2009 startete gerade “The Walking Dead” im Fernsehen. Davor gab es natürlich auch diverse Zombiefilme, doch “Zombieland” war im selben Jahr etwas Besonderes. Ein verhältnismäßig schmales Budget, das große Comeback von Woody Harrelson und viel Humor, waren das Erfolgsrezept von Regisseur Ruben Fleischer.
Immer wieder gab es danach Gerüchte über eine Fortsetzung. Das Team vor und hinter der Kamera war in den Folgejahren stark beschäftigt und nach einem erfolglosen TV-Serien-Pilot schwand die Hoffnung auf einen weiteren Ableger in der grotesken Zombiewelt. Zehn Jahre später ist es also soweit und am Halloween-Abend wurde eine Vorpremiere von “Zombieland 2: Doppelt hält besser” gezeigt. Einem perfekten Kinoabend stand also nichts im Wege.
Der Name ist auch Programm. Der Untertitel ist schon eine der vielen Regeln von Columbus (Jesse Eisenberg), welche in den kommenden 99 Minuten immer wieder auf kreative Art und Weise eingeblendet werden. Schon die Eröffnungsszene lässt das Splatter-Herz höher schlagen und auch nach 10 Jahren haben Tallahassee (Woody Harrelson), Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin) das kreative Killen von Untoten nicht verlernt. Die Gruppe ist zwar zu einer Art Familie zusammengewachsen, die sichs sogar im Weißen Haus häuslich eingerichtet hat. Doch die mittlerweile 18-jährige Little Rock hat von der “Bemutterung” Tallahassees genug und auch Wichita ist noch nicht bereit, sich langfristig an Columbus zu binden. Also machen die Mädels das was sie am besten können: abhauen.
Bevor der Roadtrip zur Errettung des flüge gewordenen Teenagers beginnt, treffen die beiden Jungs noch auf die selten dämliche Madison (Zoey Deutch), welche eine ganz eigenwillige Stimmung in der Gruppe erzeugt. Warum, soll hier nicht verraten werden 😉
Der Cast wurde aber noch erweitert und zwar um Luke Wilson und Thomas Middleditch, die den Hauptprotagonisten nicht unähnlich sind. Dies sorgt für witzige Szenen, wobei diese glücklicherweise im überschaubaren Rahmen bleiben. Rosario Dawson kann als Nevada ebenfalls überzeugen und ist eine gute Ergänzung zu der bekannten Truppe.
Dank des höheren Produktionsbudgets gibt es mehr und größere Zombieszenen sowie generell bombastischere Effekte und Einstellungen. Der Film lebt jedoch von der Gruppendynamik, der ständigen Sticheleien und den Regeln zum Überleben in “Zombieland”. Genau diese unbeschwerte Gruppendynamik faszinierte mich am meisten beim Zusehen. Abgesehen davon, dass man den Schauspielern (bis auf Abigail Breslin) die 10 Jahre Zeitunterschied gegenüber Teil 1 überhaupt nicht anmerkt, ist eben diese Vertrautheit faszinierend.
Hat es eine Fortsetzung gebraucht?
Vielleicht nicht. Dennoch funktioniert “Zombieland 2” überraschend gut, geizt nicht mit popkulturellen Anspielungen und nimmt sich vor allem nicht (zu) ernst.
Aja, falls ihr Bill Murray vermisst, der ja im ersten Teil gekillt wurde – bleibt bis zum Ende im Kinosaal, so als kleiner Tipp.
Fazit:
Ein überzeugender Cast, abgedrehte Splatterszenen, viel Wortwitz und Anspielungen. “Zombieland: Doppelt hält besser” ist eine gelungene und kurzweilige Fortsetzung, ganz ohne Twinkies.
- Titel: Zombieland: Doppelt hält besser
- Originaltitel: Zombieland: Douple Tap
- Produktionsland und -jahr: USA 2019
- Genre: Horror, Komödie, Action
- Erschienen: 07.11.2019
- Label: Columbia Pictures
- Spielzeit: 99 Minuten im Kino
- Darsteller:
Woody Harrelson
Jesse Eisenberg
Emma Stone
- Regie: Ruben Fleischer
- Drehbuch: Dave Callaham, Rhett Reese
- Kamera: Chung-hong Chung
- Schnitt: Chris Patterson, Dirk Westervelt
- Musik: David Sardy
- FSK: 16
- Sonstige Informationen:
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Wertung: 13/15 dpt
Bilder © Columbia Pictures