Interview: Josefine Fetzer – „Das verwunschene Feendorf”


Das Siedlungsfest steht bevor, ein großartiger Tag für die Feen des kleinen Dorfes. Doch was zu einem Fest werden sollte, wird zu einem Alptraum. Denn die böse Hexe Runzela will der Königin Mirella Goldblatt den Thron entreißen. Die Feen stehen ihr machtlos gegenüber. Nur Kaja Glöckchen hat die Möglichkeit Runzela aufzuhalten, um ihre Heimat, ihre Freundinnen und das Siedlungsfest zu retten. Doch dafür braucht sie den magischen Feenstaub…

Das verwunschene Feendorf ist ein Kinderbuch. Und das besondere daran: Die Autorin ist selbst noch sehr jung. Josefine Fetzer wurde 2006 im Saarland geboren und besucht noch die Schule.
In diesem Interview gibt uns die 17-Jährige private Einblicke in ihre Beweggründe ein Kinderbuch zu schreiben, was das alles mit der Liebe zu ihrer Familie zu tun hat und wie ihre junge Zielgruppe auf die Geschichte reagiert hat.

Josefine, du bist selbst noch sehr jung mit 17 Jahren. Aber du hast schon Großartiges geleistet: Dein eigenes Buch geschrieben und sogar veröffentlicht. Ist Das verwunschene Feendorf dein erstes Werk?

Tatsächlich ja. Ich habe bereits früh, vielleicht mit so zehn Jahren, kleinere Geschichten geschrieben. Wenn der Unterricht richtig langweilig war, habe ich etwas vor mich hin gekritzelt. Aber die Geschichten habe ich nie beendet. Also ja, dieses Buch war mein erster richtiger Schreibversuch.

Wie lange hat der ganze Prozess gedauert, wenn du nur wenig Erfahrung mit Schreiben hattest?

Die Autorin Josefine Fetzer
Die junge Autorin © Josefine Fetzer

Gar nicht mal so lange. Insgesamt habe ich etwas weniger als zwei Wochen daran gearbeitet. Im Dezember habe ich es geschrieben, im Januar dann das Manuskript an verschiedene Verlage geschickt. Und im Februar schon meinen Vertrag unterschrieben.

Wie kommt es, dass eine so junge Person wie du ein Kinderbuch schreibst?

Ich habe eine Aufgabe gesucht, ein Projekt. Und da ist mir in den Kopf gekommen, dass ich schon immer recht gut darin war, Gedanken auf Papier zu bringen. Deshalb habe ich mir einfach mein iPad geschnappt und angefangen zu schreiben. Währenddessen habe ich gemerkt: „Das kann wirklich was werden!“ Da habe ich es auch versucht, alles an einem Stück durchzuziehen. Als erstes Buch wollte ich nicht direkt einen großen Roman schreiben, an dem ich längere Zeit sitze. Deshalb habe ich ein kleineres Projekt gesucht.

Hast du viel Mut gebraucht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Ich habe mir darüber gar nicht so viele Gedanken gemacht. Ich bin so jemand, wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe, setze ich das auch direkt um! Und ich dachte, wenn es schlecht ist, würden die Verlage es ja auch nicht nehmen, weshalb ich einfach mal abgewartet habe. Allerdings habe ich nicht gedacht, dass es so schnell von einem Verlag genommen werden würde. Es haben sich sogar mehrere Verlage gemeldet und da war ich schon sehr überrascht. Aber auch sehr stolz!

Nun zum Inhaltlichen: Wie würdest du die Stimmung und Atmosphäre in Das verwunschene Feendorf beschreiben?

Aufgebracht! Trubelhaft! Als würden ganz viele kleine Glühwürmchen in einem Glas schwirren. Zuerst die freudige Erwartung auf das Siedlungsfest und dann das Durcheinander, als die böse Hexe Runzela auftaucht und alles bedroht! Dazu die Aufregung für Kaja Glöckchen, dass sie ihre Freundinnen und das Königreich retten muss. Unterschiedliche Formen von Trubel also.

Das Werk beinhaltet viele süße kleine Zeichnungen, die die Geschichte unterstützen. Hast du sie selbst angefertigt?

