James Bond bei Cross Cult Teil 1: Die Ian Fleming-Jahre


Ian Fleming - James Bond Cover © Cross CultEs gibt bestimmte Sprüche, die sind inzwischen so sehr Teil des Allgemeinwissens, dass die meisten Personen wie aus der Pistole geschossen sagen können, von wem sie kommen. Wenn jemand sich mit den Worten „Mein Name ist Piesbergen. Götz Piesbergen“ vorstellt, dann weiß man sofort, dass der Ursprung dieser Satzkonstruktion von einem bekannten Geheimagenten her kommt. Doch woher kennt man diese Sätze? Ganz klar, aus dem Kino!

Denn James Bond, der Urheber dieser Redensart, erlebt jetzt schon seit 1962 im Kino seine Abenteuer. Seine Filme sind, mit wechselnden Schauspielern, immer wieder Garanten für beste Actionunterhaltung. Wobei diese Leinwandstreifen mitunter recht abstrus sein können, siehe Moonraker.

Jeder, der die Filme sieht, weiß, dass der Erfinder von James Bond ein gewisser Ian Fleming ist. Doch nur selten hat auch jemand die Romane, die die Vorlage für die Kinoreihe sind, gelesen. Dabei gab es durchaus Versuche, diese in Deutschland zu etablieren. Allerdings waren diese nicht mit Erfolg gekrönt, was eben unter anderem daran lag, dass der Ullstein- und später dann der Scherz-Verlag erstens nicht alle verfügbaren Romane herausbrachten und zweitens diese gekürzt waren.

Ian Fleming - James Bond 12: Man lebt nur zweimal Cover © Cross CultDer Cross Cult-Verlag machte das besser, als er die Lizenz zum Veröffentlichen erhielt. 2012, passend zum 50-jährigen Jubiläum wurde der erste Band herausgebracht. „Casino Royale“ erhielt ein neues Cover und eine neue ungekürzte Übersetzung. Den Enthusiasmus der Beteiligten merkte man unter anderem daran, dass die beiden Übersetzer Anika Klüver und Stephanie Pannen unter http://translating007.tumblr.com/ zeitweilig einen Blog führten, auf dem sie über ihre Arbeit schrieben.

Seit 2012 sind inzwischen einige Jahre vergangen und der Verlag hat längst die Fleming-Ära hinter sich gelassen. Man ist jetzt bei den John Gardner-Geschichten angelangt und hat außerdem den neusten Bond-Roman “Trigger Mortis” von Anthony Horowitz veröffentlicht. Wobei die Verkaufszahlen sich leider nicht zufriedenstellend entwickelt haben.

Dieses Special soll einen Überblick geben über die James Bond-Romane, die der Cross Cult-Verlag hier in Deutschland veröffentlicht hat. Es wird in zwei Teilen hier auf booknerds.de veröffentlicht werden. Der erste Teil konzentriert sich auf die Ian Fleming-Geschichten, der Zweite auf die Romane der Nachfolger.

Ian Fleming - James Bond 1: Casino Royale Cover © Cross CultIan Fleming: James Bond 01 – Casino Royale (Originaltitel: James Bond – Casino Royale), erschienen 2012 im Cross Cult-Verlag
“Le Chiffre” ist ein bekannter, russischer Agent. James Bond soll diesen zwingen, sich in den „Ruhestand“ zu begeben. Dazu muss der beste Mann ihrer Majestät vor allem eins besitzen: Glück im Kartenspiel.

Und so fing die Geschichte an. Nicht mit einem Dr. No, sondern mit einem Casino. Für Kenner der Filmreihe vielleicht gewöhnungsbedürftig. Dabei haben die Leinwandabenteuer herzlich wenig mit der Vorlage von Ian Fleming gemein, wie man beim Lesen schnell bemerkt.

Der Roman atmet den Zeitgeist der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Der Kalte Krieg ist noch nicht abgekühlt und es wird viel geraucht. Doch das alles trägt mit dazu bei, dass einen die Story nicht so leicht loslässt. Man wird von den lebendigen Charakteren gefangengenommen und kann sich von der spannenden Geschichte nicht trennen. Ein gelungener Auftaktband, der Lust macht auf mehr.

Wertung: 15/15 dpt

Ian Fleming - James Bond 2: Leben und Sterben lassen Cover © Cross CultIan Fleming: James Bond 02 – Leben und sterben Lassen (Originaltitel: James Bond – Live and let die), erschienen 2012 im Cross Cult-Verlag
In der kriminellen Welt führt kein Weg an Mr. Big vorbei. Ein gefährlicher Mann, der sich mit Hilfe von Voodoopraktiken an der Macht hält. Doch jetzt erscheint mit James Bond ein Agent, der diese Macht brechen könnte.

