Alex Lépic – Lacroix und der blinde Buchhändler von Notre-Dame (Buch)

Alex Lépic – Lacroix und der blinde Buchhändler von Notre-Dame (Buch)

Für Paris- und Buchliebhaber

Lacroix und der blinde Buchhändler von Notre-Dame
© Kampa

Kurz vor Ostern, die Temperaturen steigen spürbar und die Bouquinistes, jene weltbekannten Buchhändler mit ihren grünen Verschlägen entlang der Seine, freuen sich auf zahlreiche Touristen. Gabin Belleroix, ein junger Bouquiniste, hat hingegen keine Freude mehr, denn seine Leiche wurde aus der Seine geborgen. Stark alkoholisiert geriet er in eine Schiffsschraube. Gabin war ein lebenslustiger Mann, hatte keine Feinde und auch privat lief alles bestens, so dass seine Freundin nicht von einem Unfall ausgeht. Lacroix bittet Docteur Obert die Überreste des schwer entstellten Leichnams zu untersuchen.

Der unangefochtene Patron der Pariser Gerichtsmedizin. […] Wenn Docteur Obert bei einer Leiche keine Todesursache feststellen konnte, war es gut möglich, dass der Mensch noch lebte.

Noch am Morgen ging Commissaire Lacroix über den Quai Montebello, wo ihm ein Buchhändler ausgerechnet „Maigret bei den Flamen“ empfiehlt. Lacroix will den Buchhändler schon zurechtweisen, da erkennt er, dass dieser blind ist. Es handelt sich um Hugo, eine Legende unter den Bouquinistes, der am Schritt seiner Kunden deren Buchwünsche errät. Nun ist Lacroix wieder unter den Buchhändlern unterwegs und scheint der einzige weit und breit zu sein, der Hugo nicht kannte. Während es zunächst den Anschein hat, als würden die Händler wie eine Familie zusammenhalten, so zeigen sich schon bald erste Risse auf. Ein Stand geht in Flammen auf, ein weiterer wird verwüstet.

Alexander Oetker lässt den legendären Maigret weiterleben

Nun macht es der Kampa-Verlag also offiziell. Hinter dem Erfolgsautor Alex Lépic steckt in Wirklichkeit Alexander Oetker, der einem breiten Publikum durch seine Luc-Verlain-Krimis bekannt ist. Aber auch als Alex Lépic ist er fleißig unterwegs, der vorliegende Band „Lacroix und der blinde Buchhändler von Notre-Dame“ ist bereits der fünfte Fall der Reihe.

Protagonist ist Commissaire Lacroix, der aktuell besonders leidet, hat doch sein Lieblingslokal, das „Chai de l’Abbaye“, wegen Malerarbeiten vorübergehend geschlossen. Wie soll Lacroix jetzt in Ruhe nachdenken können und vor allem, wie für andere Menschen erreichbar sein? Lépic lässt durch seinen Helden den legendären Kommissar Maigret weiterleben; nur eben in die Gegenwart adaptiert. Allzu modern wird es jedoch nicht, denn Lacroix verabscheut die moderne Technik und gehört zu den wenigen Menschen, die kein Handy besitzen. Mit diesem Trick lebt die Maigret-Atmosphäre auf, die im Übrigen durch zahlreichen Pfeifengenuss begleitet wird. Aber auch reichlich Kaffee und Spirituosen dürfen zu diversen Speisen nicht fehlen. Schließlich ist man in Paris, eine Stadt, in der der Autor lange gelebt hat. Die „Stadt der Liebe“ entfaltet mit ihren weltberühmten Straßen, Plätzen und Gebäuden ein besonderes Flair, welches auf jeder Seite zu spüren ist. Da dürfen die bekannten Buchhändler nicht fehlen und so ist dieser Roman auch eine klare Empfehlung an alle Buchliebhaber schlechthin, denn Lacroix taucht tief in die ihm unbekannte Welt der Bouquinistes ein.

Die Alex-Lépic-Reihe rezensiert

  • Autor: Alex Lépic
  • Titel: Lacroix und der blinde Buchhändler von Notre-Dame
  • Verlag: Kampa
  • Umfang: 208 Seiten
  • Einband: Hardcover
  • Erschienen: März 2022
  • ISBN: 978-3-311-12541-9
  • Produktseite  


Wertung: 12/15 dpt

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