Ach du Scheisse! (Film)


(c) Neopol Film

Ach du Scheisse! (Film)

In “Ach du Scheisse!” ist der Name Programm. Spielt doch der komplette Film über in einem umgestürzten Baustellenklo. Schöner Scheiß, für Architekt Frank, dessen Unterarm blöderweise von einer Metallstange durchbohrt wurde und seine Bewegungsfreiheit mitunter doch etwas einschränkt.

Aus der Ferne hört man Bürgermeisterkandidat Horst eine euphorische Rede halten. Japanische Investoren sind vor Ort und unterstützen sein Bauprojekt. Dafür muss das elterliche Anwesen mittels Sprengung weichen. Volksfeststimmung pur in Bayern, nur der Architekt fehlt.

Das Mobiltelefon liegt in der Scheiße, schöne Scheiße…

Es braucht nun keine detektivische Meisterleistung, um zu erkennen, dass Unsympathler Horst hinter Franks misslichen Lage steckt. Viel spannender ist allerdings die Frage, ob er es in den 90 Minuten Filmlaufzeit aus dem blauen Gefängnis schafft und falls ja, wie.

Bei seinem Spielfilmdebüt verlangte Regisseur Lukas Rinker seinem Hauptdarsteller Thomas Niehaus einiges ab. Schließlich soll die beklemmende und fäkale Atmosphäre authentisch rüberkommen. Das gelang allemal. Wenn Frank nach seinem Handy im Kot angelt oder einen Baustellenhelm zum Feuerlöschen verwendet, ist die Verzweiflung regelrecht greif- und riechbar.

Frank versucht mit allen Mitteln im Baustellenklo genau aus diesem zu entkommen.

Das Kammerspiel respektive Escape Horror funktioniert überraschend gut und trotz einiger wenigen Leerläufen, macht es Spaß zu zusehen. Ein bisschen splatter-affin solltet ihr auch sein, den hin und wieder sprudeln die Kunstblutfontänen. Für skurrile Szenen sorgen der Klodeckel mit Smiley drauf und die herrlich überzeichneten Plakate und Wortmeldungen des Bürgermeisters eines fiktiven bayrischen Dörfleins.

Gedeon Burkhard als durchgeknallter Bürgermeister.

Hier weiß Gedeon Burkhard (“Kommisar Rex”, “Alarm für Cobra 11”) mit seinem bayrischen Akzent zu überzeugen, schließlich stammt der Wahlberliner ursprünglich aus München. Die weiteren wenigen Nebenrollen sind allesamt solide und nicht weniger witzig, Stichwort Polizei. Erwähnenswert sind auch noch der eindringliche Soundtrack mit einem bekannten Lied der “Münchner Freiheit“ und einem Kurzauftritt von Micaela Schäffer.

Fazit: „Ach du Scheiße!“ ist eine launige Genreperle, in der sich Thomas Niehaus die Seele aus dem Leib spielt. Scheiße war selten unterhaltsamer 😉

 

    • Titel: Ach du Scheisse!
    • Internationaler Titel: Holy Shit
    • Produktionsland und -jahr: D, 2022
    • Genre: Escape Room
      Drama
      Komödie
    • Erschienen: 20.10.2022 (Kino)
    • Label: Neopol Film
    • Spielzeit: 90 Minuten
    • Darsteller: Thomas Niehaus
      Gedeon Burkhard
      Olga von Luckwald
      Rodney Charles
    • Regie: Lukas Rinker
    • Drehbuch: Lukas Rinker
    • Kamera: Knut Adass
    • Schnitt: Bastian Ahrens
    • Musik: Andreas Lucas
    • FSK: 16
    • Sonstige Informationen:
      Filmseite
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Wertung: 13/15 dpt




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