„Leben und sterben lassen“ ist natürlich ebenso der Name eines James Bond-Films, der einen schmissigen Soundtrack hatte. Doch wie schon bei „Casino Royale“, so hat auch dieser Leinwandstreifen mit der Romanvorlage nur wenig gemein.

Denn der Roman ist sehr gut geschrieben. Das liegt vor allem an Mr. Big selbst, der sich als charismatischer und gefährlicher Gegenspieler entpuppt. Wodurch Ian Fleming quasi einen hohen Maßstab für zukünftige Antagonisten setzt.

Doch von diesem mal abgesehen, überzeugt das Buch durch eine erneut spannende Handlung. Ebenso gefällt auch die Charakterarbeit, abseits des Schurken. Denn alle Figuren können überzeugen.

Wertung: 15/15 dpt

Ian Fleming - James Bond 3: Moonraker lassen Cover © Cross CultIan Fleming: James Bond 03 – Moonraker (Originaltitel: James Bond – Moonraker), erschienen 2012 im Cross Cult-Verlag
Sir Hugo Drax ist ein Multimillionär. Und ein Schummler, wenn es ums Kartenspielen geht. James Bond soll ihm den Kopf zurechtrücken. Doch man trifft sich im Leben immer zweimal, so auch dieses Mal.

Der Film „Moonraker“ ist das vielleicht extremste Beispiel, wie sehr sich die Filme von den Romanen unterscheiden. In den Kinos war es ein schon fast SciFi-Artiges Spektakel. Und in den Büchern? Ein vergleichsweise „ruhiges“ Agentenabenteuer mit dem besten Mann des Secret Service.

Die Handlung kann überwiegend überzeugen. Erneut sind die Charaktere spannend beschrieben und ist die Story fesselnd geworden. Doch dann kommt das Finale, welches einfach nur schwach ist! Denn Ian Fleming verwendet hier diverse heftige Klischees, die heutzutage unfreiwillig gruselig sind.

Wertung: 12/15 dpt

Ian Fleming: James Bond 04 – Diamantenfieber (Originaltitel: James Bond – Diamonds are forever), erschienen 2012 im Cross Cult-Verlag
Diamantenschmuggel kann lukrativ sein. James Bond soll gemeinsam mit der Agentin Tiffany Case in einem solchen Fall ermitteln. Doch schon bald muss er feststellen, dass er nicht mehr der Jäger ist, sondern der Gejagte.

Es mag wie eine gebrochene Platte klingen, aber dies ist wieder einmal ein sehr guter Roman. Die Charaktere sind lebendig geschrieben und die Story ist spannend geworden. Besser geht es nicht.

Wer jedoch in diesem Fall richtig überzeugen kann, ist der Charakter Tiffany Case. Eine Frau, die für damalige Zeiten erstaunlich selbstständig wirkt. Eine Figur, die dem Charme von 007 nicht sofort erliegt, sondern ihn im Gegenteil sogar dazu nötigt, sich noch mehr hineinzuhängen. Die Chemie zwischen den beiden wirkt sehr gut.

Wertung: 15/15 dpt

Ian Fleming: James Bond 05 – Liebesgrüsse aus Moskau (Originaltitel: James Bond – From Russia with Love), erschienen 2013 im Cross Cult-Verlag
James Bond soll ausgeschaltet werden. Für SMERSH, den russischen Geheimdienst, ist dies das lohnenswerteste Ziel überhaupt. Und dafür wollen sie die Schwäche von 007 für schöne Frauen ausnutzen.

„Liebesgrüsse aus Moskau“ ist der erste Reinfall der „James Bond“-Reihe. Man hat nicht wirklich den Eindruck, dass Ian Fleming ganz bei Sache war, als er diese Geschichte damals geschrieben hatte. Denn das Endergebnis ist nicht überzeugend.

Der Roman ist dann am besten, wenn er in Istanbul stattfindet. Außerhalb dieser Stadt kommt der Plot irgendwie nicht in die Pötte. Es zieht sich, was durch den extrem langsamen Beginn noch verschärft wird.

Wertung: 7/15 dpt

Ian Fleming - James Bond 6: Dr. No Cover © Cross CultIan Fleming: James Bond 06 – Dr. No (Originaltitel: James Bond – Dr. No), erschienen 2013 im Cross Cult-Verlag
Ist James Bond wieder fit genug für den aktiven Dienst? Das will M herausfinden und setzt seinen besten Agenten auf einen scheinbar einfachen Fall in Jamaika an. Doch schnell wird klar, dass die Dinge hier komplexer und schwieriger sind, als zuvor angenommen.

