James Goss, Douglas Adams – Doctor Who: Der Piratenplanet (Buch)


Goss/Adams - Doctor Who: Der Piratenplanet (Cover © Cross Cult)Dafür, dass er schon lange tot ist, ist Douglas Adams erstaunlich produktiv. Denn immer noch erscheinen neue Geschichten von ihm. Wobei man einschränkend sagen muss, dass es sich nicht ganz um brandneue Erzählungen handelt, sondern vielmehr um Wiederverwertungen alter Skripte von ihm. Denn die sind die Quelle für die Doctor Who-Romane, die in der letzten Zeit im Cross Cult-Verlag herausgekommen sind. Und die Buchadaptionen sind auch nicht von ihm selbst geschrieben worden, als vielmehr von James Goss.

Dieser kennt sich sehr gut mit der Materie aus, denn der 1974 geborene Engländer hat unter anderem diverse Audio Produktionen zum Thema „Doctor Who“ geleitet, genauso wie er auch viele Romane zum guten, alten Doktor zu Papier gebracht hat.

„Der Piratenplanet“ basiert, wie auch alle anderen Bücher, die James Goss „gemeinsam“ mit Douglas Adams geschrieben hat, auf einem Drehbuch des britischen Kultautors. Genauer gesagt auf der ursprünglichen Version, die allerdings aus diversen Gründen – darauf wird am Ende des Buches im exzellenten Anhang näher eingegangen – es nie so auf die Fernsehbildschirme geschafft hatte.

Die Geschichte spielt zu Beginn der Jagd nach den sechs Teilen des Schlüssels der Zeit. Es ist die vierte Inkarnation des Doktors, der gemeinsam mit der Time Lady Romana eines Tages einem Schlüsselstück nachspürt. Die Suche führt ihn auf einen außergewöhnlichen Planeten, wo es Reichtum im Übermaß gibt. Dabei wird die Welt von Piraten beherrscht, die nichts Gutes vorhaben.

Wenn man „Der Piratenplanet“ mit den anderen Romanen von James Goss vergleicht, die zuvor erschienen sind, so muss man sagen, dass sich in dieser Geschichte noch mehr als sonst die Wurzeln in Douglas Adams’ Skript bemerkbar machen. Noch mehr als zuvor hat man wirklich das Gefühl, dass hier der typische Humor des „Per Anhalter durch die Galaxis“-Autors hervorsticht. Und dass die Darstellung des vierten Doktors noch mehr als sonst auf den Punkt gebracht ist!

Die Geschichte ist typisch für den zu früh verstorbenen Schriftsteller. Sie ist episch, aber auch gleichzeitig absurd. Der Ideenreichtum ist enorm, ebenso wie die Anzahl an Pointen und Gags. Wer sich beim Lesen nicht amüsiert, der ist selbst schuld.

Natürlich ist die Charakterisierung perfekt. Der vierte Doktor läuft mit einem Grinsen durch die Gegend und ist für äußerst wagemutige Pläne zuständig. K9, der Roboterhund, ist der ergebene Diener, der sogar die verrücktesten Ideen seines Meisters ausführt, wenn auch mit einem gewissen Seufzen, das keiner vernimmt. Und Romana, die Timelady, ist die meiste Zeit von den Eskapaden des Doktors irritiert.

Romana macht im Laufe des Buches die größte Entwicklung durch. Ist sie zu Beginn noch sehr passiv und wenig eigenständig, beweist sie am Ende der Handlung, wie sie sich verändert hat. Man darf allerdings keine komplette Veränderung erwarten, denn ganz ist ihre Passivität nicht verschwunden. Was aber auch daran liegt, dass die Geschichte zu Beginn ihrer Reise mit dem Doktor stattfindet. Sie ist noch nicht so lange bei ihm, was man eben merkt.

„Der Piratenplanet“ ist ein spannender und gleichzeitig lustiger Roman. Leider ist es anscheinend der letzte aus dem Cross Cult-Verlag. Wer neue Geschichten haben möchte, der wird wohl bei Bastei Lübbe schauen müssen, die ab Anfang des nächsten Jahres eine große „Doctor Who“-Romanoffensive planen.

Cover © Cross Cult

  • Autor: Douglas Adams, James Goss
  • Titel: Doctor Who: Der Piratenplanet
  • Teil/Band der Reihe: Doctor Who
  • Originaltitel: Doctor Who – The Pirate Planet
  • Übersetzer: Andrea Blendl
  • Verlag: Cross Cult
  • Erschienen: 02/2017
  • Einband: Taschenbuch
  • Seiten: 400
  • ISBN: 978-3-95981-180-4
  • Sonstige Informationen:
    Produktseite
    Erwerbsmöglichkeiten

Wertung: 15/15 dpt


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