Im Lektora-Verlag erscheint am 12.9. “Toxic“. Darin haben die drei Herausgeber*innen Abdul Kader Chahin, Lisa Brück & Rebecca Treger Erfahrungen gesammelt.
Erfahrungen von Menschen, die diskriminiert wurden – und noch immer werden. Beim Stöbern durch die in diesem Buch gesammelten Texte unterschiedlichster Menschen und behandelten Themen erhalten die Leser*innen einen Einblick in die Lebensrealitäten von Menschen, die sonst nicht sichtbar (genug) sind. Wie fühlt es sich an, Schwarz zu sein in einer weiß gedachten Gesellschaft? Was macht es mit Menschen, wenn sie in Schubladen gesteckt werden? Was geht vor in einer Person, der man eine andere Geschlechtsidentität zuschreibt, als diese sie wirklich fühlt? Wie kann die Wut weiblich gelesener Personen aussehen, die immer und immer wieder mit toxischer Maskulinität zu kämpfen haben?
[su quote cite=”Aus dem Vorwort”]Feminismus. Was ist das eigentlich?
Feminismus hat viele Strömungen und Richtungen, die unterschiedliche Forderungen innerhalb der Strömungen und auch in verschiedenen Ländern haben. Im Grundsatz verfolgt er im Ursprung die Gleichstellung von Frauen gegenüber Männern und will die oftmals vorherrschende Machtlosigkeit von Frauen überwinden und Diskriminierung aufdecken. Wie eine
Person für sich selbst Feminismus definiert, ist eine persönliche Entscheidung. Der Feminismusgedanke ist in diesem Buch der Versuch, vielen unterschiedlichen Stimmen Raum zu geben, sie für sich sprechen zu lassen und sie als Expert*innen ihrer eigenen Lebensrealität anzuerkennen. Wir können als Personen, die von gewissen Diskriminierungsformen nicht betroffen sind, so viel von anderen Sichtweisen lernen. Wir können aktiv für andere Menschen einstehen und aufhören, uns hinter dem »Es ändert sich ja doch nichts« zu verstecken.
Wenn du dich fragst: »Wo soll ich anfangen?«, dann würden wir sagen, du hast bereits den ersten Schritt getan – mit diesem Buch. In den Texten von 26 Autor*innen findest du bestimmt neue Aspekte, über die du noch nie nachgedacht hast. Wohlmöglich siehst du einiges auch kritisch und hast Ideen, wie es anders laufen könnte? Oder du bemerkst Leerstellen, die es auszufüllen gilt.
Feminismus lebt davon, dass wir ständig im Austausch sind, dass wir Plattformen teilen, uns gegen seitig zuhören und dazulernen. Lasst uns laut sein und radikal, fordernd und solidarisch. Wir wissen, dass Veränderung möglich ist. Wir wissen auch, dass es manchmal gar nicht so leicht ist, die eigene Sichtweise zu verändern und die Erkenntnis zuzulassen, dass man für bestimmte Themen (noch) nicht genug sensibilisiert ist. Wir haben bei unserem eigenen Aktivismus gelernt, dass Fehler machen und die Reproduktion von Diskriminierungen Teile des eigenen Lernprozesses sein können. Solange wir ernsthaft bemüht sind, aus Fehlern zu lernen, und nicht an einem Punkt aufhören, uns mit der eigenen Internalisierung von Rassismus, Antisemitismus, Misogynie, Transfeindlichkeit, Queerfeindlichkeit, Rassismus gegen Sintizze und Romnja, Antislavismus, Interfeindlichkeit, Klassismus, Feindlichkeit gegen Sexarbeiter*innen, Sexismus, Behindertenfeindlichkeit und Dick-/Fettfeindlichkeit auseinanderzusetzen, sind Fehler wichtig, um weiterzukommen.[/su_quote]
“Toxic” ist ab dem 12.9. im Lektora-Verlag erhältlich. Die Rezension lest ihr demnächst hier.
Toller Artikel!