Es ist eine wahre Achterbahnfahrt, wenn man sich durch die James Bond-Romane durcharbeitet. Denn bislang folgte auf jeden nicht so überzeugenden Teil wieder ein erstklassiger Band. Das ist auch dieses Mal so, was vor allem an den Figuren liegt.

Denn Dr. No ist der bisher gefährlichste Gegenspieler. Ein charismatischer und intelligenter Mann, der 007 in jederlei Hinsicht in die Enge treibt. Zum Glück ist Bond nicht alleine, sondern hat mit Honey Rider ein „Bond-Girl“, das klug und selbstständig agiert. Womit sie so eine wertvolle Unterstützung für den Geheimagenten ihrer Majestät ist.

Auch die Tatsache, dass hier zum ersten Mal eine gewisse Kontinuität ins Spiel kommt, gefällt. Am meisten wird natürlich auf „Liebesgrüsse aus Moskau“ eingegangen. Doch ebenso kommen andere Stories vor. Wodurch zum ersten Mal der Eindruck einer Art Historie entsteht.

Wertung: 15/15 dpt

Ian Fleming - James Bond 7: Goldfinger Cover © Cross CultIan Fleming: James Bond 07 – Goldfinger (Originaltitel: James Band – Goldfinger), erschienen 2013 im Cross Cult-Verlag
Auric Goldfinger ist äußerst vermögend. Doch anscheinend hat er etwas Dubioses vor. Was genau, das soll James Bond herausfinden.

„Goldfinger“ gilt als einer der besten „James Bond“-Filme aller Zeiten. Der Soundtrack, der Gegenspieler und viele ikonische Szenen sind heute weltbekannt. Doch wie sieht es mit der Romanvorlage aus?

Die ist mindestens genauso gut wie der Leinwandstreifen, wenn nicht sogar noch besser. Schon allein, wie das Golfspiel zwischen den beiden zu einem psychischen Duell stilisiert wird, sorgt für Gänsehaut. Der Multimillionär wird dabei als gerissen dargestellt, als jemand, den man niemals unterschätzen darf. Eine Charakterisierung, die sich durch das ganze Buch zieht und die am Ende eben dafür sorgt, dass dieser Roman so spannend ist.

Wertung: 15/15 dpt

Ian Fleming - James Bond 8: In Tödlicher Mission Cover © Cross CultIan Fleming: James Bond 08 – In tödlicher Mission (Originaltitel: James Band – For Your Eyes Only), erschienen 2013 im Cross Cult-Verlag
James Bond im Dauereinsatz. Mal muss er einen internationalen Drogenring zerschlagen, einen kubanischen Gangster ermorden oder den Mörder eines Geheimdienstkuriers finden. Und selbst in seiner spärlichen Freizeit kommt er nicht zur Ruhe.

„In tödlicher Mission“ ist die erste Kurzgeschichtensammlung aus der „James Bond“-Reihe. Fünf solcher Erzählungen warten auf den Leser. Mit einem gemischten Endresultat.

Was diese Sammlung auszeichnet, ist der Versuch Flemings, die typische „James Bond“-Formel zu variieren. Denn zwei dieser fünf Geschichten sind anders. In ihnen kommt der beste Agent ihrer Majestät nur am Rande vor.

So ist zum Beispiel „Ein Quantum Trost“ mehr eine Liebesgeschichte denn ein „007“-Abenteuer. Sie könnte genauso gut ohne ihn funktionieren. Doch leider will der Funke eben in diesen Stories nicht überspringen.

Was schade ist, da der Band insgesamt durch seine starken Frauenfiguren überzeugen kann. Wenn man bedenkt, dass Ian Fleming seine Geschichten in einer Zeit schrieb, in der die meisten fiktiven Frauengestalten nur dazu da waren, um die „Herren der Schöpfung“ glänzen zu lassen, ist das umso beeindruckender.

Wertung: 11/15 dpt

Ian Fleming - James Bond 9: Feuerball Cover © Cross CultIan Fleming: James Bond 09 – Feuerball (Originaltitel: James Band – Thunderball), erschienen 2013 im Cross Cult-Verlag
Der neuste Auftrag für James Bond hat es in sich. Er wird zum Urlaub verdonnert. Doch selbst in seiner unfreiwilligen Auszeit gerät der beste Geheimagent ihrer Majestät in Gefahr.

Im Prinzip ist der Urlaub von 007 die logische Konsequenz der letzten Ereignisse. Und das kann auch überzeugen. Wobei natürlich schon von vornherein klar ist, dass  James Bonds Auszeit alles wird, nur nicht geruhsam.

