Fünf Filme, die für mich zu Weihnachten dazugehören
Jeder hat ja seine ganz besonderen eigenen Weihnachtstraditionen. Manche Menschen essen gerne Fisch, andere feiern in einer Bar und manch einer sieht sich jedes Jahr zu Weihnachten “Harry Potter” oder “Der Herr der Ringe” an.
Ich würde mich persönlich zu letztere Kategorie zählen, aber ich bin ganz allgemein ein großer Fan von Weihnachtsfilmen oder solchen die zu dieser Zeit spielen, daher hier kurz und knackig fünf Filme für die hoffentlich besinnlichste Zeit des Jahres, die ich zumindest im zwei Jahresrhythmus sehe.
PS: Den Klassiker „Stirb Langsam“ hab ich hier mal ausgelassen, denn der gehört sowieso zum absoluten Pflichtprogramm.
Klaus:
Ich bin ja prinzipiell jemand, der gerne mal auf die schwachen Netflix-Eigenproduktionen einprügelt und ja es gibt unglaublich tolle Serien, aber gerade bei Filmen muss man nach den Perlen schon suchen.
Einer dieser Perlen ist der Animationsfilm Klaus, der sich schon im Jahr seines Erscheinens so sehr in mein Herz gespielt hat, dass er (das wird die Zeit weisen) das Potential hat, einer dieser absoluten Weihnachtsklassiker zu werden.
Klaus ist Postbote und wird aufgrund seiner Faulheit an den unwirklichsten Ort, denn er sich vorstellen könnte versetzt. Um wieder zurückzukönnen, muss er es schaffen, dass eine gewisse Anzahl von Briefen versendet wird. Schon beginnt eine spannende, witzige, aber vor allem berührende Geschichte, die es geschickt schafft, einen „realistischen“ Ursprung für viele Weihnachtsmythen zu finden nur um uns dann am Ende doch mit einer Prise Magie zurückzulassen.
Klaus ist ein toller Familienfilm, denn ich mir mit meinen jüngsten Neffen, genauso wie älteren Familienmitgliedern ansehen kann und sogar der größte Grinch wird damit seine Freude haben.
Gremlins:
Für viele der jüngeren Generation wurde das Leitmotiv der Gremlins ja erst durch How I Met You Mother bekannt, aber der kindertaugliche Horror der 1980er versprüht noch immer einen ganz eigenen anarchischen Charme. Es ist jetzt nicht unbedingt der Klassiker unter den Weihnachtsfilmen, macht aber auf jeden Fall eine Menge Spaß. Außerdem sprüht der Film nur so vor Weihnachten. Da wäre zum einen die Prämisse, dass ein Vater seinem Sohn etwas Schönes schenken will, zum anderen ist der Film gefüllt mit Weihnachtsmusik. Das hier gleichzeitig beiläufig auf die Kommerzialisierung des Festes hingewiesen wird, ist nur einer von vielen kleinen Pluspunkten die Gremlins fast schon zu einem Muss machen. Gremlins ist bestimmt nicht für die Kleinsten geeignet, aber trotz der FSK 16 ist er durchaus für 12-Jährige nicht zu hart oder gruselig.
Love Actually // Tatsächlich … Liebe
Es gab dieses Jahr etliche Zeitungsberichte, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wie zeitgemäß dieser Film noch ist und ob nicht fast alle der zwischenmenschlichen Beziehungen in dem Film toxisch oder verwerflich sind. Zwei recht gute Artikel darüber möchte ich euch hier verlinken:
Das problematische Frauenbild in “Tatsächlich… Liebe” | DiePresse.com
“Tatsächlich… Liebe”: So sexistisch ist der Film eigentlich – DER SPIEGEL
Trotz all dieser durchaus berechtigten Kritik, ist für mich Tatsächlich … Liebe, ein Film, den ich mir fast jedes Jahr zu Weihnachten ansehen könnte. Vielleicht fällt es mir aufgrund des jungen Alters, in dem ich diesen Film zum ersten Mal gesehen habe leichter, über die Probleme hinwegzusehen und mich in diesen verqueren Ideen zum Thema Liebe verlieren kann. Nicht jede der Kurzgeschichten hat dieselbe Wirkung auf mich, aber manche finde ich nach all der Zeit noch immer schön. Das Highlight des Films wird aber für immer Rowan Atkinson aka Mr. Bean sein, der sich alle Zeit der Welt nimmt, um das Weihnachtsgeschenk einer Affäre zu verpacken, während der Mann gestresst versucht, den Kauf vor seiner Frau zu verheimlichen.
Tatsächlich …. Liebe ist vermutlich ein Weihnachtsfilm, mit dem jüngere Semester aufgrund der in den Artikeln beschriebenen Kritik womöglich weniger anfangen können, aber für mich gehört er irgendwie zu Weihnachten dazu.
Schöne Bescherung
Schöne Bescherung ist der dritte Teil einer Reihe, dessen beide Vorgänger man aber nicht gesehen haben muss, um diesen Film zu verstehen. Weihnachten bei den Grisworlds, das bedeutet für Vater Clark so ziemlich alles, abgesehen von einem schönen Fest. Denn so ziemlich alles was schief gehen kann, geht auch schief. Dabei beweist vor allem Chevy Chase, warum er einmal zu den besten komödiantischen Schauspielern seiner Zeit gehört hat. Das Ganze ist an manchen stellen so absurd und gleichzeitig so geerdet, dass man durchaus mit ihm mitfühlen kann. Trotz all dem Klamauk und der Situationskomik hat der Film einige schöne weihnachtlichen Momente und ein Ende, das zumindest versucht herauszuarbeiten, worum es zu Weihnachten wirklich geht: nämlich Familie, Freunde und eben jene Menschen die man liebt.
Single Bells
Der letzte Film meiner Liste, gehört für mich zu den absoluten Klassikern des österreichischen Films und ist für deutsche Leser und Leserinnen vielleicht so etwas wie ein Geheimtipp. Wer die schöne Weihnachtsalpenkomödie noch nicht kennt, sollte sie sich auf jeden Fall zu Gemüte führen. Im Mittelpunkt steht eine Familie, die Weihnachten bei der Großmutter in den Bergen verbringt und wie bei den Grisworlds geht so einiges schief. Im Gegensatz zum amerikanischen Pendant setzt man hier aber gezielt auf österreichischen Humor, auch wenn sich die Parallelen kaum von der Hand weisen lassen (wie das Schicksal des Weihnachtsbaumes). Man taucht tief ein in österreichische Bräuche und all dem Unsinn, der sich um die Weihnachtszeit ereignet. Und wie bei den Grisworlds, gibt es trotz all des Eskapismus am Ende eine kleine unaufdringliche Botschaft. All das macht Single Bells zu einem der besten Weihnachtsfilme aller Zeiten. (Und das sage ich natürlich rein objektiv!)
Übrigens gibt es zu Single Bells eine Fortsetzung, die “O Palmenbaum” heißt und auch Spaß macht, aber lange nicht an das Original heranreicht.