Die Ex- und Noch-Redakteurin solcher Zeitungen und Zeitschriften wie Maxim, Playboy, Jolie, Welt am Sonntag und FAZ versucht sich nun auch als Buchautorin, wobei dieses rosaseitige, stark chemisch duftende Buch selbstverständlich wohl kaum ornithologischen Themen gewidmet ist. Anstatt allerdings mit dem Zeigefinger eine Erektion zu simulieren und dem Leser zu demonstrieren, wie “es” nun geht, packt Querengäßer das Thema auf satirisch-humorvolle Weise an und holt dafür gerne mal den Holzhammer raus.
Klar, beim Thema Sex schaltet das Gehirn auf Minimalfunktion um, doch es wäre durchaus wünschenswert gewesen, wenn manches etwas feingeistiger formuliert worden wäre. Es ist nicht so, dass das Buch nicht amüsant wäre, aber oftmals wird die Wirkung des Witzes verfehlt. Pointen werden häufig gesetzt wie vorzeitige Samenergüsse, oder der Text nimmt hin und wieder auch eine unerfreuliche Wendung ein – so wie ein Stellungswechsel des Partners, wo es sich doch gerade bis zu diesem Wechsel so phantastisch eingegroovt hat. Das heißt beileibe nicht, dass “Die feine Art des Vögelns” minderqualitativ ist, vielmehr fällt es unter die Kategorie “Ganz nett, aber die Autorin muss hinsichtlich Literatur noch üben!”.
Für zwischendurch ganz in Ordnung, aber nicht essentiell.
Cover © Klett-Cotta/Tropen
- Autor: Birgit Querengäßer
- Titel: Die feine Art des Vögelns (Ein Handbuch für den modernen Beischlaf)
- Verlag: Tropen Sachbuch/Klett-Cotta
- Erschienen: 2011
- Einband: Paperback
- Seiten: Zweihundertsex
- ISBN: 978-3-608-40304-3
Wertung: 8/15 dpt
(Diese Rezension wurde vom Verfasser überarbeitet und erschien ursprünglich in noisyNeighbours #35. Vielen Dank an dieser Stelle für die Gestattung der Artikelübernahme!)