Lewis – Der Oxford-Krimi (Staffel 7, 4DVD)


Lewis Staffel 7 Cover © edel:motionEuphorisch waren die Rezensionen zu den beiden jeweils drei Staffeln enthaltenden Sammlerboxen – und eines vorweg: Auch die siebte Staffel zeigt sich in keinerlei Hinsicht schwächer – ganz im Gegenteil: die vier Hauptdarsteller*innen Whately, Fox, Holman und Front sowie der restliche Cast schöpfen mit der Crew das volle Potential aus und liefern gemeinsam einmal mehr drei hervorragende Kriminalfilme, die allesamt – das sollte nun bekannt sein – auf den “Inspector Morse”-Romanen von Colin Dexter basieren.

In der ersten Episode “Stimmen aus dem Jenseits” (OT: Down Among The Fearful) wagt Professor Andrew Crane am psychologischen Institut der Universität Oxford ein Experiment, in welchem er versucht, seinen Versuchspersonen durch Logik und Widerlegung religiöse Werte und spirituelle Überzeugungen aus den Köpfen zu verbannen. Die Studenten Vicki Walmsley sowie Reuben Beatty gehen ihm hierbei zur Hand. Beatty führt allerdings ein Doppelleben – als Medium Randolph James, das Klienten mit deren Verstorbenen in Kontakt treten zu lassen versucht. Es ist offensichtlich, dass James alias Beatty von alledem nichts hält. Das Ganze kommt allerdings erst wirklich ans Tageslicht, als er auf eigenwillige Art ermordet wird. DI Lewis und DS Hathaway müssen hier eine harte Nuss knacken, denn der Kreis der Verdächtigen ist weit…

Lewis Staffel 7 Foto © edel:motion
Mit Colin Dexter (rechts)

Eine ähnlich harte Nuss erwartet Lewis auch in “Wer die Toten stört” (OT: The Ramblin’ Boy). Gemeinsam mit seinem neuen Kollegen Gray – Hathaway macht in Osteuropa eine Pause und versucht sich in anderen Tätigkeiten – versucht er, den Tod des Arztes Matt Whitby aufzuklären, der beim großspurig lebenden Ehepaar Faulkner gemeinsam mit dem Bestatter Brian Miller und dessen Frau Beverley, dem Chief Superintendent Jack Cornish, die Unidozentin Emma Barnes im Faulknerschen Haus dinnieren. Was verbindet diese Menschen miteinander? Oder haben die Bedienungen – Johnny Jay und sein studierender Sohn Liam – etwas damit zu tun? Oder Liams Freundin Ruth?

Hathaway ist im dritten Fall “Forschungsopfer” (OT: Intelligent Design) wieder zu Lewis zurückgekehrt. Der Professor und bekannte Demenzforscher Richard Seager sitzt im Gefängnis ein, weil er betrunken die kleine Erin Cliff totgefahren hatte. Seagers Frau, Pastorin Martha Seager, wünscht sich Vergebung seitens der Hinterbliebenen des Mädchens. Erins Schwester Rachel jedoch denkt keinesfalls an eine solche – sie zeigt keinerlei Verständnis. Nun wird der Forscher vorzeitig entlassen, doch seine Freiheit genießt er nicht allzu lang, denn er wird von seinem eigenen Auto, zu welchem sich ein Unbekannter Zugang verschafft hat, mehrfach überrollt. Hinter dem Mord könnte nun durchaus Rachel stecken. Oder deren Freund Adam. Oder die Mutter des toten Mädchens, Debbie. Ebenso könnten Stella und Carl Drew, die gemeinsam mit Seager die Forschung vorangetrieben hatten, dahinterstecken. Doch auch die Pastorin könnte ein Motiv gehabt haben. Mutmaßungen über Mutmaßungen – der Fall kostet viel Kraft, und sowohl Lewis als auch Hathaway sind sich unsicher, ob sie ihren Beruf noch weiter ausüben wollen…

Welche Worte soll man nun über diese erneut exzellenten Krimis verlieren? Weitere Worte als jene, die lobend bereits zu den beiden Sammlerboxen verloren wurden, wohlgemerkt? Denn auch in Staffel sieben wurde qualitativ wieder alles aus der Serie herausgeholt, was möglich war, und es klingt fast schon langweilig: Tolle Settings, herrlich humorige Dialoge, grandiose Darsteller und Nebendarsteller, eindrucksvolle Bilder von Oxford, ein wenig persönliche Geschichte (das Verhältnis zwischen Lewis und der Gerichtsmedizinerin Hobson wird langsam konkreter; Hathaway kommen langsam Zweifel an dem, was er tut, zumal er glaubt, in einem der Fälle einen Tod verschuldet zu haben) – alles zusammengepackt in drei runde Geschichten Krimikost der alten, aber nie angestaubten Schule.

Lewis Staffel 7 Foto © edel:motion
Der Hauptcast

Richtig gesehen: Leider besteht diese Staffel aus nur drei spielfilmlangen Folgen statt vier – und als Bonus findet sich nun nach den beiden hier besprochenen Sammlerboxen fast traditionell wieder einmal eine “Inspector Morse”-Folge (Originalton mit Untertitel), nämlich die dritte der ersten Staffel namens “Eine Messe für alle Toten” (OT: Service of all the Dead). Eine Besprechung der ersten “Inspector Morse”-Staffel findet sich in diesen heiligen Hallen wieder, weswegen wir an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen.

Den deutschen Zuschauern wird “Lewis” noch ein Weilchen erhalten bleiben, denn bis die Staffeln acht und neun hierzulande erscheinen, wird es noch ein klein wenig dauern. Doch nach der neunten Staffel, die im Vereinigten Königreich bereits Ende 2015 ausgestrahlt wurde, ist Schluss – mit dem Aussteig Kevin Whatelys (Grund hier nachzulesen) wurde die Serie eingestellt. Whately wird neue Wege gehen, und man darf gespannt sein, ob nun Laurence Fox den Faden weiter aufgreift oder dem Morseschen Krimikosmos ebenfalls den Rücken kehrt.

Das Fazit ist so trivial wie einfach, aber ebenso ehrlich gemeint: Wer “Inspector Morse” und “Lewis” liebt, kann sich bedenkenlos auch Staffel sieben gönnen – denn diese garantiert 267 Minuten Hochgenuss.

Cover und Fotos © edel:motion

  • Titel: Lewis – Der Oxford-Krimi
  • Originaltitel: Lewis
  • Staffel: 7
  • Episoden: 3
  • Produktionsland und -jahr: GB, 2012/13
  • Genre:
    Kriminalfilm
  • Erschienen: 05.08.2016
  • Label: edel:motion
  • Spielzeit:
    267 Minuten auf 3 DVDs
    (+103 Minuten Bonus-DVD)
  • Darsteller:
    Kevin Whately
    Laurence Fox
    Clare Holman
    Rebecca Front
  • Extras:
    Inspector Morse, Staffel 1, Folge 3: “Eine Messe für alle Toten” (OT: Service for all the Dead)
  • Technische Details (DVD)
    Video:
    PAL 16:9
    Sprachen/Ton
    :
    D, GB (DD 2.0 Stereo)
  • FSK: 12
  • Sonstige Informationen:
    Produktseite
    Erwerbsmöglichkeiten

Wertung: 15/15 dpt


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