Ja, habe ich. Was ist ein Kinderbuch ohne Zeichnungen?! Ich bin im Allgemeinen ein sehr kreativer Mensch. Ich schreibe und male gerne. Ich plane momentan sogar, meine Bilder ausstellen zu lassen.

Hast du dich bemüht, bestimmte Werte an Kinder, die dein Buch lesen oder vorgelesen bekommen, weiterzugeben?

Oh ja! Das Wichtigste ist wohl die bedingungslose Liebe der Familie und Freundinnen gegenüber. Im Werk sieht man, wie lieb sich Mirella Goldblatt, die Königin der Feen, und ihre Mutter haben. Und auch Kaja Glöckchen hat sich ohne nachzudenken in die Gefahr gestürzt, um ihren Freudinnen zu helfen. Das wollte ich unbedingt ansprechen. Und ich glaube, dieses Werte sind auch sehr wichtig für Kinder.

Deine Familie scheint dir sehr wichtig zu sein. Du hast angegeben, dass du dein Buch in Liebe zu deiner Familie geschrieben hast. Kannst du das etwas noch weiter ausführen?

Ich bin schon immer unfassbar von meiner Familie unterstützt worden, egal was sie dafür tun müssen. Das ist einfach so, da wird auch gar nicht drüber nachgedacht! Ich wäre lange nicht so bereit dazu, Dinge auszuprobieren oder zu wagen, wenn meine Familie nicht hinter mir stehen würde. Mein Opa sagt mir fast jeden Tag, dass ich kreativ bin und dass er es so toll findet, was ich mache. Ohne meine Familie hätte ich es niemals geschafft, dieses Buch zu veröffentlichen! Wir sind auch gemeinsam auf die Frankfurter Buchmesse gefahren, als mein Buch ausgestellt wurde. Mein Opa hat sich so sehr darüber gefreut, es war seine Idee dahinzufahren und sich das anzugucken.

Du konntest dich sogar schon selbst davon überzeugen, wie Kinder dein Buch aufnehmen. Immerhin hattest du schon Vorleseabende in Schulen und Kindergärten.

Das war großartig! Das war das Schönste, was im Zusammenhang mit dem Buch passiert ist. Ich war fasziniert davon, wie die Kinder das Buch aufgenommen haben. Ich meine – ich finde die Geschichte auch toll! Aber die Kinder haben das nochmal auf ein anderes Level gehoben: sie haben so tiefgründige und interessierte Fragen gestellt! Man hat bemerkt, wie sehr sie sich in diese Geschichte hineinversetzt haben.

Welchen Rat würdest du anderen jungen Menschen geben, die ebenfalls ein Buch schreiben oder veröffentlichen möchten?

Sich nicht einreden lassen, dass man es nicht schaffen kann. Man sollte immer an den eigenen Träumen festhalten, denn sonst hat man auch keine Ziele im Leben. Daran festhalten, ausprobieren und wenn es nicht klappt, nochmal versuchen! Mut haben!

Hast du Tipps, wie man sich zum Schreiben motivieren kann?

Was mir geholfen hat, ist sich vorzustellen, wie andere Menschen auf das fertige Werk reagieren. Wenn meine Freunde und Freundinnen es in der Hand halten oder wenn Kinder es zuhause mit ihren Familien lesen, wie ihre Augen dabei strahlen.

Planst du schon ein neues Schreibprojekt?

Ich habe direkt in der Woche nach dem Beenden von Das verwunschene Feendorf ein neues Buch angefangen! Es ist jetzt auch schon fast fertig, weshalb ich plane es dieses Jahr zu verlegen. Es ist ein Jugendroman. Diese Geschichte hätte mich damals als 13-Jährige unfassbar interessiert! Es geht um eine Prinzessin, die herausfindet, dass sie eine Prinzessin ist.

Dann können wir uns auf neue tolle Werke von dir freuen! Josefine Fetzer, vielen Dank für das herzliche Gespräch!

  • Autorin: Josefine Fetzer
  • Titel: Das verwunschene Feendorf
  • Verlag: Europa Buch Verlag
  • Erschienen: 06/2023
  • Einband: Taschenbuch
  • Seiten: 40
  • ISBN: 9791220139076
  • Sonstige Informationen:
  • Produktseite
  • Erwerbsmöglichkeiten

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