William Leisner – Star Trek – The Original Series 8: Die Stürme der Widrigkeiten (Buch)

William Leisner - Star Trek - The Original Series 8: Die Stürme der Widrigkeiten (Cover © Cross Cult)Was wäre, wenn die Föderation irgendwann auf ein Sternenbündnis stieße, das ihr stark ähnelt? In der es ebenfalls viele verschiedene Völker gäbe, die friedlich neben- und miteinander leben? Diesen Fragen geht William Leisner in „Star Trek – The Original Series: Stürme der Widrigkeiten“ nach.

Der Autor ist US-Amerikaner und lebt in Minneapolis, Minnesota. Er hat dreimal den Kurzgeschichtenwettbewerb „Strange New Worlds“ gewonnen, in dem Paramount und Pocket Books die besten neuen „Star Trek“-Autoren suchten und die Ergebnisse in einer jährlichen Anthologie veröffentlichten. Hierzulande kennt man ihn vom „The Next Generation“-Roman „Den Frieden verlieren“.

Als die Enterprise eine Anomalie erforscht, wird sie unverhofft angegriffen und ir werden schwere Schäden zugefügt. Zum Glück hat die Mannschaft des Schiffes vorher mit der Goeg-Domäne Kontakt aufnehmen können, die nach anfänglichen Missverständnissen bereit ist, zu helfen. Denn aus eigener Kraft kann es das Föderationsraumschiff nicht mehr zur nächsten Sternenbasis zurückschaffen. Doch nach einer Weile häufen sich Zweifel, ob die neuen Freunde auch wirklich dieselben Standards wie die Föderation haben.

„Stürme der Widrigkeiten“ spielt gegen Ende der Fünf-Jahres-Mission der Enterprise. Das merkt man vor allem an Kleinigkeiten wie zum Beispiel dem Cameoauftritt der Caitianerin M’Ress, die man aus der „Star Trek: The Animated Series“ her kennt. Oder daran, wie Hikaru Sulu erste Erfahrungen als kommandierender Offizier sammelt. Hier bereitet William Leisner im Prinzip die Zeit des Rudergängers als Kapitän der Excelsior vor, was in der Zukunft dieser Figur der Fall sein wird. „Star Trek“-Fans werden sich an den sechsten Kinofilm, einen Gastauftritt in der „Voyager“-Serie und an die kurzlebige Audiobuch-Reihe erinnern, die es nie nach Deutschland geschafft hat. Es sind dabei diese Anspielungen, die deutlich machen, wie gut sich der Autor in Sachen „Star Trek“ auskennt. Sie bestimmen nicht die Handlung, sondern bieten vor allem für Alt-Fans ein nettes Schmankerl.

Hauptsächlich dreht sich alles um die Goeg-Domäne, die von ihm interessant dargestellt wird. Auf der einen Seite sind da natürlich die deutlichen Parallelen zur Föderation, vor allem das Konzept einer Gemeinschaft verschiedener Völker, die friedlich miteinander agieren. Auf der anderen Seite gibt es allerdings ebenso Unterschiede wie beispielsweise einen starken Militarismus und die in knappen Zahlencodes gegebenen Kommandos.

Es überwiegt der erste Eindruck, die Gemeinsamkeiten zur Föderation. Weshalb man als Leser auch nicht verwundert ist, das Captain Kirk schnell Vertrauen zu den Vertretern der anderen Seite fasst. Dies geht sogar so weit, dass er ihnen Zugriff auf die Enterprise gewährt, als sein Schiff schwer beschädigt wurde. Und doch kann man dabei als Leser das Gefühl nicht abschütteln, dass da eine Katastrophe nur darauf wartet, stattzufinden.

Das liegt allerdings nicht an den Charakterisierungen, die überzeugend geraten sind. Jedes Crewmitglied der Enterprise, selbst die Krankenschwester Christine Chapel, erhält mindestens einen Moment, in dem es glänzen kann. So stößt Letztere auf einen Verehrer aus der Domäne, mit dem sie umgehen muss, derweil Montgomery Scott, Chefingenieur der Enterprise, sich einmal mehr um Sorgen „sein“ Schiff machen darf.

Doch auch die Gegenseite wird glaubwürdig dargestellt. Vor allem der Kommandant Laspas, quasi das Gegenstück Captain Kirks in der Domäne, erhält jede Menge Szenen, in denen seine Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit dem führenden Offizier des Föderations-Raumschiffes betont werden. Durch ihn erfährt man einiges über die Mentalität seiner Gemeinschaft.

Doch die sehr gute Charakterisierung reicht nicht aus, um zu übertünchen, dass die Handlung schon sehr bald vorhersehbar wird. Das Gefühl der kommenden Katastrophe wird quasi dadurch bestätigt, dass William Leisner zu sehr die Gemeinsamkeiten zwischen Föderation und Goeg-Domäne betont. Und so ist man auch nicht verwundert, wenn die Situation zu eskalieren beginnt. Was danach kommt, ist zwar nicht Malen nach Zahlen, kommt dem allerdings verdächtig nah.

Mit dem Ergebnis, dass das Buch zwar ganz gut gefällt, aber insgesamt doch eher ein schwacher „The Original Series“-Roman ist.

Cover © Cross Cult

  • Autor: William Leisner
  • Titel: Star Trek – The Original Series 8: Die Stürme der Widrigkeiten
  • Teil/Band der Reihe: Star Trek – The Original Series 8
  • Originaltitel: Star Trek: The Shocks of Adversity
  • Übersetzer: Markus Müller
  • Verlag: Cross Cult
  • Erschienen: 02/2017
  • Einband: Taschenbuch
  • Seiten: 340
  • ISBN: 978-3-95981-176-7
  • Sonstige Informationen:
    Produktseite
    Erwerbsmöglichkeiten

Wertung: 11/15 dpt

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