Disney und Pixar sind mit ihrem neuen Animationsfilm “Elemental” ganz in ihrem Element und zeigen einen bildgewaltigen und spaßigen Streifen für die ganze Familie.
Dabei sind die vermittelten Botschaften durchaus ernst. Themen wie Migration, Vorurteile, Erwartungshaltungen, Rassismus und scheinbar unmögliche Liebe werden von Regisseur Peter Schuh in 110 Minuten abgearbeitet.
Es beginnt mit einer Schiffsreise quasi in die neue Welt, Elemental City. Dort leben die Elemente Wasser, Erde und Luft friedlich zusammen. Genau dorthin zieht es zwei Feuerwesen. Schon bei der Einreise gibt es die erste sprachliche Barriere und somit werden diese kurzerhand umgetauft auf Bernie und Cinder. Die Suche nach einer neuen Bleibe gestaltet sich als mühselig, niemand will loderndes Feuer um sich haben. Letztlich finden die beiden ein altes Gebäude in der Vorstadt, welches nach und nach von Bernie umgebaut wird und als Verkaufsladen für heiße Produkte eröffnet. Gemeinsam mit seiner Frau und der mittlerweile geborenen Tochter Ember, versucht sich die Familie somit, ein Standbein aufzubauen, was auch gelingt.
Irgendwann soll sie den “Fireplace” übernehmen. Doch ihr hitziges Temperament steht Ember dabei manchmal im Weg. Noch dazu trifft eines Tages zufällig der Kontrolleur Wade ein, der pflichtbewusst die Beanstandungen seinem Vorgesetzten meldet. Die Hiobsbotschaft naht unausweichlich: das Geschäft muss geschlossen werden. Sodann versucht Ember etwas widerwillig mit dem wässrigen Wade das Unheil abzuwenden. Die oberste Leiterin Gale, ein Luftwesen, gibt dem ungleichen Paar einige Tage Zeit eine Aufgabe zu erfüllen: ein Wasserleck muss gefunden und repariert werden. Schon bald wird Ember klar, dass nicht nur der Fortbestand des Geschäftslokals auf dem Spiel steht, sondern auch die Vorstadt, wo die Feuerwesen leben.
Während die Elemente Wasser, Erde und Luft ziemlich gut miteinander klar kommen, ist das Feuer zu Beginn unbekannt und gefährlich und Begegnungen sind von Vorurteilen geprägt. Viele dieser Diskrepanzen werden durch witzige Situationskomik dargestellt, all das eingebettet in atemberaubende, farbenfrohe Kulissen. Es ist spaßig zuzusehen, wie der Wassermann Wade und die feurige, junge Ember langsam, aber jedoch immer mehr zueinander finden, trotz all der Gegensätze.
Natürlich wird es noch etwas dramatisch, wenn beispielsweise Embers Vater vehement gegen eine Verbindung der beiden ist oder sie es nicht übers Herz bringt, einen anderen Weg als den eigentlich vorgesehenen einzuschlagen.
Ein Happy End ist zu erwarten, von daher darf man sich keine großartigen Wendungen in der Geschichte erwarten. Die oben erwähnten Themen laufen auch etwas Gefahr überladen zu wirken, vor allem weil doch relativ viele Charaktere gezeigt werden, die letztlich nur wenig zu tun haben.
Doch alleine wegen der opulenten Optik und dem stimmungsvollen Score von Thomas Newman, lohnt sich ein Kinobesuch mit der Familie auf jeden Fall.
Pixar führt bei “Elemental” übrigens eine liebgewonnene Tradition fort. Im Kurzfilm “Carl’s Date” gibt es ein Wiedersehen mit dem grummeligen Carl und Hund Dug aus “Oben”. Eher unfreiwillig hat Carl eine Verabredung ausgemacht und ist damit komplett überfordert. Glücklicherweise hat er seinen Hund, der mit Rat und Tat zur Seite steht.
Fazit: “Elemental” bietet ein optisches Feuerwerk und eine liebenswerte Geschichte, gespickt mit gesellschaftlich relevanten Themen. Die Charaktere und Elemental City selbst sind zum Verlieben.
- Titel: Elemental
- Originaltitel: Elemental
- Produktionsland und -jahr: USA, 2023
- Genre: Animation, Abenteuer, Komödie, Coming-of-Age
- Erschienen: 22.6.2023 (Kino)
- Label: Disney Pixar
- Spielzeit: 110 Minuten
- Sprecher: Leah Lewis / Emilia Schüle
Mamoudou Athie /Jannis Niewöhner
Ronnie Del Carmen
Wendi McLendon-Covey - Regie: Peter Sohn
- Drehbuch: John Hoberg
Kat Likkel
Brenda Hsueh - Schnitt: Stephen Schaffer
- Musik: Thomas Newman
- FSK: 0
- Sonstige Informationen:
Filmseite
Wertung: 12/15 dpt