Story:
Erebos ist zurück – Nick kann es kaum glauben, als er 10 Jahre nachdem er und seine Freunden die Machenschaften des Spiels beendet haben, ein rotes E auf seinem Handy entdeckt. Einmal mehr schlüpft er in die Rolle von Sarius, dem Dunkelelfen, den er damals gespielt hat, doch dieses Mal gibt es keine Möglichkeit auszusteigen. Das Spiel hat dazugelernt und hat ganz eigene Methoden, die Veteranen von damals zur Teilnahme zu zwingen. Doch auch neue Spieler sind eingeladen worden, darunter der 16-jährige Derek, der zunächst voller Begeisterung mitmacht – bis Erebos ihm Aufgaben stellt, die er nur in der Realität lösen kann und die zunehmend an Brisanz gewinnen. Denn wie schon damals verfolgt Erebos einen Plan und setzt alles daran ihn zu verwirklichen …
Eigene Meinung:
Ursula Poznanskis Jugendthriller „Erebos“ macht die österreichische Schriftstellerin schlagartig berühmt, wurde mehrfach ausgezeichnet und in über 30 Sprachen übersetzt. Knapp zehn Jahre nach Erscheinen des Romans erschien mit „Erebos 2“ eine Fortsetzung, die zeitlich ebenfalls zehn Jahre später spielt. Obwohl eine in sich abgeschlossene, eigenständige Geschichte erzählt wird, empfiehlt es sich den ersten Teil zu kennen, da immer wieder darauf Bezug genommen wird. „Erebos 2“ erschien im Loewe Verlag und stürmte umgehend die Bestsellerlisten.
Die Geschichte spielt zehn Jahre nach den Ereignissen von „Erebos“ und entwickelt eine ähnliche Sogwirkung wie das Original. Entsprechend der aktuellen Entwicklungen wird das Spiel nicht mehr auf DVD weitergereicht, sondern installiert sich eigenständig auf Handy und Rechner. Zudem überwacht es die Spieler noch restriktiver, da es auf alles zugreifen kann – Kameras, Handymikrofone, Sicherheitssysteme. Für Nick wird es zunehmend schwere, sich ohne Überwachung durchs Leben zu bewegen – was auch zeigt, wie sehr er von der Technik abhängig ist. Ursula Poznanski entwirft ein erschreckendes Bild, das gar nicht so weit von der Realität entfernt ist, denn Handys und Technik sind unsere ständigen Begleiter und regt zum Diskutieren an – wie sehr sind wir von der modernen Technik abhängig und was ist heutzutage alles möglich?
Einmal mehr ist Erebos eine KI, die sich beständig weiterentwickelt und auf die Aktionen der Spieler reagiert. Der Aufbau des Spiels hat sich ein wenig geändert, neue Rassen sind hinzugekommen, ebenso neue NPCs, die die Figuren anleiten. Auch dieses Mal verfolgt das Spiel ein sehr reales Ziel – erst ganz am Ende lüften sich die Geheimnisse und Hintergründe. Spannend ist auch, dass einige, kleinere Dinge geklärt werden, die im ersten Teil offen geblieben sind.
Die Figuren sind auch im zweiten Teil sehr gut in Szene gesetzt, wirken authentisch und gut nachvollziehbar. Auf der einen Seite steht Nick, der neun Jahre älter ist, studiert und sich als freier Fotograf etwas dazuverdient, auf der anderen Seite lernen wir den 16-jährigen Derek kennen, der in seine Mitschülerin Maia verliebt ist und von Erebos ausgewählt wird. Hinzukommen einige alte Bekannte wie Emily, Victor und Speedy, die Nick bereits im ersten Teil beigestanden haben und die auch dieses Mal eine zentrale Rolle spielen. Leider kommen gerade die neuen Charaktere ein wenig zu kurz, denn der Schwerpunkt liegt noch immer auf Nick und seinen Freunden. Diese versuchen die Hintergründe des Spiels aufzudecken und herauszufinden, was Erebos dieses Mal antreibt, während Derek stur die Aufgaben erfüllt, die ihm gestellt werden. Das ist schade, wenngleich dem Jugendlichen die Mittel fehlen, sich wirklich gegen das Spiel aufzulehnen.
Stilistisch gibt es nichts zu bemängeln – Ursula Poznanski hat einen sehr stimmigen, spannenden Stil, der dafür sorgt, das man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann. Die Geschichte wird dieses Mal wechselnd aus Nicks und Dereks Perspektive erzählt, teils natürlich auch aus Sicht der Figuren, die die beiden in Erebos spielen. Es gibt keine unnötigen Längen, die Autorin behält eine hohe Spannungskurve bis zum Ende bei. Die Auflösung ist gelungen, kommt sogar recht unerwartet, da Erebos dieses Mal nicht für böse Zwecke missbraucht werden soll – im Gegenteil.
Fazit:
„Erebos 2“ ist eine gelungene Fortsetzung des Jugendthrillers von Ursula Poznanski, kommt jedoch nicht ganz an den ersten Teil heran. Nichtsdestotrotz macht es Spaß die Geschichte zu lesen und einmal mehr Nick auf der Suche nach der Wahrheit zu begleiten. Neue Figuren haben gegen die alte Truppe leider keine Chance – so bleibt gerade Derek ein wenig blass, auch wenn gut die Hälfte des Buches aus seiner Sicht geschrieben ist. Nichtsdestotrotz lohnt sich „Erebos 2“ – es ist spannend, dynamisch und entwickelt eine ähnliche Sogwirkung wie Band 1. Zudem regt es zu Diskussionen über Smartphones, moderne Technologie und die aktuellen, teils erschreckenden Entwicklungen an. Zu empfehlen.
Cover © Loewe Verlag
- Autor: Ursula Poznanski
- Titel: Erebos 2
- Verlag: Loewe Verlag
- Erschienen: 08/2019
- Einband: Hardcover
- Seiten: 512
- ISBN: 978-3-7432-0049-4
- Sonstige Informationen:
Produktseite
Wertung: 12/15 dpt
Hallo ich wollte Fragen ob du mir eine Zusammenfassung über den Inhalt schicken könntest. Wäre mega lieb.