Maria Dries – Der Kommissar und die Toten im Tal von Barfleur (Buch)

Maria Dries – Der Kommissar und die Toten im Tal von Barfleur (Buch)

Zwei tückische Morde geben Rätsel auf

Der Kommissar und die Toten im Tal von Barfleur
© atb

In der Nähe von Fontainebleau befindet sich in einem Waldstück die bekannte Skulptur „Zyklop“, die den Autor Charles Deray täglich auf seinem Spaziergang anzieht. Genau dort finden zwei Camper seine Leiche, denn Deray wurde aus nächster Nähe mit drei Schüssen ermordet. Madame le Commissaire Nathalie Beaufort von der police judiciaure übernimmt die Ermittlungen. Wenig später geschieht in einer Mühle im Tal der Saire unweit von Barfleur ein weiterer Mord. Mit vier Schüssen wird der pensionierte Lehrer George Morin erschossen. Eigentlich ein Fall für Ludovic Cleroc, Hauptkommissar in Cherbourg, der jedoch dringend Urlaub benötigt, um seine Ehe zu retten. Da er aktuell keine Vertretung hat, bittet er seinen Freund Philippe Lagarde für ihn einzuspringen. Lagarde ist Kommissar im Ruhestand, hält Vorträge für die Polizei und hilft gelegentlich den Kollegen bei komplizierten Gewaltverbrechen. Er übernimmt den Fall und entdeckt bald die Parallelen zum Fall von Fontainebleau. Gemeinsam mit Beaufort stürzt er sich in einen Fall, der sich als durchaus verzwickt darstellt. Die beiden Ehefrauen der Ermordeten haben wasserdichte Alibis, betonen, dass ihre Ehen gut waren und dennoch ergeben Befragungen, dass dem wohl nicht ganz so gewesen ist.

Ein junges Paar gerät in den Fokus der Ermittler, welches sich in widersprüchlichen Aussagen verfängt. Eine Flucht in Richtung Portugal scheint ein weiteres Indiz, doch auch andere Personen haben Gründe, über den Tod der beiden unbeliebten Zeitgenossen nicht traurig zu sein. Motive gibt es einige, aber alles spricht für nur einen Mörder. Doch was verbindet die beiden Männer?

13. Fall für Philippe Lagarde

Maria Dries ist eine Vielschreiberin, deren bekannte Philippe-Lagarde-Reihe mit dem vorliegenden Band bereits in die dreizehnte Runde geht. Wer Teile der Serie kennt, weiß was ihn erwartet. Ein Frankreich-Krimi mit einem sympathischen Ermittler, ein kniffliger Fall, typisch französische Atmosphäre durch leckeres Essen und Getränke, ein bisschen Privatleben und dosierte Informationen über die Orte der Handlung. Die Sprache ist einfach gehalten, daher ist die Lektüre auch an tendenziell unruhigeren Orten wie Bus- und Bahnfahrten gut geeignet. Ungeachtet dessen ist der vorliegende Fall keineswegs trivial, so dass Lagarde und Beaufort vorübergehend wenig erreichen. Gibt es zunächst kaum einen Ermittlungsansatz, so ergeben sich nach und nach eine Reihe tatverdächtiger Personen. Allein das verbindende Element zwischen den beiden Ermordeten gibt lange Zeit Rätsel auf.

Der gewählte Mix ist durchaus gelungen. Die Darstellung der Privatleben der beiden Ermittler nimmt nicht überbordend viel Platz ein, ist aber dennoch präsent und das häufige Einkehren in Bistros und Restaurants versinnbildlicht den französischen Lebensstil, in dem viel Zeit für gutes Essen zwingend dazu gehört. Praktischerweise leitet Lagardes Lebensgefährtin gleich selbst ein hoch angesehenes Restaurant, da darf dann auch mal das Tagesmenu abgebildet werden.

Frankreich-Krimis finden derzeit großen Zuspruch und sind auch im lokalen Buchhandel recht präsent. Das Angebot ist für Laien kaum zu überblicken, Serien gibt es en masse. Da darf sich jeder seine bevorzugte Urlaubsregion oder Stadt heraussuchen, es ist für alle etwas dabei. Dass sich derartige Krimis vor allem als Urlaubslektüre eignen, versteht sich zwar von selbst, wäre aber eine zu einfache Reduzierung.

  • Autorin: Maria Dries
  • Titel: Der Kommissar und die Toten im Tal von Barfleur
  • Verlag: atb
  • Umfang: 330 Seiten
  • Einband: Taschenbuch
  • Erschienen: November 2021
  • ISBN: 978-3-7466-3701-3
  • Produktseite  


Wertung: 11/15 dpt

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