Die Schnitter – Saat & Ernte (CD)


Die Schnitter - Saat & Ernte (© Die Schnitter)
Die Schnitter – Saat & Ernte (© Die Schnitter)

Die Kasseler Band “Die Schnitter” haben im Jahr 2000 ihr drittes Album, “Saat & Ernte” über Costbar Records (Label aus dem Münsterland) veröffentlicht. Das Haupt-Genre würde ich “Rock” nennen und Einflüsse gibt es aus dem Bereich Folk und Punk(rock). Also, alles wie gehabt.

Mit “Wut” startet die Platte punkrockig und bricht dann abrupt mit diesem Momentum als “Traumgeburt” beginnt. Nachdenkliches, sanftes Stück Musik. Der aber auch später an Fahrt aufnimmt. Immer wieder für einen Moment. Bis die letzte Minute oder eineinhalb Minuten beginnen. Dann wird das punkrockig wieder deutlich. Feine Sache.

Bei “Der Narr” verhält es sich fast umgekehrt zu “Traumgeburt” was den musikalischen Aspekt anbelangt. “Ich fliege über das Meer” behält das bisherige Muster bei, ist sanfter als der vorherige Song, hat aber auch seine rockigen Momente. “Zeit und Raum” beginnt mit einem Ska-ähnlichen Rhythmus und ist weiterhin persönlich. Viele andere Stücke sind aber auch gesellschaftskritisch.

Wie zum Beispiel das traditionelle “Folgt nicht der Trommel Ton” oder “Es lebe hoch die Polizei”, das musikalisch auf “Ich kenn’ einen hellen Edelstein” von Ernst Julius Otto basiert. Zum Verfasser des Textes habe ich nichts finden können. Es soll allerdings zu den Freiheitsliedern aus der Zeit des Kaiserreichs gehören. Der Titel lautet da allerdings “Wo Zweie stehen und flüstern (Die liebe Polizei)”.

Davor ist allerdings noch das ebenfalls traditionelle Stück “Dunkle Wolke”, das zu den Trauerliedern zählt. Hier wird es in der dreistrophigen Variante gespielt, es gibt aber mehrere Versionen unter anderem eine abgeänderte zur Nutzung von Kampfgas in den Kriegen. “Die Moorsoldaten”, in dieser Version, kommt aus dem KZ Börgermoor. Ein wahrhaft trauriges Lied.

Der Rest sollen eigene Stücke sein. Aber: mir gleich. Es klingt gut und es gibt ein furchtbar hohes Potenzial für Hits. Zahlreiche Melodien, gute, den Hörer abholende Texte. Also, solche, deren Ereignisse man zumindest theoretisch kennt und nicht miterleben musste aber furchtbar findet (Moorsoldaten). Oder aber auch persönliche Gefühle, die in Textform gegossen worden sind. Damals war das Warten auf ein neues Album noch realistisch, heutzutage wahrscheinlich nicht mehr. Man muss sich mit möglichen vereinzelten Konzerten zufriedengeben.

  • Interpret(en): Die Schnitter
  • Titel: Saat & Ernte
  • Label: Costbar Records
  • Erschienen: 2000
  • Spielzeit: 49:33 Minuten
  • Sonstige Informationen:
    Erwerbsmöglichkeiten
  • Tracklist:
    • Wut
    • Traumgeburt
    • Der Narr
    • Ich fliege über das Meer
    • Zeit und Raum
    • Folge nicht der Trommel Ton
    • Nichtsdestotrotz
    • November
    • Dunkle Wolke
    • Es lebe hoch die Polizei
    • Minnepunk
    • Verarscht
    • Moorsoldaten

Wertung: 11/15 dpt


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