Gleichzeitig markiert dieser Roman einen Wendepunkt, da der einstige Erzfeind SMERSH ausgedient hat. Stattdessen tritt jetzt die Terrororganisation SPECTRE auf den Plan. Und das mit einem Knall, denn das Bedrohungspotential durch ihre Pläne ist enorm.

Übrigens wird mit Domino eine James Bond-Gefährtin eingeführt, die erneut als sehr starke Frauenfigur dargestellt wird. Man kann immer wieder nur betonen, wie ungewöhnlich so etwas ist, vor allem angesichts der gesellschaftlichen Umstände, unter denen dieser Roman geschrieben wurde.

Wertung: 15/15 dpt

Ian Fleming - James Bond 10: Der Spion, der mich liebte Cover © Cross CultIan Fleming: James Bond 10 – Der Spion, der mich liebte (Originaltitel: James Band – The Spy Who Loved Me), erschienen 2013 im Cross Cult-Verlag
Vivienne Michel ist eine Frau, die vor ihrer Vergangenheit davon läuft. Dabei landet sie ausgerechnet in einem Hotel, wo zwei Killer sich ihrer annehmen. Ihre letzte Hoffnung ist James Bond.

Ian Fleming kann starke Frauenfiguren schreiben. Das hat er in den letzten Romanen wiederholt bewiesen. Doch mit „Der Spion, der mich liebte“, beweist er leider auch, dass er in der Lage ist, das Gegenteil zu schreiben.

Denn Vivienne ist erschreckend schwach. Sie ist eine Figur, die wie aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gefallen wirkt. Sie macht Fehler am laufenden Band, ist nicht lernfähig und stark hilfebedürftig. Ohne James Bonds Auftreten im letzten Drittel würde sie überhaupt nichts auf die Reihe kriegen.

So ist es zwar schön, das Ian Fleming versucht, einen etwas anderen „James Bond“-Roman zu schreiben. Doch das Endergebnis kann nicht überzeugen und führt dazu, dass dies der schwächste Band der gesamten Reihe ist. 

Wertung: 3/15 dpt

Ian Fleming: James Bond 11 – Im Geheimdienst ihrer Majestät (Originaltitel: James Band – On Her Majestys Secret Service), erschienen 2013 im Cross Cult-Verlag
James Bond ist unzufrieden. Er meint, auf der Stelle zu treten, keinen rechten Fortschritt zu machen und überlegt sogar, zu kündigen. Doch dann rettet er einer jungen Frau das Leben. Wodurch sich auf einmal alles ändert.

„James Bond“-Fans erinnern sich noch an das herzergreifende Ende des gleichnamigen Kinofilms. Wo auf einen Streich sämtliche Hoffnung des Geheimagenten ihrer Majestät auf ein normales Leben zerstört wird. Kein Wunder, dass der Leinwand-Streifen heute Kult ist.

Erstaunlicherweise haben sich die Macher nahe an der Romanvorlage orientiert. Wobei man allerdings auch betonen muss, dass Ian Flemings Buch mehr Möglichkeiten bot, sich auf das Innenleben seiner Figur zu konzentrieren. Was der Autor gut genutzt hat. Denn noch nie hat man einen so menschlichen Bond gelesen wie in diesem Fall. Das Ergebnis ist ein erstklassiger Roman. Wenn allerdings einer mit einem sehr langsamen Anfang, was den positiven Gesamteindruck etwas schmälert.

Wertung: 12/15 dpt

Ian Fleming - James Bond 12: Man lebt nur zweimal Cover © Cross CultIan Fleming: James Bond 12 – Man lebt nur zweimal (Originaltitel: James Band – You only live twice), erschienen 2013 im Cross Cult-Verlag
Der Tod seiner Ehefrau hat James Bond zerstört. Er leistet sich ungewöhnlich viele Fehler und ist im Prinzip nicht mehr diensttauglich. Doch sein Vorgesetzter M ist nicht bereit, seinen besten Mann einfach so fallen zu lassen. Deshalb gibt er ihm einen Auftrag, der helfen soll, dass er wieder zu sich finden soll.

„Man lebt nur zweimal“ bietet Ian Fleming, erneut eine exotische Umgebung zu beschreiben. Doch anstatt wieder in die Karibik, wird der Handlungsort dieses Mal nach Japan verlegt. Und der Schriftsteller nutzt das, um eine faszinierende Handlungsumgebung zu schreiben, die schon alleine dafür sorgt, dass man von diesem Band nicht so schnell loslassen kann.

