Das bringt Nachhilfe

Das bringt Nachhilfe

Studien zufolge nimmt in Deutschland fast jeder fünfte Schüler zwischen zehn und achtzehn Jahren ein Nachhilfeangebot in Anspruch. Besonders in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch ist die Nachfrage groß. Diese dürfte infolge von Homeschooling während der Coronakrise noch weiter gestiegen sein. Dabei ist es gar nicht leicht, sich auf dem Markt der vielen verschiedenen Angebote zu orientieren und das richtige für sein Kind zu finden.

In ihrem Buch “Der Nachhilfe-Boom” beschäftigte sich Autorin Claudine Hengstenberg über Chancen, Ursachen, Risiken und Alternativen zu Nachhilfe.

Wann Nachhilfe sinnvoll ist


Nachhilfe kann eine wirksame Hilfe sein, wenn die Noten des Kindes abgefallen sind. Ebenfalls kann sie Kindern helfen, verpassten Stoff nachzuholen, etwa, weil sie krank waren oder den Wohnort gewechselt haben. Wenn ein Kind Bedarf an Nachhilfe hat, ist es immer besser ein kommerzielles Nachhilfeangebot wahrzunehmen und als Eltern dem Kind nicht selbst Nachhilfe zu erteilen. Denn, wenn Eltern dies selbst übernehmen, kommt es zu einem Rollenkonflikt Mama und Lehrerin oder Papa und Lehrer. Wenn man sich für Nachhilfe entscheidet, steht man vor der Entscheidung aus dem unübersichtlichen und riesigen Angebot das passende zu finden.

Wer bietet Nachhilfe an?

Es gibt Einzelnachhilfe und Gruppennachhilfe. Beides kann sinnvoll sein. In der Gruppe profitiert das Kind von den Fragen der anderen Kinder. In der Einzelnachhilfe kann der Lehrer ganz individuell auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen. Häufig bieten ältere Schüler und Studenten Nachhilfe auf privater Basis an. Entsprechende Kontakte findet man über Aushänge in Schulen oder Anzeigen im Internet. Oft können auch Fachlehrer an ältere Schüler weitervermitteln, die Nachhilfe anbieten.
Deutschlandweit gibt es auch zahlreiche große Nachhilfeinstitute. Diese verfügen über eine große Auswahl an professionellem Lehrmaterial, haben erprobte Konzepte und der Nachhilfelehrer wird im Krankheitsfall vertreten.

Der Vorteil eines privaten Nachhilfelehrers ist, dass dieser auf den individuellen Bedarf reagieren kann, und eventuell vor einer Arbeit noch eine Nachhilfestunde einschieben kann. Der Nachteil ist, dass die Nachhilfestunde bei Krankheit entfallen muss.
Auch das Angebot an Online-Nachhilfe ist eine Möglichkeit, die gerade während der Coronazeit verstärkt genutzt wurde.
Egal, wofür man sich entscheidet – es ist zunächst sinnvoll Probestunden zu vereinbaren, um gemeinsam mit dem Kind zu prüfen, ob das Angebot das passende ist und das Kind mit dem Nachhilfelehrer gut zurechtkommt.

Worauf man achten sollte

Das wichtigste ist, dass das Kind den Nachhilfelehrer mag und er es schafft das Kind zu motivieren und eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Die Nachhilfe sollte das Kind positiv bestärken und das Selbstbewusstsein fördern. Bei Nachhilfeinstituten sollte man darauf achten, dass Probestunden angeboten werden. Ein seriöses Angebot erkennt man auch daran, dass kurzfristige Verträge angeboten werden, die spätestens nach einem Vierteljahr wieder kündbar sind. Nachhilfe wird in Instituten in Gruppen angeboten. Die Gruppengröße sollte zehn Kinder nicht überschreiten und möglichst auch nicht schulübergreifend sein.

Wenn bei einem privaten Lehrer Nachhilfe genommen wird, sollte auf eine lernfördernde Umgebung geachtet werden. Ungeeignet ist beispielsweise die Küche des Lehrers, in die ständig jemand hereinkommt.
Ganz grundsätzlich sollte Nachhilfe die Lernmotivation eines Kindes steigern und es zu eigenständigem Lernen anleiten. Eltern können ihr Kind unterstützen, indem sie den entsprechenden Freiraum im Terminkalender schaffen, dass das Kind auch optimal von der Nachhilfe profitieren kann.
Wenn ein Kind den Unterrichtsstoff auf Dauer nicht ohne Nachhilfe bewältigen kann, sollten sich Eltern mit dem Fachlehrer in Verbindung setzen und eventuell über einen Wechsel der Schulart nachdenken.

Zur Auflockerung bieten unterschiedliche Verlage auch moderne und spaßige Nachhilfe-Literatur an. Als Beispiel sei hier “Mathe für Minecrafter – Rechenübungen, Mathematik-Nachhilfe für Jungen und Mädchen in der 1. und 2. Klasse” erschienen in Loewe-Verlag angeführt, welches durch zahlreiche Illustrationen und einem beliebten Thema bei der Zielgruppe punkten soll.

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