seiten: 100
  • ISBN: 9783741621727
  • Sonstige Informationen:
    Produktseite
    Erwerbsmöglichkeiten


Wertung: 9/15 dpt

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