“Doctor Strange in the Multiverse of Madness” ist der nächste Marvel-Blockbuster nach “Spiderman: No Way Home” und erm “Morbius”, oder so.
Es empfiehlt sich zuvor die Serie “WandaVision” gesehen zu haben, im Optimalfall auch die animierte Serie “What If?” (beide auf Disney+). Vorsicht auch vor Spoilern, ohne wäre die Rezension schwer möglich.
Der Film beginnt mit einer rasanten Traumsequenz, indem Steven Strange und ein Teenager versuchen, ein magisches Buch zu erreichen. Dabei werden sie von einer gigantischen Kreatur aufgehalten.
Scheinbar war das alles nur ein Traum, der mächtige Zauberer wacht auf und findet sich wieder im New York der Gegenwart. Seine Ex-Freundin Christina heiratet und diesen Termin will er sich nicht entgehen lassen, auch wenn es Steven sichtlich schmerzt. Diesem Gefühl kann er allerdings nur kurz nachgehen, nachdem ein riesiges Glubschauge mit Tentakel ein junges Mädchen verfolgt, eben jenen Teenager, aus seinem Traum. Es handelt sich dabei um America Charvez, welche unabsichtlich durch Multiversen reisen kann. So schnell dieser neue Charakter eingeführt wird, so schnell geht es in der Handlung auch schon weiter.
Dr. Strange sucht Hilfe bei einem anderen Avenger: Wanda Maximoff. Sie soll helfen, dass America nicht gefangen wird und ihre Fähigkeit ausgenutzt wird. Doch Wandas heile Welt täuscht. Mit dem Darkhold, quasi dem bösen “Buch der Schatten”, will die mächtige Hexe vor allem eines: Vergeltung und ihre Familie zurück (wir erinnern uns: Vision tot, ihre selbst geschaffenen Kinder in WestView nicht echt und weg).
Somit stellt sich bald heraus, dass die eigentliche Bedrohung für Strange und America Charvez somit die Scarlet Witch ist.
Regisseur Sam Raimi (vor allem als Horror-Regisseur, wie “The Evil Dead” und “Spiderman 1-3” bekannt) liefert hier teils psychodelische und vor allem einige Horrorszenen ab. Diese werden erstmals im Tempel von Kamar-Taj sichtbar. Obwohl der Film eine Freigabe ab 12 erhalten hat, wirds einige Male durchaus schreckhaft für Marvel-Verhältnisse.
Die Reise von Strange und America führt sie durch zahlreiche Multiversen. Das Durchreisen dieser ist optisch ansehnlich und durchaus witzig. Auch darf ein üblicher Sam Raimi Cameo nicht fehlen. Im selben Multiversum treffen wir auch auf die Illuminati, einer geheimen Gruppe von Superhelden, welche die Ereignisse im jeweiligen Universum überwachen. Hier darf man sich ebenfalls auf einige interessante Auftritte freuen.
Die zentralen Figuren in “Doctor Strange in the Multiverse of Madness” sind zweifelsohne Steven Strange und Wanda. Gerade Ersterer zeigt sich als deutlich gereifter und überlegter Magier, der vor allem an seiner Einsamkeit leitet und die Unerreichbarkeit “seiner” Christine. Zwar liefert Steven die ein oder andere Line voller Sarkasmus abliefern, dennoch sehen wir hier einen ernsten und durchaus verletzlichen Strange.
Sein weiblicher Gegenpart, Scarlet Witch oder Wanda Maximoff, ist getrieben und verfolgt konsequent ihr Ziel. Dabei nimmt sie keine Rücksicht auf Verluste und hat keine Skrupel das Leben der jungen America Charvez zu opfern, um wieder in ein Universum zu kommen, wo ihre Kinder noch leben.
Während das letzte Drittel des Films die Horrorelemente nochmals richtig hochfährt, uns einige spannende und außergewöhnliche Szenen zeigt (Stichwort: Musikbattle), zeigt sich aber auch die Schwäche des Drehbuchs respektive des Multiversums. Da wird munter zwischen den unterschiedlichen Inkarnationen hin und her kommuniziert, als wäre das plötzlich das einfachste auf der Welt.
Durch die zwei etablierten Hauptcharaktere bleibt der Cast-Neuling Xochitl Gomez als America Charvez leider etwas auf der Strecke. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass wir die junge Dame in Zukunft noch öfters sehen werden.
Wie immer: bleibt beim Abspann sitzen 😉
Fazit: Während “Doctor Strange in the Multiverse of Madness” ein unterhaltsamer, klassischer Sam Raimi-Film ist, wird die Geschichte im Marvel Cinematic Universum scheinbar nur bedingt vorangetrieben.
- Titel: Doctor Strange in the Multiverse of Madness
- Originaltitel: Doctor Strange in the Multiverse of Madness
- Produktionsland und -jahr: USA 2022
- Genre: Action
Superhelden
Horror - Erschienen: 04.05.2022
- Label: Marvel / Disney
- Spielzeit: 126 Minuten
- Darsteller: Benedict Cumberbatch
Elisabeth Olsen
Benedict Wong
Xochitl Gomez
Rachel McAdams - Regie: Sam Raimi
- Drehbuch: Michael Waldron
- Kamera: John Matieson
- Schnitt: Bob Murawski
Tia Nolan - Musik: Danny Elfmann
- FSK: 12
- Sonstige Informationen:
Produktseite
Wertung: 11/15 dpt