Dabei bietet das Buch auch genug andere Facetten. So erscheint 007 zum ersten Mal in dieser Romanreihe menschlich und nicht übermenschlich. Er trauert, er macht Fehler. Er ist nicht mehr der überlegene Superagent. Und doch kann man nur Ms Bemühen bewundern, sich um seinen Agenten zu kümmern.

Überhaupt die Charakterisierungen… Man kann sagen was man will, aber in diesem Fall sind die Darstellungen der Figuren am besten. Ms väterliche Art, oder Kissy Suzuki, die in diesem Fall mehr als das typische Bondgirl ist, sind perfekte Beispiele dafür, wie gut dieser Band von diesen Nebenfiguren profitiert.

Wertung: 15/15 dpt

Ian Fleming - James Bond 13: Der Mann mit dem goldenen Colt Cover © Cross CultIan Fleming: James Bond 13 – Der Mann mit dem goldenen Colt (Originaltitel: James Band – The Man With The Golden Gun), erschienen 2014 im Cross Cult-Verlag
Kann man James Bond noch vertrauen? Im Geheimdienst ihrer Majestät bestehen Zweifel daran. Doch M setzt weiterhin auf 007. Und gibt ihm einen weiteren, gefährlichen Auftrag.

Es besteht eine leichte Kontinuität zwischen „Im Geheimdienst ihrer Majestät“, „Man lebt nur zweimal“ und „Der Mann mit dem goldenen Colt“. Die Geschichten bedingen, dass man den jeweiligen Vorgänger gelesen haben muss, um nachzuvollziehen, wieso jetzt auf einmal James Bonds Fähigkeiten bezweifelt werden. Es ist ein ungewöhnlicher Auftakt. Aber ebenso einer, der gleich den Ton setzt für die Story. Denn 007 muss sich beweisen.

Was er auch tut: Vor allem ist es ein Genuss, zu lesen, wie sehr die alte Nervenstärke des Geheimagenten ihrer Majestät wieder zurückkehrt. Und wie er immer mehr und mehr der alte, bekannte 007 wird.

Doch leider, muss man sagen, kann Scaramanga, der Gegenspieler nicht überzeugen. Nach einem vielversprechenden Auftakt, sackt leider die Qualität der Charakterisierung immer mehr ab. Bis er am Ende nicht wie ein famoser Antagonist wirkt, sondern mehr wie ein 08/15-Killer.

Wertung: 13/15 dpt

Ian Fleming - James Bond 14: Octopussy Cover © Cross CultIan Fleming: James Bond 14 – Octopussy (Originaltitel: James Band – Octopussy), erschienen 2014 im Cross Cult-Verlag
James Bond ist im Einsatz. Es gilt einen anderen Scharfschützen auszuschalten, einen anderen Spion ausfindig zu machen oder auch einfach nur über Ereignisse der Vergangenheit zu forschen. Wie üblich tut 007 dies mit seiner üblichen Klasse.

„Octopussy“ ist der letzte „Roman“ von Ian Fleming. Wobei: „Roman“? Genau wie bei „In tödlicher Mission“ ist das hier eher eine Kurzgeschichtensammlung. Vier Erzählungen erwarten den Leser, viermal ein letztes Mal das Vergnügen, Flemings bekannte Schreibweise zu genießen.

Überwiegend kann das Endergebnis überzeugen. Besonders „Der Besitz einer Dame“ ist hervorragend geworden. Die Story kommt ohne Gewalt aus und handelt einzig und allein davon, wie 007 anhand eines Fabergé-Eis innerhalb einer Auktion einen anderen Spion ausfindig machen muss. Ian Fleming hat schon immer zu detailreichen Schilderungen geneigt. In diesem Fall sorgt es für eine dichte Atmosphäre, wo man von Anfang bis Ende mitfiebert.

Leider kann der letzte Band aus der Feder Ian Flemings nicht ganz mitreißen, wie sonst viele andere Romane. Die Schuld liegt an „007 in New York“. Die Story dreht sich im Prinzip nur darum, das James Bond sich über New York, dessen Bewohner und die Essgewohnheiten aufregt. Die Mission, wegen der er unterwegs ist, gerät dabei komplett in den Hintergrund und wird auch nicht großartig aufgebaut.

Wertung: 11/15 dpt

Ian Fleming verstarb 1964. Doch „James Bond“ lebte weiter. Wenn auch unter Startschwierigkeiten, da es lange Zeit dauerte, bis sich jemand fand, der ähnlich lange die Abenteuer von „007“ schrieb, wie der Erfinder des Geheimagenten ihrer Majestät. Doch mehr dazu im nächsten Teil des Specials.


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