Peeta Mellark und Katniss Everdeen haben die 74. Hungerspiele für sich entscheiden können und können sich zu den glücklichen Überlebenden schätzen. Und ihr Erfolg reicht gar noch weiter, denn auch dem übermächtigen Kapitol haben sie – nicht nur damit – den ausgestreckten Mittelfinger deutlich gezeigt. Das befeuerte den Mut der Bevölkerung ungemein, und in all den Distrikten voller unterdrückter Menschen kocht der Widerstand Stück für Stück. Dem machtgierigen Präsidenten Snow sind die beiden vor allem aufgrund ihres Revolutionspotentials ein Dorn im Auge – und entscheidet, die Regeln der Hungerspiele zu ändern.
Sämtliche bisherigen Gewinner sollen nun ein weiteres Mal an den Spielen teilnehmen – gegeneinander. So finden sich auch Katniss und Peeta sehr bald wieder im Kampfareal wieder. Gerade für Katniss wird dies zu einer mehrfachen Herausforderung, denn ihr haben die vergangenen Spiele stark zugesetzt, und Snow hegt zu allem Elend noch weitere furchtbare Pläne, in denen Katniss eine entscheidende Rolle spielen wird. Und schließlich zieht er den neuen Spielmacher Plutarch Heavensbee, welcher den getöteten Seneca Crane ersetzt, zu Rate, wie man der Rebellion Einhalt gewähren könnte. Ein Kampf, ja gar ein Krieg auf mehreren Ebenen findet statt – und das “Paar” muss sich nun erneut beweisen – und was da auf sie zukommt, übersteigt die bisherigen Dimensionen deutlich…
Was sich in der von Suzanne Collins geschriebenen Romanvorlage des zweiten Teils der Trilogie noch spannend lesen mag und auch im Trailer beziehungsweise auf dem Backcovertext als aufregende Angelegenheit den Interessierten anzusprechen vermag, erweist sich in filmischer Hinsicht als eine klare Enttäuschung. Sicherlich lässt der Hype um die Panem-Trilogie die Erwartungen in die Höhe steigen, doch auch ganz nüchtern betrachtet will dieser über 140 Minuten lange Streifen so gar kein Feuer entfachen.
Einerseits ist einiges ein Stück weit vorhersehbarer, doch als viel gravierender entpuppt sich die doch stark zusammengestrichene Storyline des Films – es gibt mehr Action, es finden sich mehr Effekte, und auch die Dialogdichte ist mindestens gleichbleibend, doch insgesamt findet ein “Höher, schneller, weiter!” statt, das der Verfilmung dieses zweiten Teils gar nicht gut tut – auch die Tiefe der Geschichte sowie die Ausdrucksstärke der Charaktere ist dieses Mal bei weitem nicht mehr so präsent wie es bei “Die Tribute von Panem – The Hunger Games” der Fall war.
Die Qualitätsmerkmale des ersten Teils (allen voran die Effekte, die eben wirklich effektiv eingesetzt wurden) erleiden in “Die Tribute von Panem – Catching Fire” eine Rückläufigkeit, die dafür sorgt, dass die sozialkritische und politische Komponente des eröffnenden Films einer Popcornkompatibilität weichen muss, die dem eigentlich zu erwartenden Inhalt nicht gerecht wird.
Bleibt zu hoffen, dass der Trilogieabschluss “Die Tribute von Panem – Mockingjay”, welcher in zwei Teile gesplittet wird, inhaltlich etwas mehr zu erzählen hat und statt Effekthascherei wieder etwas mehr Tiefe bietet, denn die fast zweieinhalb Stunden des vorliegenden Streifens wirken zuweilen ermüdend, weil die Ausbeute, die man aus ihnen zieht, schlichtweg zu dünn ist. Darüber kann auch das unfassbar üppige Bonusmaterial von über drei Stunden Spieldauer nicht hinweg trösten.
Cover & Szenenfotos © Lionsgate/STUDIOCANAL
- Titel: Die Tribute von Panem – Catching Fire
- Originaltitel: The Hunger Games: Catching Fire
- Produktionsland und -jahr: USA, 2013
- Genre:
Dystopie, Action, Drama
- Erschienen: tt.mm.jjjj oder mm/jjjj
- Label: STUDIOCANAL
- Spielzeit:
141 Minuten (Film) + über 3 Stunden Bonusmaterial auf 2 DVDs
146 Minuten (Film) + über 3 Stunden Bonusmaterial auf 1 Blu-Ray
- Darsteller:
Jennifer Lawrence
Josh Hutcherson
Liam Hemsworth
Woody Harrelson
Philip Seymour Hoffman
Elizabeth Banks
Stanley Tucci
Lenny Kravitz
Donald Sutherland
Sam Claflin
Jeffrey Wright
und viele, viele mehr - Regie: Francis Lawrence
- Drehbuch:
Simon Beaufoy, Michael Arndt - Produktion: Nina Jacobson, Jon Kilik
- Musik: James Newton Howard
- Kamera: Jo Willems
- Schnitt: Alan Edward Bell
- Extras:
Neunteiliges Making of über die Dreharbeiten (Cast, Stunts u.v.m.)
Audiokommentar von Regisseur Francis Lawrence
und Produzentin Nina Jacobson
Geschnittene Szenen
Featurettes:
“Die Vision”
“Rückkehr der Verbündeten” (Die Besetzung)
“Freund oder Feind” (Die neuen Darsteller)
Easter Egg
5 Trailer
Booklet
Poster - Technische Details (DVD)
Bild: 2,40:1 (anamorph)
Sprachen/Ton: Deutsch, Englisch (5.1 DD)
Untertitel: Deutsch
- Technische Details (Blu-Ray)
Bild: 2,40:1 1080/24p Full HD
Sprachen/Ton: Deutsch, Englisch (5.1 DTS-HD MA)
Untertitel: Deutsch
- FSK: 12
- Sonstige Informationen:
Produktseite DVD
Produktseite Blu-Ray
Wertung: 8/15 dpt