Minderjährige die unentwegt fluchen und Seth Rogen als Produzent? Das scheint vielversprechend zu sein, also geht’s wieder mal ab ins Kino.
Ich geb’ ja zu: “Good Boys” vereint so ziemlich alle Klischees und so einiges für das ich persönlich nicht stehe. Wenn man mit “American Pie”, “South Park” und Konsorten aufgewachsen ist, sind solche Coming-of-Age-Filme aber zumindest eine willkommene Abwechslung. Ein begleitender Freund meinte sogar: “Solche Filme werden noch gemacht?”
Aber um was gehts eigentlich?
Die drei Sechstklässler Max, Thor und Lucas stehen vor dem großen Problem anerkannt zu werden. Während Thor ein begnadeter Sänger ist, Lucas immer die Wahrheit sagt und vor allem an der bevorstehenden Scheidung seiner Eltern leidet, hat Max eher vorpubertierende Probleme: er ist unsterblich in Brixlee verliebt, will sie heiraten und überhaupt nur mehr Zeit mit ihr verbringen. Doch wie soll er sie nur ansprechen?
Als er schlussendlich zur Party des coolen Soren eingeladen wird, wittert Max seine Chance. Doch da tut sich gleich das nächste Problem auf, denn bei der Fete soll geknutscht werden und da fällts dem Jungen etwas an Erfahrung. Glücklicherweise gibt’s da die älteren Nachbarsmädels Hannah und Lily samt Papa’s Drohne. Daher wird tags darauf der große Lauschangriff gestartet – und wie könnte es auch anders sein – geht dieser ziemlich schief.
Somit beginnt ein Roadtrip der speziellen Art und Weise. Schließlich will die teure Drohne des Vaters wieder beschaffen werden, um daneben in jedes mögliche Fettnäpfchen zu hüpfen. Ob es nun die Recherche auf einschlägigen Seiten ist, “Wiederbelebungspuppen” im elterlichen Schlafzimmer, Drogendiebstahl oder ein Paintball-Turnier – die drei Jungs lassen wirklich nichts aus.
An wen richtet sich aber der Film nun?
Das produzierende Paar Seth Rogen und Evan Goldberg ist für Filme wie “Suberbad”, “Das Interview” oder “Sausage Party” verantwortlich. Dementsprechend derb ist natürlich die Sprache der Protagonisten, wenngleich diese für ihr Alter überraschend naiv daherkommen. Gerade in Zeiten wie diesen, wo gerade via Internet alles recherchierbar ist, wirkt es fast ein bisschen befremdlich, wie unbeholfen die Bean Bag Boys (so nennen sich die Burschen) agieren. Gleichzeitig schließt man die drei umso schneller ins Herz.
Fazit:
“Good Boys” ist wie eine High-School-Komödie der 2000er-Jahre mit stimmigen Soundtrack, derben Sprüchen und ein paar Lektionen zu Freundschaft, Zusammenhalt und Toleranz – all das mit 12-Jährigen.
- Titel: Good Boys – Nix für kleine Jungs
- Originaltitel: Good Boys
- Produktionsland und -jahr: USA, 2019
- Genre: Komödie
- Erschienen: 22.08.2019
- Label: Universal Pictures
- Spielzeit: 90 Minuten
- Darsteller:
Jacob Tremblay
Keith L. Williams
Brady Noon
- Regie: Gene Stupnitsky
- Drehbuch: Lee Eisenberg, Gene Stupnitsk
- Kamera: Jonathan Furmanski
- Schnitt: Daniel Gabbe
- Musik: Lyle Workman
- FSK: 12
- Sonstige Informationen:
Produktseite
Erwerbsmöglichkeiten
Wertung: 11/15 dpt