Andreas Eschbach – Hide*Out (Buch)

Andreas Eschbach - Hide*Out (Buch)

In “Black*Out” wurde die Geschwindigkeit des Storyverlaufs ja noch ein wenig kritisiert, und wenn man beginnt, sich durch den zweiten Teil der Trilogie, nämlich “Hide*Out” zu arbeiten, möchte man anfangs noch scharf und langsam einatmen, denn es entsteht durchaus der Eindruck, dass die Geschichte nicht aus dem Quark kommen möchte. Doch das legt sich schnell, denn schon kurz darauf ereignet sich alles wieder Schlag auf Schlag.

Nachdem Kyle und sein Schwesterherz Serenity zusammen mit “Computer*Kid” alias Christopher bei Jeremiah Jones, dem Visionär und Vater der beiden Geschwister, Zuflucht vor der Kohärenz, einem Netz gleichgeschalteter Gehirne, die durch einen in Nähe des Riechnervs eingepflanzten Mikrochip miteinander via Mobilfunk kommunizieren, finden konnten, wähnen sie sich nun in Sicherheit. Falscher konnten sie nicht liegen, denn beim Versuch, eine Botschaft via Massenmail in die Weiten des Internet zu tragen, gelingt es der Kohärenz, sich in Christophers Chip einzuloggen und einen Virus in selbigen einzuschleusen.

Christopher muss einen Weg aus dem Mobilfunknetz finden, weg von Jeremiah Jones’ Camp. So beginnt gemeinsam mit Serenity, Kyle, der indianischen Madonna Two Feathers und deren Zwillingsbruder George Angry Snake eine Irrfahrt durch die Vereinigten Staaten von Amerika. Ein Funkloch muss gefunden werden, und irgendwann finden sie eines, das allerdings beileibe nicht das Problem lösen wird. Der Weg führt weiter in ein Indianerreservat, und dort muss Christopher einen Plan ausklügeln, um sich und seine Mitmenschen vor dem berüchtigten Chip, der die Welt zu einem gesamten Ich ohne eigenen Willen werden lassen soll, zu retten.

Spätestens ab diesem Punkt gewinnt “Hide*Out” wieder sein Tempo zurück, und während man sich als Leser bis dato als stiller, daneben stehende Beobachter fühlte, findet man sich nun endlich inmitten der Geschehnisse wieder. Die philosophischen und zum Nachdenken anregenden Elemente nehmen in diesem zweiten Trilogiepart einen noch größeren Teil des Gesamten ein, als es noch beim Eröffnungsband der Fall war. Zudem ist es Eschbach exzellent gelungen, dem Leser einen noch intensiveren Einblick in die Köpfe der einzelnen Figuren zu gewähren, was den Lesefluss ungemein fördert.

Am Ende verhält es sich so, dass nach dem Beenden der vierhundertfünfzigsten Seite schlichtweg ungemein viel Spannung bezüglich dessen besteht, wie es im abschließenden “Time*Out”-Roman weiter gehen mag. Denn erst, wenn die Trilogie vollendet ist, lässt sich wirklich etwas über die gesamte Qualität dieses Dreiteilers sagen. Bis hierhin zeigt der Daumen schon einmal zu 45° nach oben.

Cover © Arena Verlag

 

  • Autor: Andreas Eschbach
  • Titel: Hide*Out
  • Verlag: Arena
  • Erschienen: 2011
  • Einband: Hardcover mit foliengeprägtem Schutzumschlag
  • Seiten: 450
  • ISBN: 978-3-401-06587-8
  • Sonstige Informationen:
    Zweiter Teil einer Trilogie
    (Teil 1: Black*Out, Teil 3: Time*Out)

Wertung: 11/15 dpt

 

(Dieser Artikel, der in seiner Originalform im noisyNeighbours-Magazin Nr. 36 – Download hier – veröffentlicht wurde, wurde vom Verfasser für booknerds.de überarbeitet. Vielen Dank an dieser Stelle für die Gestattung der Artikelübernahme!)

 

 

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