Joelle Charbonneau – Die Auslese, Band 1: Nur die Besten überleben (Buch)

Joelle Charbonneau - Die Auslese Bd 1 - Cover © blanvaletAmerika in der Zukunft, nach den sieben Stadien des Krieges. Ein Amerika, das von der Außenwelt abgeschottet ist, kaum über weite Strecken kommunizieren kann. Ein Amerika, welches durch viele chemische Bomben stark zerstört wurde und somit wieder aufgebaut werden muss. Nur durch viele Genmanipulationen wurde es wieder möglich, dass wieder angebaut werden kann. Die Kolonien leben immer noch sehr isoliert, am fortschrittlichsten ist das Zentrum Tosu-Stadt.

In dieser Zukunft lebt Malencia. Malencia “Cia” Vale wird für die Auslese ausgewählt. Wenn sie diese besteht, kann sie an der Universität studieren und Amerika eine neue Zukunft bringen. Doch die Auslese scheint nicht das zu sein, was alle glauben. Auch ihr Vater war bei der Auslese und warnt sie, bevor sie nach Tosu City fährt, ebenso, dass die Auslese nichts Gutes ist. Er erzählt ihr aus Erinnerungsfetzen, bei denen er andere Jugendliche blutend im Regen auf der Straße liegen sah. Doch Cia macht sich nicht viele Sorgen. Sie ist froh, ausgewählt zu sein, zusammen mit ihrem Freund Tomas und zwei weiteren aus ihrer Kolonie, der Five Lakes-Kolonie. Es ist für alle eine große Überraschung, da die Kolonie seit 10 Jahren keine Schüler für die Auslese auserkoren hatte.

Die Auslese beginnt mit Prüfungen, und ein Satz leitet sie die ganze Zeit: »Jeder Fehler hat Konsequenzen, wer unsicher ist, macht nichts.«, und schon bald wird einem als Leser klar, warum.

Von den anderen Kolonien wird sie als kaum ernstzunehmende Konkurrenz gesehen, da sie aus einer der kleineren Kolonien stammt. Es breitet sich ein Kampf aus, in dem es bald nach dem Muster “Jeder gegen jeden” verläuft, um die Auslese zu überstehen und einen Studienplatz zu bekommen. Denn die größte Gefahr sind nicht die Prüfungen, sondern die Mitstreiter.

Charbonneau pflegt einen angenehmen Schreibstil, der hervorragend zur Geschichte passt. Am Anfang des Romans erfährt man etwas über Cias Leben und ihre Sicht zur Auslese, und so lernt man Cia gut kennen und kann sie früh einschätzen. Sie verrät, während Cia im Gebäude ist, in welchem die Auslese stattfindet, jedoch nie zu viel. So gibt es immer noch etwas, was man noch erfahren will, und das sorgt häufig dafür, dass man am liebsten ans Ende blättern möchte. Die Autorin schreibt mit viel Spannung und vielen Überraschungen, sodass man permanent auf die nächsten Gedanken und Handlungen gespannt ist.

Auch werden die anderen Charaktere sehr gut dargestellt. Cias Freund Tomas, den sie seit Kindheitstagen kennt, ist immer eine große Unterstützung für sie. Doch man merkt, dass sie immer einen weiteren Satz ihres Vaters im Kopf hat – »Traue niemandem.« -, und es wird mehr als ein Ereignis geben, in welchem Cia bei diesem Satz an Tomas denkt. Vor allem aber die Mitstreiter der andern Kolonien setzen viele Tricks ein, um die anderen aus der Auslese zu befördern, sodass man mit Cia mitfiebert.
Manchmal bekommt man jedoch das Gefühl, dass Cia und die anderen kaum zu mehr kommen als zum Lernen, bei all dem, was sie wissen und sich aneignen müssen. Auch die Tests scheinen für einen “normalen” Menschen etwas zu “groß” zu sein.

Im Gesamten lässt sich sagen das der Roman ein spannender Auftakt ist und einiges zu bieten hat. Charbonneau hat eine starke Jugenddystopie geschrieben, die auch etwas ältere ansprechen könnte.

Cover © blanvalet

  • Autor: Joelle Charbonneau
  • Titel: Die Auslese – Nur die Besten überleben
  • Teil/Band der Reihe: 1/3
  • Originaltitel: The Testing (Book I)
  • Übersetzer: Marianne Schmidt
  • Verlag: blanvalet
  • Erschienen: 10/2014
  • Einband: Taschenbuch
  • Seiten: 416
  • ISBN: 978-3-442-26415-5
  • Sonstige Informationen:
    Produktseite
    Erwerbsmöglichkeiten

     

Wertung: 12/15 dpt

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