Covert Affairs – Staffel 4 (4DVD)


Nach den sehr procedurallastigen ersten beiden Staffeln machte man bei “Covert Affairs” mit der dritten Staffel einen klaren Schnitt, und so gab es statt Einzelfällen einen staffelübergreifenden Fall. Diesem Konzept folgt auch die vorletzte Staffel der 2014 leider eingestellten Serie, deren DVD-Veröffentlichung hierzulande sehr zeitversetzt stattfindet.

Zwischen Annie Walker (Piper Perabo), die nach wie vor bei der geheimsten CIA-Einheit, dem DOD, als Agentin tätig ist und ihrem blinden Kollegen Auggie Anderson (Christopher Gorham) hat sich bereits zum Ende der Vorgängerstaffel das Unvermeidliche angebahnt. Auch wenn die beiden ihre Integrität und Professionalität nicht gefährdet sehen, sorgt ihre frische Liaison für so manche Unannehmlichkeiten in ihrem lebensgefährlichen Job.

Ihre neueste Mission führt sie nach Kolumbien, wo sie auf Calder Michaels treffen, der die dortige Außenstelle des CIA leitet. Außerdem machen sie Bekanntschaft mit Teo Braga, der nicht nur sehr wahrscheinlich der Kopf der kolumbianischen Terrorgruppe ALC ist, sondern auch Sohn von Arthur Campbell. Arthur selbst tritt aufgrund eines außerehelichen Verhältnisses zurück, und so nimmt seine Frau Joan dessen Posten ein – doch ob diese Lösung von Dauer sein mag? Denn auch Calder hat ein sehr wachsames und berechnendes Auge auf das Team…

Das Größte Problem allerdings ist Henry Wilcox, der dem Team des DOD, allen voran Arthur, die Schuld am Tod seines Sohnes Rai durch eine Autobombe (Anfang dritte Staffel) gibt und nun Rache bis aufs Blut üben will. Er, der Jagende, wird aber gleichzeitig zum Gejagten – und so beginnt für Annie und teilweise Auggie eine heftige Odyssee rund um den Erdball, teilweise undercover und mit doppeltem bis dreifachem Boden – ohne dabei Teo Braga aus den Augen zu verlieren, denn dessen Tun ist äußerst intransparent, sodass man nicht weiß, ob er wirklich einer der Guten oder der Schlechten ist. So rätselt und fiebert der Zuschauer bis zum Ende, inklusive zig Wendungen und Überraschungen mit den Protagonist*innen mit.

Die Serialisierung der Serie, weg vom Procedural, war das Beste, was “Covert Affairs” hat passieren können. Hinzu kommt, dass die anfänglichen Kinderkrankheiten (viel zu zufällige Zufälle, huch, da liegt ja ein Brecheisen herum; eigenwillig auffällige Green-Screen-Szenen) auf ein Minimum reduziert wurden. Die Handlungsstränge sind weniger vorhersehbar, die Actionszenen sind wohldosierter, aber nicht weniger effektiv, und manchmal nimmt sich die Serie sogar selbst elegant auf die Schippe, denn “Covert Affairs” ist nach wie vor ein wenig over the top, aber ist es nicht letzendlich das, was diese Serie ausmacht?

An Annie-Walker-Darstellerin Piper Perabo muss man sich nach wie vor gewöhnen, und gerade das Zahnpastalächeln ist nicht jedermanns Sache, doch der übrige Cast in seiner oftmals schrulligen Art und ein exzellenter Christopher Gorham machen so ziemlich alles wett, was wettzumachen ist. “Covert Affairs” ist herrlich überdrehtes, actionreiches Spezialagentenkino, bei dem es eigentlich keine Aufteilung in Folgen bräuchte – es würde auch als sehr langer, mehrstündiger Film funktionieren, spannend und unterhaltend.

Cover & Stills © Universal Picturs Home Entertainment

  • Titel: Covert Affairs
  • Staffel: 4
  • Episoden: 16
  • Originaltitel: Covert Affairs
  • Produktionsland und -jahr: USA, 2013
  • Genre:
    Crime, Drama
  • Erschienen: 2016
  • Label: Universal Pictures Home Entertainment
  • Spielzeit:
    655 Minuten
  • FSK: 12

Wertung: 13/15 dpt

 

 

 


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