Jerry Scott & Jim Borgman – Zits 13 – Zombi-Eltern (Buch)
Pubertierende Teenager in Comic-Strips oder Kurzcomics aufs Korn nehmen, damit sind Jim Borgman und Jerry Scott seit siebzehn Jahren und inklusive diesem Werk hierzulande seit insgesamt dreizehn Werken zu Recht erfolgreich. Jeremy Schulze (im Englischen Jeremy Duncan), Protagonist der Comicreihe, ist wohl ein Musterbeispiel des Heranwachsenden: Am liebsten gammelt er auf dem Sofa herum, zockt Videospiele und daddelt auf seinem Smartphone herum. Ansonsten treibt man halt draußen unterwegs sein Unwesen, schleicht durch die Schulflure oder macht Musik mit der Band. Sein vier Jahre älterer Bruder ist eher der Streber der Familie, doch Jeremy denkt gar nicht daran, ihn als Vorbild zu nehmen.
Nun hat der Blondschopf, dessen Bartwuchs offenbar nicht ganz seinem Alter hinterherkommt, endlich den Führerschein bestanden. Immerhin ein Erfolgserlebnis, und eigentlich müssten ihn seine Eltern dafür doch mindestens respektieren! Die beiden, Karin und Hajo (im Original: Connie und Walt), sind durchaus beeindruckt, doch sie sind vorsichtig mit Lob und versuchen eher, so gute Eltern wie möglich zu sein – letztendlich wollen sie nur das Beste für ihn. Jeremys Verständnis bezüglich guter Eltern ist allerdings eher jenes, dass sie ihn möglichst in Ruhe lassen und ihm bei Bedarf Autoschlüssel und/oder Geld geben.
Mit von der Partie sind natürlich auch wieder der Punkfreund und schlagzeugspielende Bandkollege Pierce (in psychologischer Behandlung bei Jeremys Mom), der Gitarrespielende Roberto (im Englischen Hector), seine sich ebenfalls bei seiner Mutter in Behandlung befindende Manchmal-und-dann-wieder-doch-nicht-Freundin Lisa (im Englischen Sara … wieso hat man all die Charaktere eigentlich unbedingt eindeutschen müssen?) und die sonstigen üblichen “recurring characters”, sodass der Liebhaber der Comicserie auch dieses Mal wieder bestens bedient wird. Den Leser erwartet ein wunderbarer Mix aus Dreistigkeit, Teenie-Logik, Frechheit, Desinteresse, jugendlichem Leichtsinn und ebensolcher Naivität, Hormondrüsenausschüttungen, dem Drang junger Menschen, zu tun, was man möchte – es herrscht demnach der ganz normale Teenager-Wahnsinn Eltern stören dabei doch nur. Warum werden sie nicht einfach willenlose Zombies? Denn Zombies reden nicht und sind nicht gerade aufnahmefähig hinsichtlich dessen, was um sie herum geschieht. Wie schön das wäre…
Garniert mit etwas Nonsens und vielen Déjà-vus ist auch der aktuelle Band ein feines Konvolut der Lustigkeiten. Der Humor von “Zombi-Eltern und andere Teenager-Träume” ist angenehm vielseitig, denn während man manchmal sofort den Gag der stilvoll gezeichneten Comics erkennt, braucht man bei anderen wieder einen Moment, bis der Groschen gefallen ist – und auch thematisch wird eine breite Palette geboten. Auch schön: Die kleinen Specials wie “101 Dinge, die man tun sollte, bevor man 16 wird”, “Wenn Teenager das Sagen hätten” oder etwa “(…) bedeutet in der Regel (…)”. So unverschämt und trottelig allerdings Jeremy auch sein mag, so ist er dennoch der liebenswerte Chaot, den man nicht missen möchte. Aber so sind sie, die Teenies, die man großzieht: Sie können einem den letzten Nerv rauben, und trotzdem liebt man sie.
Hoffen wir, dass Zeichner Jim Borgman und Texter Jerry Scott die Ideen niemals ausgehen werden…
Cover © Lappan Verlag
- Autor: Jerry Scott
- Zeichner: Jim Borgman
- Titel: Zits – Zombi-Eltern und andere Teenager-Träume
- Teil/Band der Reihe: Teil 13 der Zits-Reihe
- Originaltitel:
Zombie Parents and Other Hopes For a More Perfect World
(in den USA ist dies bereits der 15. Zits-Band) - Übersetzer: (bei fremdsprachigen Titeln, sonst entfernen)
- Verlag: Lappan Verlag
- Erschienen: 17.07.2014
- Einband: Paperback
- Seiten: 132
- ISBN: 978-3-8303-8021-4
- Sonstige Informationen:
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Wertung: 12/15 dpt