Metal Lords (Film, VoD)


Metal Lords (Netflix)

D.B. Weiss! Ein Name, der sich vor allem bei Game of Thrones Fans ins Gedächtnis gebrannt hat, hat einen neuen Film produziert und geschrieben: Metal Lords.

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Wer den Trailer kennt, kann auf den Film getrost verzichten

Kevin und Hunter sind nicht nur beste Freunde, sie spielen auch zusammen in einer Band namens Skullfucker. Wobei ich schon beim ersten Problem des Films wäre: Die Freundschaft der beiden ist irgendwie nie so richtig nachvollziehbar. Das ist überhaupt eine Schwäche von Metal Lords: die Charaktere. Da wäre zum einen der schüchterne Außenseiter, der Möchtegern coole Außenseiter und die verrückte Außenseiterin. Dann einige klassische Schularschlöcher und so weiter und sofort.
Auf die Frage wie klischeehaft die Protagonisten rüberkommen sollen, hat sich D.B. Weiss sicher gedacht: so klischeehaft wie nur irgend möglich! Jetzt mal ehrlich ist es so schwer, eine Coming of Age Geschichte zu schreiben, ohne all die ewig gleichen Charaktere zu zeichnen? Nein ist es nicht und wie man mit diesen Rollen bricht, hat The Breakfast Club in den 80ern schon bewiesen.

Netflix ist ja bekannt dafür schwache Filme am laufenden Band zu produzieren. Je mehr man davon konsumiert, desto abgestumpfter ist man irgendwann. Das ist der große Plan von Netflix, denn wenn man nur abgestumpft genug ist, wird man irgendwann alles was die Streamingplattform produziert gut finden.

Kommen wir zurück zum Film:
Die Darstellung von Metalmusik bedient sich dann wieder bei jedem Klischee genauso wie die ausgelutschte Story. Die zwei Freunde haben nämlich ein gemeinsames Ziel: Den Battle of the Bands zu gewinnen. Es gibt einen Film, der sich in einem ähnlichen Genre bewegt, aber diese ganze – Underdogs werden zu coolen Kids dank Musik Story – um einiges besser rüberbringt, und zwar School of Rock mit Jack Black.
Am Ende gibt es noch einige Cameos von bekannten Musikern, die ich nicht Spoilern will, nur stellt sich mir folgende Frage: Ihr versammelt einige Metallegenden für so eine Schwachsinn? Ist euch nichts Besseres eingefallen? Ich finde es wirklich schade, denn man hätte spannendere, lustigere Szenen mit diesen Musikern drehen können. Sie in die Handlung integrieren, anstatt dem, was man mit ihnen macht.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Die Schauspieler überzeugen nicht, alles trieft vor Klischees, manche Szenen sind vollkommen unglaubhaft und alles was passiert ist schon nach wenigen Minuten vorhersehbar.

Ist also alles schlecht an Metal Lords? Die Antwort ist nein!
Wenn eines (trotz aller Klischees) offenkundig ist, dann die Liebe zur Musik und die kann man D.B. Weiss nicht absprechen. Es gibt wenige Momente, in denen der Film durchaus brilliert. In einer Szene spielen zwei Charaktere „War Pigs“ von Black Sabbath auf Schlagzeug und Cello und hier macht der Film alles richtig. Davon hätte ich nur zu gerne mehr gesehen und nicht von diesen lächerlichen aus den Haaren gezogenen Konflikten, die sich am Ende alle wie von selbst auflösen. So was passiert, wenn man zu faul ist, sich mit den Konflikten der Protagonisten im Drehbuch auseinanderzusetzen.
Am Ende muss ich leider sagen, dass der Film extrem viel Potential verschenkt, was wirklich schade ist, denn ich liebe Metal Musik und es gibt viel zu wenig gute Filme in dem Genre. Wer aber auf der Suche ist, dem empfehle ich Folgendes: Metalhead, ein Drama aus Island, in dem es wirklich darum geht, wie Musik einen durch schwere Zeiten bringt – oder eben nicht. Achtung! Wer sich Metalhead komplett Spoilerfrei ansehen will, skipt lieber den Trailer.


Wertung: 5/15 dpt

 

  • Titel: Metal Lords
  • Originaltitel: Metal Lords
  • Produktionsland und -jahr: USA 2021
  • Genre: Drama, Music, Coming of Age
  • Erschienen: 04.2022
  • Label: Netflix
  • Spielzeit: 98 Minuten
  • Darsteller:
    Jaeden Martell
    Adrian Greensmith
    Isis Hainsworth
    Noah Urrea
    Brett Gelman
  • Regie: Peter Sollett
  • Drehbuch: D.B. Weiss
  • Musik: Ramin Djawadi
  • FSK: 12 

1 Kommentar
  1. Gute Review. Ich habe das genauso empfunden. Der Film war zwar besser, als ich es in meiner Skepsis erwartet habe – aber nicht viel. Im Grunde nichts Neues unter der Sonne, und um ehrlich zu sein, ist diese vorgestanzte “Außenseiterrolle” eines Teenagers, der Metal hört, nicht mehr glaubwürdig. Metal ist vor 25 Jahren im Mainstream angekommen. Man hätte den Film vielleicht in 1985 ansiedeln müssen.

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