Der “liebe Hör Asterix” (wie er liebevoll von Obelix) genannt wird, feiert seinen 60. Geburtstag. Erschaffen von den beiden Franzosen Albert Uderzo und René Goscinny wurden bisher 37 Comicalben und 14 Filme veröffentlicht, samt ein paar Zusatzbücher. Nach dem Tod des Autors Goscinny 1977, führte der Zeichner Uderzo danach die Reihe weiter – nicht immer unbedingt zur Freude der Fans. Vor einigen Jahren übernahmen nun Jean-Yves Ferri (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen) die Reihe und führten die Abenteuer des kleinen Galliers wieder zurück zu den Wurzeln.
Wie könnte man also den Geburtstag gebührender feiern, als mit einem neuen Comicband?
Das dachten sich die Verantwortlichen wohl auch beim Verlag Les Èditions Albert René und haben nun den 38. Comicband “Die Tochter des Vercingetorix” veröffentlicht.
Zugegeben, der Titel ist nicht schmissig. Das liegt aber wohl an der Tatsache begründet, dass der gute Herr Vercingetorix hierzulande eher ein Schattendasein fristet, während er in Gallien, sorry Frankreich, quasi ein Nationalheld ist. Warum das so ist, verrät bei Interesse der Wikipedia-Artikel. Nur so viel: er hat sich gegen Cäsar aufgelehnt und die gallischen Völker im Krieg vereint – immerhin.
Nachdem also der mutige Krieger den römischen Eindringling ziemlich verärgert hat, ist der gute Julius missmutig und will nun die Tochter des Vercingetorix gefangen nehmen. Damit das nicht passiert, wird das Mädchen mit dem roten Zopf, nicht Pippi sondern Adrenaline, in das uns bekannte gallische Dorf gebracht, damit die dortigen Bewohner ein Auge auf sie haben, bis ein Schiff organisiert wird, damit die Reise seewärts weitergehen kann.
Die junge Dame ist sichtlich wenig begeistert und richtig aufmüpfig, wie es Teenager nun mal so sind. Passend dazu trägt Adrenaline einen Wendelring, ein bedeutsames Erbstück des Vaters, um den Hals, welcher wie Kopfhörer aussieht. Doch auch im gallischen Dorf hat die Jugend ihre Probleme: Aspix, der Sohn vom Fischhändler und Selfix, der Sohn vom Schmied halten beispielsweise nichts von der übermäßigen Wildschweinjagd, sehr zum Leidwesen von Obelix, der sich versucht unter die Jugendlichen zu mischen.
Was folgt ist eine kleine Odyssee samt Wiedersehen alter Bekannter wie den glücklosen Piraten und hier darf Adrenaline ein bisschen auf Pippi Langstrumpf machen.
Die Zeichnungen von Conrad sind 1A, kaum ein Unterschied zum Schöpfer Uderzo ist erkennbar. Hinsichtlich Wortwitz und klassischen Asterix-Handlungselementen gibt es auch nichts auszusetzen. Die Idee eine klassische französische Legende mit Alltagselementen, wie dem Generationenkonflikt, zu kombinieren ist eine gute Idee und so noch nie dagewesen. Trotz allem wirkt die Handlung doch etwas zu konstruiert und die eigentliche Hauptprotagonist geht fast ein wenig unter.
Fazit:
Der neueste “Asterix”-Band bietet alles was das Herz begehrt. Grandiose Zeichnungen, eine Menge Kloppereien, viel Wortwitz und eine Geschichte, die sowohl Eltern als auch Jugendliche gut nachvollziehen können. Bitte mehr davon!
- Autor: Jean-Yves Ferri
- Titel: Die Tochter des Vercingetorix
- Teil/Band der Reihe: Asterix – Comicband 38
- Originaltitel: La Fille de Vercingétorix
- Zeichner: Didier Conrad
- Übersetzer: Klaus Jöken
- Verlag: Egmont
- Erschienen: 10/2019
- Einband: Softcover
- Seiten: 48
- Sprache: (bei nicht-deutschen Büchern, sonst weglassen)
- Sonstige Informationen:
Produktseite
Erwerbsmöglichkeiten
Wertung: 12/15 dpt
Cover © Egmont