Im bereits achten Kinofilm namens “Guglhupfgeschwader” gibt es ein Wiedersehen mit dem griesgrämigen Dorfgendarm Franz Eberhofer und seinen Freunden. Ganz so saftig wie Omas Guglhupf ist die Reihe allerdings nicht mehr.
Schon in den letzten Kinoadaptionen der Rita Falk-Romane rückte der kriminalistische Fall eher in den Hintergrund. Dies ist auch im aktuellen Film so, wenn nicht sogar am auffälligsten.
Nachdem Franz’ Bruder im Vorgängerfilm, das neu errichtete Eigenheim vorsätzlich demoliert hat und die Versicherung deswegen nichts zahlen will, verdonnert Oma Eberhofer den Rest der Familie zum Lottospielen. In der hiesigen Annahmestelle wird der etwas minderbemittelte “Lotto-Otto” angeschossen. Mutter Nicole vermutet etwas Größeres dahinter. Franz will den Jungen bei seinem Freund Rudi einquartieren, der zwar dank neuer Freundin Theresa ziemlich abgelenkt ist, aber letztlich einwilligt. Allerdings flüchtet Otto in ein Casino ins benachbarte Tschechien. Flötzinger glaubt indes, dass er im Lotto gewonnen hat und legt einen bemerkenswerten Auftritt als Möchtegern-Millionär und -rapper hin.
Wie leicht zu bemerken ist, nimmt sich die Reihe zunehmend kaum mehr Ernst. Nicht, dass dies je groß der Fall war. Regisseur Ed Herzog und sein Co-Drehbuchschreiber Stephan Betz konzentrieren sich hauptsächlich um die zwischenmenschlichen Belange rund um Kultkommissar Franz Eberhofer. Damit hat er ohnehin alle Hände voll zu tun: ob es nun Langzeitfreundin Susi, der kiffende Vater, der spießige Bruder oder seine Dorffreunde Installateur Flötzinger, Metzger Simmerl oder Dorfwirt Wolfi sind – auf allen Beziehungsebenen gibts Hochs und Tiefs und mittendrin ist immer der Franz.
Das Ensemble rund um Sebastian Bezzel und Simon Schwarz ist im fiktiven Niederkaltenkirchen perfekt eingespielt. Die Charaktere sind allesamt ausgearbeitet und die Feinheiten und groben Kanten bekannt. Daher funktionieren die Gags auch meist punktgenau. Allerdings besteht gleichzeitig die Gefahr, auf der Stelle zu treten. Der x-te Streit zwischen Susi und Franz oder zwischen Rudi und Franz wird irgendwann langweilig. Ob es da wirklich so zielführend ist, mit wilden Schießereien entgegen zu wirken, lasse ich mal im Raum stehen.
Fazit: “Guglhupfgeschwader” ist Film Nr. 8 aus dem Eberhofer-Kosmos und wurde abermals gekonnt umgesetzt.
- Titel: Guglhupfgeschwader
- Produktionsland und -jahr: DE 2021
- Genre: Komödie
- Erschienen: 4.08.2022
- Spielzeit: 97 Minuten
- Darsteller: Sebastian Bezel
Simon Schwarz
Lisa Maria Potthoff
Enzi Fuchs - Regie: Ed Herzog
- Drehbuch: Ed Herzog
Stefan Betz - Kamera: Stefan Betz
- Schnitt: Stefan Essl
- Musik: Martin Probst
- FSK: 12
- Offizielle Seite
Wertung: 10/15 dpt