Das war die Vienna Comic Con 2022


Das war die Vienna Comic Con 2022

Zwei Tage lang öffnete sich der Nerdhimmel über Wien. Die Vienna Comic Con ist zurück und konnte sich über regen Besucherandrang freuen. 

Wurde erstmals die, sich quälend langsam verminderte, Schlange an den Tageskassen überwunden, sich geärgert weil Stargast Christopher Lambert (“Highlander”) kommentarlos abgesagt hat oder das ganze Ersparte für ein kleines Erfrischungsgetränk (€ 4,30 für 0,5l Zuckerwasser) auf den Putz gehauen hat, war man letztlich soweit um sich in das Messegetümmel zu werfen.

Das Publikum war breit gefächert, viele Besucher*innen waren mit Kindern da, andere wiederum schlängelten sich in voller Cosplay-Montur durch die Wiener Messehallen, die meisten hatten zumindest ein themenverwandetes T-Shirt an. Kurzum: man fühlte sich gut aufgehoben in der bunten Menschenschar.

Merida und Arielle von Traumlieferantin.com

Wie unterschiedlich die Interessen und Angebote an diesem Wochenende waren, zeigte schon der Eingangsbereich. Während Nintendo neben Fotopoints natürlich auch die beliebtesten und neuesten Games auf der Switch präsentierte, wandelten eine Highland-, eine Meerjungfrauen- und eine Schneeprinzessin durch die Gänge. Nach kurzer Befragung stellte sich heraus, dass die Damen buchbar wären – natürlich nur für Kindergeburtstage. 

Merchandise-Freunde kamen erwartungsgemäß voll auf ihre Kosten: Egal ob Sammelobjekte zu Comics, Games, Filmen oder Serien – die zahlreichen Shopanbieter waren vor Ort um die Waren an das Publikum zu bringen. Dabei waren die Anbieter unter anderem aus den angrenzenden Nachbarländern, während im selben Hallenbereich auch eine umfangreiche Star Wars Modellausstellung zu sehen war. Für nachhaltige Erinnerungen sorgten einige Tattoo-Künstler*innen, welche sich auf Popart spezialisiert haben. Auch hier war der Andrang durchaus beeindruckend.

Für richtige Live-Action sorgten die zahlreichen Fangruppen, allen voran natürlich die 501st Legion, welche mit originalgetreuen Star Wars Outfits kleine und große Fans begeistern konnten. Daneben sorgten Quidditch- und Lichtschwertvorführungen für das ein oder andere Aha-Erlebnis der Zuschauer. Scheinbar brutaler war das Wrestling Warrior Program, meines Erachtens eher fehl am Platz. Gemächlicher war es definitiv im Bereich der Table Top-Spiele, wo Experten und Neulinge gleichermaßen in die verschiedenen Brettspiele vertieft waren.

Gespannt gelauscht habe ich bei einigen Panels. Unter anderem berichtete Fantasy-Autor Bernhard Hennen über seinen steinigen Weg um Schwertkämpfe literarisch akkurat umzusetzen. Einerseits besuchte er hierfür Mittelaltermärkte und gründete schlussendlich seine eigene Schwertkampftruppe. Die Comiczeichnerinnen Laura Braga und Stephanie Phillips sprachen über ihre Arbeiten im aktuellen DC-Universum, sind sie doch mitunter für Harley Quinn-Anthologien verantwortlich. 

Laura Braga zeichnet lieber Frauen als Männer.

Etwas später traf ich auf Dave Lung, welcher in der Indie-Szene kein Unbekannter ist und für große Verlage wie Marvel und DC arbeitet. Leider war er gesundheitlich einige Wochen außer Gefecht, daher freute er sich umso mehr, endlich wieder auf einer Convention zu sein. Außerdem müsste er einige Arbeiten für Marvel abliefern und ist aufgrund der erwähnten Krankheit ins Hintertreffen geraten. “Die Verantwortlichen bei Marvel sind Künstler und keine Manager, sie vertrauen mir und geben mir die Zeit, welche ich noch brauche. Das ist ziemlich cool”, so der Wahl-Österreicher.

Ein paar Schritte weiter, treffe ich auf Mandy Frank. Sie kommt aus Hamburg und hatte zahlreiche Prints ihrer Wasserfarben-Kunstwerke mitgebracht. Aufgrund der Gewichtsbeschränkungen der Fluglinie, konnte sie nicht allzu viel mitnehmen. Schade, denn die junge Künstlerin bot eine eindrucksvolle Palette an Zeichnungen.

Aus dem Süden wiederum reiste Francesco Guierrini an. Der charismatische Italiener hatte allerdings wenig Zeit zum Plaudern, da er mit Auftragsarbeiten eingedeckt war. Sprachs und nahm den Tuschestift wieder in die Hand um Dagobert Duck fertig zu stellen.

Die Artist Alley war dermaßen abwechslungsreich und gut besucht, dass es fast unmöglich war, überall stehen zu bleiben, um die Angebote und Kunstwerke zu bewundern. Egal ob Prints, Originale, Handwerk, Schmuck und andere Basteleien – die Künstler*innen trafen auf Interessierte und Kaufwillige.

Spannende Einblicke in die dynamische Gamingbranche Österreichs, bot der Radiosender FM4, welcher 20 Indie-Entwickler vor den Vorhang holte, um deren Werke zu präsentieren. Wir haben unter anderem Chonky und Forged Legions angespielt und waren durchwegs angetan. 

Zusammenfassend war es toll, wieder eine große Messe ohne Beschränkungen zu besuchen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Sei es nun auf Seiten der Fans oder mit Autoren, Illustratoren und Verlagsmitarbeitern. Die Vienna Comic Con ist zurück und begeisterte zahlreiche Fans aus aller Welt (liebe Grüße an die Steampunk-Familie aus Südafrika ;)).


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