Bereits bei einer der ersten Szenen im Film treibt es dem sensiblen Zuschauer Tränen in die Augen. Charlie Countryman trauert am Bett seiner sterbenden Mutter und Shia LaBeouf überzeugt schon zu Beginn des Films mit seinem schauspielerischen Talent. Und dieses Talent ist es, was sich durch den gesamten Film trägt und über kleinere Schwachstellen in der Logik der Handlung rettet.
Nach ihrem Tod erscheint Charlie seine Mutter. Herumirrend und noch im Schock der ersten Realisierung taumelnd (zudem mit Rückenschmerz-“Medikamenten” seines Vaters vollgestopft), bittet er sie um einen Rat, einen Wegzeiger, für sein weiteres Leben. Er solle nach Bukarest reisen, ermuntert sie ihn auf dem Krankenhausflur – so weit, so gut.
Charlie begibt sich auf die Reise in die rumänische Hauptstadt. Im Flugzeug ereilt seinen Sitznachbarn das Schicksal eines plötzlichen Todes. Auch dieser erscheint ihm im Anschluss noch einmal (erneut in Koppelung mit einer guten Portion Tabletten), mit der Bitte seiner Tochter Gabi eine Fellmütze, ein Mitbringsel aus Chicago, zu überreichen. Eine rasante Odyssee beginnt, auf welcher Charlie sich auf die Suche nach Gabi begibt, Gabi auf die Suche nach Charlie und Nigel (Gabis Noch-Ehemann, Drogendealer, kriminell und gar nicht erfreut über die sich anbahnende Liaison) auf die Suche nach beiden. Verstrickungen beginnen, Charlies Weg kreuzen weitere Kriminelle und alle sind auf der Jagd nach einem Video, das Nigel zum Verhängnis werden könnte, aber auch Charlies Tod einfordert.
“The Necessary Death of Charlie Countryman”, wie der Originaltitel des Films deutlich treffender beschreibt, besticht durch rasante Aufnahmen mit schnellen Schnitten, gut gemachten Closeups, sinnreichen Dialogen, fremdartig anmutender Musik und dem städtischen Schaubild Bukarests. Das alles ist es, was neben Shia LaBeouf zu einem fantastischen Filmevent beiträgt.
Doch es gibt auch kleine Makel, die einen bitteren Beigeschmack tragen. So wird für den doch recht kurzen Plot so manches Mal der Zufall bemüht, Langatmigkeiten tauchen auf, zeitweise erscheint der Strang etwas zu inszeniert und nicht bis ins Kleinste ausgefeilt, hier und da ergeben sich Unsinnigkeiten in der Handlung der Charaktere und vereinzelte schauspielerische Darstellungen wirken weniger glaubwürdig. Ganz sicher ist es schwer für Evan Rachel Wood als Gabi Ibanescu, neben dem überzeugend agierenden Protagonisten nicht zu verblassen. Ähnlich ergeht es auch Til Schweiger, der einen Gangsterboss spielt, im Vergleich zum gewohnt erbarmungslosen Filmbösewicht Mads Mikkelsen. Alles in allem tut dies jedoch dem filmischen Genuss keinen Abbruch.
Wer gute Bilder und eine rasante Story mag, zudem die Szene Bukarests entdecken möchte, dem sei dieser Film empfohlen – allen voran sehenswert durch Shia LaBeouf.
Cover & Szenenfotos © Koch Media
- Titel: Lang lebe Charlie Countryman
- Originaltitel: The Necessary Death of Charlie Countryman
- Produktionsland und -jahr: USA, 2013
- Genre:
Action, Romance - Erschienen: 20.02.2014
- Label: Koch Media
- Spielzeit:
108 Minuten auf 1 DVD
112 Minuten auf 1 Blu-Ray - Darsteller:
Shia LaBeouf
Evan Rachel Wood
Mads Mikkelsen
Til Schweiger
Rupert Grint - Regie: Fredrik Bond
- Drehbuch: Matt Drake
- Kamera: Roman Vasyanov
- Schnitt: Hughes Winborne
- Musik: Christophe Beck, Dead Mono
- Extras: Original Kinotrailer
- Technische Details (DVD)
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Video: 16:9, 2,35:1
Audio: DTS (5.1 DD) - Technische Details (Blu-ray)
Audio: DTS HD-Master Audio 5.1 - FSK: 12
- Sonstige Informationen:
Informationen zum Film und Erwerbsmöglichkeiten
Wertung: 10/15 dpt