Als »Hyrule Historia« 20111 herauskam, war die Begeisterung der Fans groß. Es war ein Artbook, das zusätzlich zu den Bildern jede Menge Randbemerkungen zu den jeweiligen Spielen beinhaltete. Auch die Timeline sowie der exklusive Manga am Ende des Bandes sorgten dafür, dass das Buch bis heute unvergessen geblieben ist.
2017 kam dann endlich die heiß ersehnte Fortsetzung in den Handel. »Art and Artifacts« nannte sich dieses Werk. Und im Vergleich zum Vorgänger ist es umfangreicher und wuchtiger. Eingefasst in einem rotbraunen Cover mit goldfarbenen Zeichnungen und Schriftzügen erwarten den neugierigen Leser insgesamt 428 Seiten!
Wie üblich wurde bei der Erstellung des Buches geklotzt und nicht gekleckert. Nintendo griff auf alle Zeldaspiele zurück, die bis 2016 von der Videospielfirma selbst entwickelt wurden. Die Einschränkung ist insofern notwendig, als dass da ja noch die unrühmlichen drei CD-i Zeldatitel existieren, deren Existenz von der japanischen Firma vehement verschwiegen wird. Ebenso endet »Art and Artifcacts« mit dem Spiel »Triforce Heroes«. »Breath of the Wild« ist nur in Form eines ausfaltbaren Blattes mit drei spärlichen Bildern berücksichtigt worden, da es erst nach dem Redaktionsschluss erschien.
Das Buch ist in drei Kapitel eingeteilt. Los geht es mit »Galerie der Meisterwerke«, das sich ausschließlich Artworks zu den Spielen widmet. Danach kommt »Charakterillustrationen«, bei dem Figuren, als auch die Items im Vordergrund stehen. Und zuguterletzt ist da »Tempel der Zeit«, dass sich allein der Nostalgie widmet und mit einem Interview der vier maßgeblichen Designer der Serie endet.
Eben jene Fragestunde ist das wahre Highlight des Bandes. Denn hier versammeln sich vier Menschen, die die »The Legend of Zelda«-Reihe teilweise von Beginn an betreut und begleitet haben. Man erfährt viel über die Gedanken und Motivationen dieser Künstler. Und man hat das Gefühl, dass hier Leute reden, die ihrer Arbeit mit einer enormen Leidenschaft nachgehen, was sie sehr sympathisch macht.
Allerdings fällt einem beim Lesen dieses Abschnittes auf, dass es diesem Band etwas fehlt: Denn so grandios die Illustrationen auch sind – man vermisst Anmerkungen, Anekdoten oder ähnliches zu den Bildern. Wie sehr hätte man sich gewünscht, dass zum Beispiel Yoshiki Haruhanas Bemerkungen zum »Wind Waker«-Design wenigstens in Auszügen bei den entsprechenden Darstellungen zu finden gewesen wären.
Ebenfalls würde man sich einen Einblick auf die Arbeit hinter die Kulissen wünschen. Es gibt zwar hier und da ein paar Entwurfsskizzen, doch insgesamt vermisst man wirklichen Eindruck in die Entstehung von so manchem Design. Dadurch wirkt »Art and Artifacts« verhältnismäßig dürr.
Allerdings ist das unterm Strich Jammern auf hohem Niveau. Denn dies ist ein guter Band, eben und vor allem aufgrund der vielen Illustrationen, denen der nötige Platz gegeben wird, damit sie wirken können. Es ist das Geld wert, welches man dafür ausgibt.
Cover © Tokyopop
- Titel: The Legend of Zelda – Art & Artifacts
- Originaltitel: The Legend of Zelda – Art & Artifacts
- Übersetzer: Hirofumi Yamada
- Verlag: Tokyopop
- Erschienen: 08/2017
- Einband: Gebunden
- Seiten: 428
- ISBN:978-3-8420-3950-6
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Wertung: 13/15 dpt